2024-04-29T14:34:45.518Z

Pokal
Trost vom Sieger: Während die Gau-Algesheimer Robin Schittenhelm und Björn Grimm (rechts) ihrer Enttäuschung freien Lauf lassen, versucht Waldalgesheims Marcel Fennel, wenigstens ein bisschen zu trösten.	Foto: photoagenten/Axel Schmitz
Trost vom Sieger: Während die Gau-Algesheimer Robin Schittenhelm und Björn Grimm (rechts) ihrer Enttäuschung freien Lauf lassen, versucht Waldalgesheims Marcel Fennel, wenigstens ein bisschen zu trösten. Foto: photoagenten/Axel Schmitz

Bilottas Tor entscheidet Halbfinale

VERBANDSPOKAL TSV Gau-Odernheim muss sich nach spätem Treffer Waldalgesheim 0:1 geschlagen geben +++ Bildergalerie und FuPa.tv

Gau-Odernheim. Die rund 750 Zuschauer im Sportzentrum Petersberg hatten sich schon auf eine Verlängerung eingestellt, da ertönte doch noch der Torjubel. Doch nicht die Gastgeber durften sich über den späten Treffer freuen, Verbandsligist Alemannia Waldalgesheim wurde seiner Favoritenrolle schließlich doch noch gerecht und gewann das Verbandspokal-Halbfinale beim TSV Gau-Odernheim durch den Treffer von Vincenzo Bilotta 1:0. Auf der Seite der Gastgeber war die Enttäuschung natürlich groß, denn lange hatte man der klassenhöheren Mannschaft Paroli geboten, und über fast die gesamte Spielzeit eine Partie auf Augenhöhe abgeliefert. „Das haben die nicht wirklich verdient“, meinte daher auch der Fußballwart des Kreises Alzey/Worms, Lothar Renz mit Blick auf beide Seiten. Waldalgesheim nicht den Sieg und Gau-Odernheim nicht das bittere Ausscheiden nach guter Leistung.

Zuvor hatte sich im Spiel auf dem kleinen Gau-Odernheimer Kunstrasen keine der beiden Mannschaften einen großen Vorteil herausspielen können. Echte Torchancen gab es eigentlich nur nach Standardsituationen und man merkte den Gästen an, dass sie sich an die ungewöhnlichen Ausmaße des künstlichen Grüns am Fuß des Petersbergs erst gewöhnen mussten. Und auch der Führungstreffer resultierte aus einem Standard. Nach einer Ecke von Patrick Walther brachte die Gau-Odernheimer Defensive den Ball nicht aus der Gefahrenzone und Bilotta fand aus zehn Metern die Lücke zum Tor.


Beide Mannschaften hatten ansonsten Probleme, spielerisch in die Box des Gegners einzudringen, immer wieder gelang es den Defensivreihen, die Räume eng zu machen. „Gau-Odernheim hat das hier sensationell gut gemacht“, lobte Waldalgesheims Coach Björn Trinks den Gegner. „Den Sieg haben wir auch deshalb erreicht, weil bei den Gau-Odernheimern in den letzten Minuten ein wenig die Kraft nachgelassen hat.“

Schon in der ersten Halbzeit wurde deutlich, dass die Abwehrreihen die Partie dominieren würden. Keine Mannschaft schaffte eine längere Ballstafette, immer war schnell ein Abwehrbein des Gegners dazwischen. Und wenn dann doch einmal eine Kugel Richtung Tor kam, war sie meist so unpräzise, dass Daniel Diel auf Gau-Odernheimer Seite oder der Alemannia-Keeper Pasquale Patria wenig Mühe hatten, die Kugel sicher aufzunehmen. Man merkte in dieser Phase, dass auf beiden Seiten wichtige Angreifer fehlten. Trinks hatte Jannik Kern ebenfalls erstmal auf der Bank gelassen, wie sein Gegenüber Christoph Hartmüller den leicht angeschlagenen Ali Bülbül.


Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel dann munterer, auch deshalb, weil sich die Frequenz der Standards auf beiden Seiten erhöhte. So verpassten in der 50. Minute gleich drei Gau-Odernheimer eine von Eric Wischang gefährlich hereingebrachte Ecke. Eine Minute später war es Maik Strunk, dessen gefährlicher Schuss vom Strafraumeck von einem Waldalgesheimer Abwehrbein gerade noch so zur Ecke geklärt wurde. Bei aller Zufriedenheit über die Gesamtleistung seines Teams war das für TSV-Trainer Hartmüller aber doch offensiv zu wenig. „Vorne haben wir zu viele falsche Entscheidungen getroffen“, meinte der 31-Jährige, der seiner Mannschaft aber trotzdem eine sensationelle Pokalrunde bescheinigte. „Aber wenn du in deinem Heimspiel kein Tor machst, ist dein Plan nicht aufgegangen“, meinte er selbstkritisch. Doch auch Trinks war trotz des Erfolges nicht restlos zufrieden: "Wir wollten hier eigentlich dominanter auftreten“, hätte er sich gewünscht, nicht ganz so lange um den Einzug ins Pokalfinale zittern zu müssen.

TSV Gau-Odernheim: Diel Gröhl, Schittenhelm, Hübler (88. Stark) – Schey – Knell, Wischang, Strunk (78. Kustan), Gerhardt (88. Bülbül) – Grimm, Bumb.



Aufrufe: 014.3.2018, 23:35 Uhr
Carsten DietelAutor