2024-05-16T14:13:28.083Z

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Sergio Mavinga (links) ebnete dem SC Stammheim mit seinen beiden Toren den Weg ins Halbfinale des Bezirkspokals. Foto: Günter Bergmann
Sergio Mavinga (links) ebnete dem SC Stammheim mit seinen beiden Toren den Weg ins Halbfinale des Bezirkspokals. Foto: Günter Bergmann

Bezirkspokal: Faustdicke Überraschung im Viertelfinale

Nachlese mit Fokus auf die Nordteams

+++ Stammheim gewinnt das Pokal-Spitzenspiel in Plattenhardt +++ Die Zazenhäuser bleiben ein Favoritenschreck +++ SSV Zuffenhausen scheidet aus +++

Spvgg Cannstatt, SC Stammheim, Türkspor Stuttgart, SV Sillenbuch – so hat vermutlich in den meisten Fällen die Tippliste für die Halbfinalisten im Fußball-Bezirkspokalwettbewerb ausgesehen. Was ja auch verständlich ist, geht man vom Favoritenstatus dieses Quartetts in seinen Viertelfinal-Spielen aus. Zumindest zu 75 Prozent wäre besagte Liste ja auch richtig gewesen. Türkspor setzte sich pflichtschuldig mit 5:0 beim Kreisliga-B-Vertreter SportKultur durch. Bezirksligist Spvgg Cannstatt musste sich mühen, kam am Ende aber zu einem 4:1 beim SSV Zuffenhausen. Und der Bezirksliga-Spitzenreiter SC Stammheim erarbeitete sich in einem vorgezogenen Endspiel beim einstigen Titelrivalen TSVgg Plattenhardt einen 4:0-Erfolg. Für die faustdicke Überraschung in dieser Pokalrunde sorgte allerdings der TV Zazenhausen. Zwar rangieren die Zazenhäuser in der Kreisliga-A-Staffel 1 auf einem Abstiegsplatz. Aber dennoch kegelte das Team von Trainer Andreas Kulow den Bezirksliga-Sechsten SV Sillenbuch aus dem Cup – und dies nach einem 0:2-Rückstand.

TSVgg Plattenhardt - SC Stammheim

Der SC Stammheim besitzt offenkundig die besondere Fähigkeit, im Bedarfsfall auf Pokalmodus zu schalten. Beweis eins: Das Punktspiel beim hartnäckigsten Titelrivalen in der Bezirksliga, dem GFV Ermis Metanastis, endete mit einem knappen 1:0-Sieg, das Pokal-Drittrundenspiel an selber Stelle mit 4:1 für den SC. Beweis zwei: Im Liga-Duell beim Bezirksliga-Vierten TSVgg Plattenhardt mussten sich die Stammheimer mit einem 1:1 begnügen, um wenige Tage später im Cup-Viertelfinale mit 4:0 zu triumphieren. Die ebenso einfache wie einleuchtende Erklärung von SC-Coach Thomas Oesterwinter: „Meine Spieler waren einfach heiß. Die wollen auf Biegen und Brechen ins Finale kommen.“

Nun stehen sie jedenfalls im Halbfinale, wobei das Erreichen der Runde der letzten vier Teams wahrlich nicht so einfach war, wie das Ergebnis aussagt. Beide Kontrahenten begegneten sich weitgehend auf Augenhöhe. Der elementare Unterschied war: Die Stammheimer trafen, die Plattenhardter nicht. So hatte der SC in der Anfangsphase Glück, dass der Schuss von Simon Kirschner am Innenpfosten abprallte und dann den Körper des Stammheimer Keepers Marjan Tomasic traf, der das Spielgerät mit einem Reflex sichern konnte. Bis dahin hatten die Nord-Stuttgarter zwar ansehnlich verteidigt, aber waren in der Offensive wegen etlicher Ballverluste nicht so recht ins Rollen gekommen. Das änderte sich mit dem Angriff in der 38. Minute, also dem ersten der Partie, den der SC konsequent ausspielte. Ausgangspunkt war ein Lauf über die rechte Seite von Marco Bardaro, der sich trotz Foul an ihm durchsetzte. Und während die TSVgg auf den Pfiff des Schiedsrichters wartete, ließ dieser Vorteil gelten. Bardaro flankte, Sergio Mavinga war mit einem Seitfallzieher zur Stelle – das 1:0, dem Mavinga nur drei Minuten später den zweiten Treffer folgen ließ. „Die zwei Tore waren die Knackpunkte im Spiel“, ist sich Oesterwinter sicher. In Durchgang zwei ließen die Gäste ihren Gegner kommen. Der kam auch, doch bis auf einen Distanzschuss an die Latte blieben die Mühen der TSVgg unbelohnt. Nebeneffekt der Plattenhardter Offensivbemühungen war, dass sich den Stammheimern Platz für Konter bot. Den wusste der SC in Person von Alexander Herzog zu nutzen, der in der 81. und 88. Minute schnelle Gegenangriffe einleitete, die von Christian Schwalb und Tim Kanzler mit den Toren Nummer drei und vier gekrönt wurden.

TV Zazenhausen - SV Sillenbuch

Als auf dem Sportplatz des TV Zazenhausen die ersten beiden Treffer fielen, hatte Zazenhausens Coach Andreas Kulow den Vergleich mit dem SV Sillenbuch schon als abgehakt betrachtet. Denn während der TV in Person von Paul Beck und Daniel Poschner zwei Möglichkeiten der Kategorie „tausendprozentig“ versemmelt hatte, folgte jeweils im Gegenzug ein Tor für den Bezirksligisten. „Normalerweise sind solche Spiele dann gelaufen“, sagt Kulow. Doch sein Team hatte sich beileibe nicht aufgegeben. Benedikt Scholpp gelang in der 38. Minute der Anschlusstreffer. Und noch vor der Pause traf Daniel Poschner nach Vorarbeit des nach wochenlanger Verletzung wieder einsatzfähigen Dennis Poschner zum Ausgleich. Das hatte wiederum zur Folge, dass die Sillenbucher zu Beginn der zweiten Spielhälfte die Schlagzahl erhöhten. Das zahlte sich in einem klaren Plus in Sachen Ballbesitz und Chancen, aber eben nicht in Treffern aus. Nach etwa 20 Minuten hatten sich die Zazenhäuser vom Druck befreit und legten das 3:2 nach. Lucas Berger versenkte einen Freistoß im Tornetz der Gäste. Es war der Auslöser dafür, dass sich der abstiegsgefährdete Kreisligist endgültig in einen Rausch spielte. In der 81. Minute verwertete Beck eine Vorlage von Berger zum 4:1 und setzte kurze Zeit später per Elfmeter auch noch den Schlusspunkt zum 5:2. Scholpp war zuvor im Strafraum gefoult worden. „Kämpferisch und fußballerisch war das eine Super-Leistung und ein tolles Erlebnis“, sagt Kulow. „Es ist nur schade, dass es dafür keine Punkte gab.“

SSV Zuffenhausen - Spvgg Cannstatt

Trotz eines beherzten Auftritts gegen die Spvgg Cannstatt war für den dritten Nord-Stuttgarter Club im Cup-Viertelfinale Endstation. Dabei hatte es ganz nach Wunsch für den SSV Zuffenhausen begonnen. Dennis Schrenk brachte das Team von Trainer Sven Damnig bereits nach sechs Minuten mit 1:0 in Front. Danach verpassten es allerdings Lucian Antonesei und Rick Hachenbruch, die Führung weiter auszubauen. Stattdessen fing sich der SSV den Ausgleich ein. Mit dem 1:2 in der 65. Minute kippte die Partie langsam zugunsten der Cannstatter. Was auch daran lag, dass den Zuffenhäusern gegen Ende der Partie die Kräfte erlahmten – was der Bezirksligist zu zwei weiteren Toren nutzte. „Die Niederlage ist ein bisschen zu hoch ausgefallen“, zog Damnig Bilanz. „Wir haben immerhin 70 Minuten auf Augenhöhe gespielt.“

Halbfinale 30.04. 19:30 TV Zazenhausen Spvgg 1897 Cannstatt e.V. 01.05. 15:00 SC Stammheim Türkspor Stuttgart Viertelfinale 18.04. 19:30 SSV Zuffenhausen Spvgg 1897 Cannstatt e.V. 1:4 18.04. 19:30 SportKultur Stuttgart e.V. Türkspor Stuttgart 0:5 18.04. 19:30 TSVgg Plattenhardt SC Stammheim 0:4 18.04. 19:30 TV Zazenhausen SV Sillenbuch 5:2

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Aufrufe: 024.4.2019, 15:10 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor