"Beurlaubung zwischen Tür und Angel"

Kurz und knapp fiel am Mittwoch auch die Begründung der Eintracht aus: "Der geschäftsführende Vorstand hat am Montag beschlossen, mit sofortiger Wirkung Erwin Althoff zu beurlauben. Der Verein erhofft sich von dieser Maßnahme neue Impulse im Abstiegskampf", lauten zwei der insgesamt nur drei Sätze der Pressemitteilung vom Mittwoch. "Die Trainingsleitung wurde kommissarisch Achim Nohlen übertragen", so der dritte Satz der Erklärung des Vorstandes.

Doch was wurde Erwin Althoff als Grund für seine Beurlaubung genannt? "Dass man einen Trend nach unten ausmachen würde", erzählt der Ex-Coach. Richtiger wäre gewesen, dem Trainer eine Bestätigung des Negativtrends zu bescheinigen - und das trotz hochkarätiger Neuverpflichtungen in der Winterpause. Fakt ist, zwei Spiele der Rückrunde sind absolviert. In Duisburg spielte die Eintracht gut, musste aber die Punkte im Ruhrgebiet lassen. Und am vergangenen Sonntag gab es bei Arminia Bielefeld eine bittere 1:8-Klatsche - gegen den noch ungeschlagenen souveränen Tabellenführer und designierten Aufsteiger in die 2. Bundesliga. Dass Althoff gegen die Arminia keine Punkte eingeplant hatte, daraus hatte der Coach bereits vor dem Spiel keinen Hehl gemacht: "Unser Augenmerk liegt natürlich auf den folgenden beiden Sechs-Punkte-Spielen gegen Bayer Leverkusen und Warendorf."

Ulrich von zur Gathen betont, dass der Vorstand und die sportliche Leitung in den ersten beiden Begegnungen der Rückrunde keine positive Entwicklung gesehen hätten. "Und das trotz der Neuzugänge in der Winterpause. Deshalb hat der Verein die Reißleine gezogen." Der Mannschaftsrat sei in die Entscheidung nicht eingebunden gewesen, erklärt der Sportliche Leiter des Frauen-Regionalligisten.

Die Kritik kann Althoff selbst überhaupt nicht nachvollziehen. "Ich bin maßlos enttäuscht und immer noch fassungslos", erklärte der Ex-Coach gestern. Wird er sich das so wichtige Spiel gegen die Reserve von Bayer Leverkusen am Sonntag anschauen? "Nein, ich werde nicht kommen. Das würde mir das Herz zerreißen."