2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Artz   Andre Voßbeck lief zuletzt für die erste Mannschaft des VfB auf, doch nun gehört er zum Kader der "Zweiten".
F: Artz Andre Voßbeck lief zuletzt für die erste Mannschaft des VfB auf, doch nun gehört er zum Kader der "Zweiten".

Der VfB Kirchhellen II macht sich auf ins Neuland

Wir stellen euch die Aufsteiger der Gelsenkirchener Kreisliga A vor +++ Zum Abschluss der vierteiligen Serie ist die Zweitvertretung des VfB Kirchhellen dran

15 Spiele, 15 Siege zum Ende der vergangenen Saison: Dieser beeindruckenden Serie hat es die Reserve des VfB Kirchhellen zu verdanken, dass sie trotz der vier Hinrundenniederlagen in der kommenden Saison in der Kreisliga A2 um Punkte spielen kann. Trainer Erwin Althoff blickt optimistisch in die Zukunft, auch wenn die neue Umgebung in der zweiten Staffel noch viele große Fragezeichen zu bieten hat.

„Wir haben immer damit gerechnet, dass wir in die Staffel eins gesetzt werden, daher war die Kreisliga A2 für uns nie im Fokus. In der A1 hätten wir die Gegner gekannt, in der A2 wissen wir gar nicht, wer auf uns zukommt“, berichtet Erwin Althoff, Trainer des VfB Kirchhellen II, über die etwas überraschende Zuteilung des Aufsteigers. Obwohl bereits die „Erste“ des VfB seit mehreren Jahren in der Staffel eins um Punkte spielt, hatte man bei der Zweitvertretung mit eben jener Liga gerechnet. „Wir wurden auch mal seitens des Vorstandes darüber informiert, dass wir in die A1 kommen. Es bestand die Möglichkeit, dass beide Mannschaften ein Jahr lang in der A1spielen. Dann gab es auch die Überlegung, dass die Erste in die A2 geht und wir in die andere Staffel. Aber was letztendlich den Ausschlag gegeben hat, weiß ich nicht“, meint Althoff. Der letztjährige Zweite der Kreisliga B1 betritt somit völliges Neuland in seinem ersten Jahr im Kreisoberhaus.

Aufstieg war das erklärte Ziel

Doch fürchten muss sich Althoffs Team sicher nicht. Immerhin legte der VfB eine fulminante Rückrunde mit 15 Siegen hin und sicherte sich mit 66 Punkten Rang zwei hinter Adler Ellinghorst. Somit erfüllte Althoff die Vorgabe, die er intern vor seiner Amtsübernahme im Sommer 2017 bekommen hatte: „Ich bin mit dem Ziel, aufzusteigen, nach Kirchhellen gekommen und hatte das auch intern mit unserem sportlichen Leiter Bastian Averesch vereinbart. Mit der Mannschaft habe ich dann später auch kommuniziert, dass wir aufsteigen wollen“, erzählt der ehemalige Regionalliga-Trainer der Damen des MSV Duisburg. „Ob das dann auch klappt, weiß man im Laufe der Saison natürlich nicht. Wir haben in der Hinserie vier unnötige Niederlagen kassiert, danach mussten wir erst einmal schauen, wie es weitergeht. Aber als wir dann die Serie mit 15 Siegen hingelegt haben, war klar, dass es nach oben gehen soll“.

Nach dem 13. Spieltag lagen die Kirchhellener noch mit 13 Zählern Rückstand auf die Spitze auf Rang vier. Erst in der zweiten Halbserie nahmen sie dann so richtig Fahrt auf. Althoff hatte schon früh an die Stärke seiner Schützlinge geglaubt: „Ich habe der Mannschaft immer vermittelt, dass wir positiv denken müssen und alles versuchen werden, um den Aufstieg zu schaffen. Die vier Pleiten haben uns zwar weh getan, aber der Glaube an den Sprung nach oben war immer da“.

Vorbereitung als Testphase

Nun gilt es also, die Euphorie in die neue Saison mitzunehmen. Um sich möglichst gut aufzustellen, sind aus der ersten Mannschaft, die zuletzt in den Relegationsspielen nur knapp den Aufstieg in die Bezirksliga verpasste, einige Akteure zur Zweitvertetung hinzugestoßen. Darüber hinaus hat der VfB Carsten Steinkamp, zuletzt Spielmacher beim TSV Feldhausen, verpflichtet und Zuwachs aus der eigenen A-Jugend (ebenfalls in der Relegation am Aufstieg gescheitert) bekommen. Dementsprechend nutzte Althoff in der Vorbereitung die Gelegenheit, um zu testen: „Die Mannschaft ist neu formiert und muss sich erst einmal finden. Wir haben viel ausprobiert, mit verschiedenen Spielsystemen agiert und Spieler auf Positionen gestellt, wo sie vorher noch nie gespielt haben. Es geht in der Vorbereitung darum, zu sehen, wie in der Saison umgestellt werden kann. Dadurch kam es auch dazu, dass einige Spiele nicht so positiv verlaufen sind“, sagt er. Abgesehen vom 2:0-Erfolg beim Süderneulander SV und dem 7:1-Kantersieg beim TB Oberhausen II hagelte es nur Niederlagen (1:4 beim SV Duissern, 1:5 gegen STV Hünxe II, 2:3 gegen Sportfreunde Königshardt III und 3:4 gegen Fortuna Bottrop).

Kurzfristig den Klassenerhalt sichern, langfristig in der A2 etablieren

Dennoch sieht Althoff seine Mannschaft gut gerüstet. „Wenn der Kader so zusammenbleibt und wir auch nicht so viele verletzungsbedingte Ausfälle haben, kann sich das Team in der Kreisliga A2 etablieren“, meint er. Auf lange Sicht will sich die Zweitvertretung also zu einem festen Bestandteil im Kreisoberhaus entwickeln. Kurzfristig geht es aber nur um den Nichtabstieg. „Als Aufsteiger sollte man nicht so euphorisch sein und sagen, dass man dies und jenes Ziel erreichen möchte. Für uns heißt es erstmal, am Anfang so viele Punkte wie möglich zu sammeln, damit wir nicht so schnell in einen Abstiegsstrudel hineingeraten und eine eigene Sicherheit entwickeln können. In der Rückrunde werden wir dann sehen, wo es hingehen kann“.

Spätestens nach den ersten 15 Spielen werden sich die Kirchhellener ein Bild von ihrer neuen Umgebung in der A2 gemacht haben. Ob die Konkurrenten die VfB-Reserve dann ebenfalls als hartnäckigen Gegner einschätzen, steht auf einem anderen Blatt.

Aufrufe: 07.8.2018, 18:00 Uhr
Andreas ArtzAutor