Völlig überflüssig war der Bayernliga-Abstieg im Frühsommer. Feucht wurde zum Verhängnis, dass die Spiele beim Schlusslicht VfL Frohnlach (0:3) und gegen den SV Erlenbach (1:2) verloren gingen. Diese sechs Punkte fehlten in der Endabrechnung. So musste das Team aus dem Nürnberger Vorort in die Abstiegsrelegation. In der ersten Runde zog Feucht mit dem 0:3 beim FSV Erlangen-Bruck schon den Kürzeren, im Rückspiel reichte es nur zu einem 2:0-Erfolg. Weil die SpVgg Unterhaching den Aufstieg in die 3. Liga schaffte, durften die Kicker des 1. SCF noch einmal ran. Auswärts bei der SpVgg Jahn Forchheim wurde mit 2:1 gewonnen und so schien der Klassenerhalt greifbar nahe zu sein. Doch im heimischen Waldstadion gaben die Mittelfranken ein 1:0 aus der Hand, unterlagen am Ende mit 2:4 und mussten damit nach zwei Jahren Bayernliga zurück in die Landesliga Nordost. Der Abstieg hatte einen Aderlass und einen Neuanfang zur Folge. Nach sieben Jahren musste Trainer Klaus Mösle gehen, Rainer Zietsch wurde neu installiert und auch die Mannschaft bekam ein völlig neues Gesicht.
Trotzdem gelang ein toller Saisonstart. Nach drei Unentschieden gab es sechs Siege. Vor allem die Defensive um den sehr starken Keeper und Kapitän Andreas Sponsel stand super. Die erste Niederlage setzte es im zehnten Spiel beim Spitzenreiter ATSV Erlangen mit 0:1 und das war sehr unglücklich, denn Feucht war da die bessere Mannschaft. Im weiteren Verlauf gab es bei den beiden Aufsteigern TSV Sonnefeld und der SpVgg Erlangen zwei 1:3-Niederlagen. Daheim hielt sich Feucht schadlos und so wurde es am Ende ein dritter Platz mit 40 Punkten. Im Oktober fehlte Coach Zietsch einige Wochen, weil er mit der deutschen U17-Nationalmannschaft und deren Cheftrainer Christian Wück als Assistent mit bei der WM in Indien war. "Eine ganz tolle Erfahrung. Es war schon beeindruckend", schwärmt Zietsch noch heute. Im Viertelfinale war dann allerdings vor mehr als 60.000 Zuschauern in Kalkutta Schluss, da schied Deutschland gegen Brasilien aus. Die Punktspiele aus diesem Zeitraum wurden verlegt, zwei müssen noch nachgeholt werden. "Mit dem bisherigen Saisonverlauf und der Punkteausbeute können wir zufrieden sein. Wir haben noch alle Chancen nach dem Winter. Ziel ist es, so gut wie möglich abzuschneiden. Platz eins ist wohl weg, aber Zweiter können wir noch werden", meint der Feuchter Coach. Immerhin stehen ja noch 15 Spiele aus, da können die sechs Punkte Rückstand auf Buch noch aufgeholt werden, denn der Kontrahent hat schon zwei Partien mehr absolviert.
Personalwechsel wird es im Winter wohl nicht geben. "Es ist nichts geplant. Wir halten aber Augen und Ohren offen", lässt Zietsch wissen. Eine Verstärkung für die Offensive wäre wünschenswert. "Da sind wir etwas dünn besetzt", weiß Zietsch. Denn seit September fehlt schon Angreifer Michal Nowak mit einem Kreuzbandriss. Und auch Offensivkraft Shahali Fatalili ist lange ausgefallen, er zog sich im Oktober einen Schien- und Wadenbeinbruch zu. Der 18-Jährige könnte, wenn der Genesungsverlauf optimal verläuft, eventuell im Frühjahr zurückkehren: "Es ist aber schwer eine Prognose zu stellen", übt sich Zietsch in Zurückhaltung. Der will mit seinem Team aber noch voll angreifen. "Sollte sich diese Möglichkeit ergeben, nochmal oben ranzukommen, dann wollen wir zugreifen. Wir werden alles dafür tun, dass wir so gut wie möglich abschneiden. Das ist unser Anspruch. Platz zwei ist ja durchaus noch drin." Die Korrektur des Betriebsunfalles aus der vorigen Saison ist also durchaus möglich.