2024-05-10T08:19:16.237Z

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Viele wollen in Berngau Fußball spielen. So viele, dass der FSV nun eine dritte Mannschaft ins Leben gerufen hat. F: Fritz-Wolfgang Etzold
Viele wollen in Berngau Fußball spielen. So viele, dass der FSV nun eine dritte Mannschaft ins Leben gerufen hat. F: Fritz-Wolfgang Etzold

Berngau schwelgt im Spieler-Luxus

Der FSV meldet für die kommende Saison eine dritte Mannschaft +++ "Jeder soll spielen dürfen"

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Wenn Vereine ihre Teams zurückziehen, steckt häufig ein Man­gel an Spielern dahinter. Einige behel­fen sich mit Spielgemeinschaften, andere stellen den Betrieb ganz ein.

Beim FSV Berngau kennt man dieses Problem nicht - der Dorfverein mel­det für die kommende Saison eine drit­te Mannschaft an. Wie stark Fußballver­eine manchmal unter Spielermangel leiden, zeigt ein Blick auf die Großen des Landkreises Neumarkt. Im Juli 2015 zog der ASV Neumarkt seine zweite Mannschaft aus der Kreisliga zurück. Im Mai dieses Jahres stieg der SV Seligenporten II in die Bezirksliga ab; in einer der letzten Partien stan­den von Beginn an nicht einmal elf Spieler auf dem Platz. Freilich ist das Problem von den Führungskräften längst erkannt und es wird kräftig in die Jugend inves­tiert. Im Fall des ASV macht sich das in Form von zahlreichen Junioren-Spitzenteams von der Kreis- bis zur Bayernliga bemerkbar.

Aus allen Richtungen

Da hat der FSV Berngau ganz ande­re Probleme. Luxusprobleme sozusa­gen. „Wir werden ab nächster Saison eine dritte Herrenmannschaft im Punktspielbetrieb anmelden“, sagt Andreas Wittmann, stellvertretender Abteilungsleiter.

Woran das liegt? „Wir haben eine tolle Jugendarbeit“, sagt Wittmann. „Es kommen starke Jahrgänge nach, wir haben junge Teams.“ Auch von anderen Vereinen kamen Spieler, ein paar Neueinsteiger sind ebenfalls dabei. In der Winterpause standen Witt­mann und seine Kollegen dann vor der Frage: Was machen wir mit einem 40 Mann starken Kader? Schnell war klar: Um wirklich allen Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, im Heimat­verein zu spielen, brauchte es eine weitere Mannschaft.

Die gibt es nun und Wittmann ist froh über diesen Schritt. Der Auf­wand für den Betrieb einer Dritten halte sich in Grenzen, sagt er. Alle drei Teams trainieren gemeinsam, „im Schnitt sind es 30 Leute“. Matthias Rascher, Günther Klebl und deren Co-Trainer leiten das FSV-Trium­virat. Große Ziele gibt es noch keine für die jungen Wilden. „Entspannt und ohne Druck“ will es Andreas Wittmann probieren. „Die Bereit­schaft, dass alle mitziehen, ist da“, sagt er.

Die dritte Mannschaft würde in der B-Klasse einsteigen und soll künftig am Samstag ihre Heimspiele bestrei­ten. Dann, so der Gedanke von Andreas Wittmann, „können die Spie­ler der Ersten und Zweiten zuschauen“. Langfristig hofft Wittmann auf den Aufstieg der ersten Mannschaft in die Kreisliga. Das ist gar nicht so abwegig, wenn man bedenkt, dass sie in der abgelaufenen Saison nur um einen Punkt an der Relegation vorbei schrammte.

Neuer Schiedsrichter gesucht

Trotz der stattlichen Größe des Berngauer Kaders gibt es noch keinen Aufnahmestopp. „Es kommt immer wieder mal zu Engpässen, wir können jeden Mann gebrauchen“, wirbt Andreas Wittmann um weitere Interes­senten. Doch auch in Berngau drückt der Schuh: „Es gibt immer weniger Schiedsrichter“, bemängelt Wittmann und hat dabei auch seinen eigenen Ver­ein im Blick. Denn: Eine weitere Mannschaft hebt das Schiedsrichter­soll an. „Aber auch das ist machbar“, gibt sich Wittmann optimistisch. Unter 40 Fußballern werde sich schon ein Freiwilliger finden.

Aufrufe: 028.6.2016, 09:57 Uhr
Philip Hauck (NN Neumarkt)Autor