Herr Kämmerling, Giesenkirchen ging 1988 als unterklassiger A-Ligist in die Hallen-Stadtmeisterschaft. Hatten Sie sich im Vorfeld überhaupt etwas ausgerechnet?
Bernd Kämmerling Wir hatten gar nicht so viele Erwartungen an das Turnier. Das Ziel war, die Endrunde zu erreichen und möglichst guten Fußball zu spielen. Der Spaßfaktor kam von allein, denn wir konnten uns gegen höher spielende Mannschaften mit Erfolg beweisen.
Aufregung gab es dann vor allem um das hitzige Vorrundenspiel gegen den Rheydter SV. Wie haben Sie das Spiel in Erinnerung?
Kämmerling In der Jahnhalle waren damals rund 600 Zuschauer, davon haben gefühlt 550 Zuschauer uns angefeuert. Die Stimmung schaukelte sich immer höher, da die Spieler vom Rheydter SV natürlich weiterkommen wollten und mit ihrer Oberliga-Erfahrung keine Kinder von Traurigkeit waren. Wir hatten aber das nötige Glück, den Einsatzwillen und den Ehrgeiz, das Spiel trotz zweiminütiger Unterzahl nur 0:1 zu verlieren. Damit standen wir mit Wickrath auf Platz eins der Vorrunde.
Sie wurden damals des Feldes verwiesen? Was war vorgefallen?
Kämmerling Ich habe eine Rote Karte erhalten, die aber nur für das Spiel zählte. In der Situation bin ich zu ungestüm auf den Torwart vom Rheydter SV aufgelaufen. Ja, das passiert im Eifer des Gefechts.
Im Endspiel schlug Giesenkirchen dann den 1. FC Mönchengladbach. Was hat die Mannschaft damals in der Halle so stark gemacht?
Kämmerling Wir hatten einfach eine gute Mischung in der Mannschaft, viele junge, schnelle Spieler mit dem nötigen Biss. Dazu technisch gute und ein paar erfahrende Fußballer. Für mich als junger Spieler war das eine super Erfahrung, ich war damals gerade 20 Jahre alt und bin in der nächsten Saison zu den Amateuren von Borussia gewechselt.