2024-04-29T14:34:45.518Z

Allgemeines
Seinen größten Erfolg feierte Rust Miroci 2015, als er den Bezirksligisten BSK Olympia Neugablonz zum Gewinn der Schwäbischen Hallenmeisterschaft führte. Nun kehrt Miroci als Trainer zu seinem Heimatverein TSV Pfaffenhausen zurück.  Foto: Fred Schöllhorn
Seinen größten Erfolg feierte Rust Miroci 2015, als er den Bezirksligisten BSK Olympia Neugablonz zum Gewinn der Schwäbischen Hallenmeisterschaft führte. Nun kehrt Miroci als Trainer zu seinem Heimatverein TSV Pfaffenhausen zurück. Foto: Fred Schöllhorn

Beim Heimatverein gelandet

Kaum ist die Saison beendet, schon beginnt auf der Trainerposition das Stühlerücken bei den Vereinen +++ Einige Klubs sorgen mit ihren Nachfolge-Entscheidungen für Überraschungen

Das Stühlerücken hat begonnen: Kaum ist die Saison im Unterallgäu beendet, sind Meister-, Auf- und Abstiegsfragen geklärt, da beginnt das beliebte Spiel „Trainerwechsel“. Gleich eine ganze Anzahl von Vereinen, von der Kreisliga bis zur B-Klasse, beteiligen sich bislang daran. Nicht immer ganz freiwillig – so mancher Trainer sucht von sich aus eine neue Herausforderung. In den meisten Fällen sind die Nachfolger bereits gefunden. Darunter gibt es auch so manche Überraschungen.

Kreisliga

Dass Mario Spendel nach dem Abstieg der ersten Mannschaft beim TSV Mindelheim den Trainerposten räumen und sich wieder als Torwarttrainer einbringen will, stand schon unmittelbar nach dem Abstieg der Mindelheimer aus der Bezirksliga fest. Einen Nachfolger gibt es bereits. Der soll jedoch erst am Freitag der Mannschaft vorgestellt werden. Auch Marian Argintaru verließ zwischenzeitlich den Verein. Er war zwei Jahre lang Co-Trainer beim TSV Mindelheim und ist nun im D-Jugendbereich der JFG Wertachtal tätig.

Kreisklasse

Auch der SV Salamander Türkheim hat für seine Mannschaften neue Trainer. Der Kreisliga-Absteiger wird in der neuen Saison von Michele Rascher betreut. Der ehemalige Torhüter löst Michael Kolodziej ab, der sein Amt aus beruflichen und privaten Gründen abgibt. Die zweite Mannschaft, die in der B-Klasse antritt, wird von Abteilungsleiter Michael Ammann trainiert.

Vizemeister SV Oberegg hat es lange versucht, Trainer Celalettin Cetin zum Weitermachen zu überreden. „Wir hätten gerne mit ihm weitergemacht, doch er wollte etwas Neues machen“, sagt SVO-Abteilungsleiter Georg Fleschhut. In der vergangenen Woche waren Cetin und seine Mannschaft in der Aufstiegsrelegation denkbar knapp gescheitert. Sein Entschluss stand jedoch schon vorher fest. „Ich werde immer ein ganz, ganz großer Fan dieser Mannschaft bleiben“, sagt Cetin, der sich zu seiner neuen Trainerstation noch bedeckt hält. Für Cetin haben die Oberegger bereits einen Nachfolger gefunden: Willi Neumeier. Der ehemalige Stürmer hatte nach seinem Abschied vom TSV Mindelheim, den er von Juli bis Dezember 2014 in der Bezirksliga betreut hatte, eine Pause eingelegt.

Der TSV Kirchheim hat bereits vor dem Saisonfinale Nägel mit Köpfen gemacht. Eigentlich sollte Edi Knöpfle die Mannschaft erst zur neuen Saison übernehmen. Doch dann gab Xhelal Miroci sein Amt vor dem vorletzten Spieltag ab – und Knöpfle saß früher auf der Bank. „Die Chance mussten wir ergreifen, wenn man mit einem Trainer wie Edi Knöpfle längerfristig etwas aufbauen kann“, sagte Abteilungsleiter Max Ziegler-Freisinger damals. Knöpfle hatte die Kirchheimer in der Saison 2012/13 bereits als Spielertrainer betreut und den Klub damals zur Vizemeisterschaft in der Kreisklasse und damit in die Aufstiegsrelegation geführt. Dort musste man sich allerdings der zweiten Mannschaft des TSV Babenhausen II geschlagen geben.

A-Klasse

Noch auf der Suche ist dagegen der TSV Markt Wald. Dessen Spielertrainer Jürgen Echter hat den Verein verlassen. Weniger wegen des Abstiegs aus der Kreisklasse. „Er übernimmt die A-Jugend des TSV Schwabmünchen und ist damit näher an seiner Heimat“, sagt Abteilungsleiter Thomas Urbin.

Auch der zweite Absteiger aus der Kreisklasse, der Türkiyemspor Mindelheim, besetzt seine Trainerstelle neu. Allerdings mit einem alten Bekannten: Gökay Zengin, der vor drei Jahren bereits als Interimstrainer fungiert hatte, führt die Mannschaft in die neue Saison. „Er hat damals Erfolg gehabt und ich hoffe, dass er der Mannschaft wieder den Spaß am Fußball zurückbringt“, sagt Vorstandsmitglied Ahmet Coskun. Den Abstieg sieht er nicht als Beinbruch, sondern als Chance für den Verein. „Wir können nun neu aufbauen“, sagt Coskun. So wird auch über die Reaktivierung der zuletzt abgemeldeten zweiten Mannschaft nachgedacht.

Beim FC Rammingen hat in der kommenden Spielzeit ebenfalls ein ehemaliger Spieler das Sagen: Christoph Böhm kommt vom FC Bad Wörishofen zu seinem alten Verein. Sein Vorgänger Sascha Rauschenbach hörte laut Abteilungsleiter Benedikt Degenhart aus beruflichen Gründen auf.

B-Klasse

Einen echten Coup landete der TSV Pfaffenhausen: Mit Rust Miroci kommt ein erfahrener Trainer zu seinem Heimatverein zurück. Seine letzte Station war die TSG Thannhausen. Zuvor hatte er den Bezirksligisten BSK Olympia Neugablonz zwischen 2012 und 2015 fast drei Spielzeiten lang trainiert – und dort mit dem Gewinn der Schwäbischen Hallenmeisterschaft 2015 für Furore gesorgt. „Seine Kinder spielen bei uns in Pfaffenhausen und er will sich bei seinem Heimatverein engagieren“, sagt TSV-Vorsitzender Thomas Leinauer. Für Miroci ist es eine Reise in die Vergangenheit. Nicht nur, dass er dort in der Jugend gespielt hatte, der TSV Pfaffenhausen war auch seine erste Trainerstation – als A-Jugendtrainer.


Breitenbrunns neuer Trainer Herbert Sauter (links) absolvierte vor zwei Jahren sogar einmal ein Praktikum unter Christian Streich (rechts), Trainer des damaligen Bundesligisten SC Freiburg. Foto: Archiv Sauter

Liga-Konkurrent SV Breitenbrunn will es in der kommenden Saison ebenfalls wissen: Nachdem der Bau der neuen Sportanlage, der in der Vergangenheit viele Kräfte beansprucht hat, nun vorbei ist, soll es auch sportlich aufwärts gehen. Helfen soll dabei ein neuer Trainer: Herbert Sauter. Der 57-jährige Babenhausener pausierte zuletzt ein Jahr. Davor hießen seine Trainerstationen TSV Babenhausen II, SV Jedesheim und SV Balzheim. 2013 führte er den TSV Babenhausen II in die Kreisliga, unter anderem mit einem Sieg im Relegationsspiel gegen den TSV Kirchheim. Sauter ist Inhaber der B-Lizenz und hat 2014 ein Trainerpraktikum beim damaligen Bundesligisten SC Freiburg unter Trainer Christian Streich absolviert.

Aufrufe: 01.6.2016, 15:24 Uhr
Mindelheimer Zeitung / Axel SchmidtAutor