2024-06-03T07:54:05.519Z

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Noch zwei Oberliga-Spiele, dann ist Schluss auf der Binger Trainerbank: Chefcoach Nelson Rodrigues und Co-Trainer Sandro Schlitz (links).	Archivfoto: Mario Luge
Noch zwei Oberliga-Spiele, dann ist Schluss auf der Binger Trainerbank: Chefcoach Nelson Rodrigues und Co-Trainer Sandro Schlitz (links). Archivfoto: Mario Luge

Bald nur noch Hassia-Fans

Nach letztem Heimspiel von Nelson Rodrigues und Sandro Schlitz schwingt ein bisschen Wehmut mit

Bingen. Sandro Schlitz, seit Januar 2013 Co-Trainer von Hassia Bingen, dachte nach der Oberliga-Partie gegen den FV Diefflen an seinen Start am Hessenhaus. Damals verloren die Binger in der Verbandsliga gegen den FV Dudenhofen 0:1, stiegen später trotz Torjäger Ailton in die Landesliga ab. Sechseinhalb Jahre später das Kontrastprogramm. Zum Abschied von Nelson Rodrigues und Schlitz machte die Hassia den Klassenerhalt in der Oberliga als Sahnehäubchen (fast) perfekt.

Nach dem 3:1 im letzten Heimspiel der Saison war ein bisschen Wehmut angesagt. Rodrigues und Schlitz, die beide einst zusammen den Trainerschein gemacht hatten, versprachen zwar, dass sie auch im kommenden Jahr häufig in Büdesheim Gast sein und das Team unterstützen wollen. Aber eben nur als Fans von außen. Nach der Diefflen-Partie war bei beiden die Anspannung der letzten Wochen sichtlich abgefallen. Noch allerdings stehen zwei Spiele auf dem Programm. Erst beim Absteiger und Tabellenletzten VfR Dillingen, dann beim TSV Schott Mainz.

Rodrigues blickte bereits voraus auf die nächste Spielzeit, in der es seiner Meinung nach „vielleicht die beste Oberliga aller Zeiten wird.“ Vor allem, wenn neben Wormatia Worms auch der FSV Mainz 05 II aus der Regionalliga absteigen muss. Attraktiv werden auch die Begegnungen mit Verbandsliga-Meister SV Gonsenheim. Für Rodrigues keine Frage: „Die Mannschaft hat solche Spiele verdient.“

Dass das letzte Heimspiel der Trainer und der Saison auf dem wenig zuschauerfreundlichen Kunstrasen stattfand, nahmen beide hin. Zu viel ist im Stadion zu tun, der Platz längst nicht mehr zum Fußballspielen geeignet. Die Atmosphäre und die Kulisse dort aber sind wegen der Tribünen fraglos besondere Aspekte, die zum Ende der ersten Oberliga-Spielzeit seit 2009/10 fehlten.

Die Mannschaft, die immer an einem Strang zog, konnte vieles ausgleichen. Dass nach dem Sieg sofort in der Kabine ein Foto mit besten Grüßen für Torwart Kay Schotte geschossen wurde, der nach einem Achillessehnenriss im Krankenhaus liegt, war selbstverständlich.

Mit Enes Sovtic kam die Wende

Die Wende in der Abwärtsspirale, in der sich die Binger zu Beginn der Ära Rodrigues/ Schlitz befanden, kam mit der Verpflichtung von Enes Sovtic und Günter Dilly Ende 2013 gerade noch rechtzeitig. Damals krebste die Hassia längst in unteren Landesliga-Gefilden herum. „Wir können stolz sein, dass Enes mit uns den Weg gegangen ist, dass danach eins zum andern kam, dass Fabian Liesenfeld sich uns als nächster angeschlossen hat“, blickte der 41-jährige Deutsch-Portugiese zurück und hakte das „Projekt Oberligaerhalt“ insgeheim bereits als gelungen ab. Und das mit dem Bewusstsein: „Mehr war für uns nach den vielen Problemen in den vergangenen Jahren und zwischendurch mehr als einem Bein in der Bezirksliga an sportlichem Erfolg eigentlich nicht zu erreichen.“



Aufrufe: 014.5.2019, 20:00 Uhr
Jochen WernerAutor