2024-05-16T14:13:28.083Z

Ligabericht

Baccum ballert sich in die Kreisliga

1158 Zuschauer sehen 5:1-Sieg im Finale der Relegation - Schepsdorf steigt ab

Nach nur einem Jahr kehrt der SC Baccum zurück in die Fußball-Kreisliga. Dank eines hochverdienten 5:1 (1:0)-Erfolges im Finale der Relegation gegen Eintracht Schepsdorf sicherten sich die Baccumer vor 1158 begeisterten Zuschauern den direkten Wiederaufstieg. Die Eintracht muss dagegen nach nur einem Jahr wieder den bitteren Gang in die 1. Kreisklasse Süd antreten.

"Viel besser kann so ein Tag nicht laufen", strahlte Baccums Trainer Thomas Rodenbücher nach dem Schlusspfiff und der für ihn sogleich folgenden obligatorischen Bierdusche. Die Baccumer Spieler ließen sich zu dem Zeitpunkt bereits mit der LaOla-Welle von der beeindruckenden Kulisse feiern. "Wir waren uns von Anfang an sicher, dass es nur einen Sieger geben kann", freute sich auch Doppel-Torschütze David Schomaker.

Es entwickelte sich von Beginn an ein munteres Spiel, in dem allerdings die Gäste den wesentlich besseren Start erwischten. Keine vier Minuten waren gespielt, da tauchte David Birke frei vor Nils Krieger auf. Doch der Baccumer Ersatztorwart, der den gesperrten Dennis Heile vertrat, war mit einer exzellenten Fußabwehr zur Stelle und verhinderte den frühen Rückstand. "Wer weiß, wie das Spiel läuft, wenn wir da in Rückstand geraten", so Baccums Trainer.

Diesen "Wachmacher", wie ihn Rodenbücher nach dem Spiel bezeichnete, benötigten die Hausherren augenscheinlich, die nun ins Spiel hineinkamen. In der 13. Minute nahm der auffällige Tobias Große-Brockmann nach einem langen Ball Fahrt auf und legte das Leder von der linken Seite in die Mitte, wo Baccums Torjäger Schomaker nur noch den Fuß zur 1:0-Führung hinhalten musste. Unmittelbar darauf folgte für Gäste-Trainer Thomas Eling die nächste Hiobsbotschaft: Kapitän Daniel Schütte hatte sich bereits wenige Minuten zuvor ohne gegnerische Einwirkung am Knie verletzt und musste ausgewechselt werden.

Die Führung gab dem Gastgeber die nötige Sicherheit. Zwar bemängelte Rodenbücher, dass seine Mannschaft den Gegner ab und an zu verhalten attackierte, dennoch hatte der SCB das Spiel nun bis zur Pause im Griff. Während allerdings die Defensive sicher stand, fehlte im Spiel nach vorne oft der finale Pass. Erst mit dem Pausenpfiff hatte Christian Pertz die Riesenchance zum 2:0, sein Kopfball ging jedoch knapp über das Tor.

Zur Pause musste Schepsdorf erneut verletzungsbedingt wechseln. Michael Birke blieb angeschlagen in der Kabine, Kevin Kus kam neu ins Spiel. Doch die Eintracht erwischt wieder den besseren Start und diesmal klappte es auch mit dem Tor. Als Dimitriv Stiving im Mittelfeld den Ball eroberte ging es über die Stationen Ali Yesildag und Timo Büscher ganz schnell. Büschers Zuspiel verwerterte schließlich Daniel Birke souverän (48.).

Die Kehrtwende? Denkste! Baccum zeigte sich überhaupt nicht geschockt und stellte lediglich zwei Minuten später den alten Abstand wieder her. Große-Brockmann zog an seinem Gegenspieler vorbei und wollte augenscheinlich in die Mitte flanken. Doch der Flankenball wurde immer länger und länger und segelte über Hendrik Bollmann hinweg in den Winkel. "Ich glaube das war spielentscheidend", zeigte sich Rodenbücher beeindruckt von dem schnellen Comeback seiner Mannschaft. Und spätestens nach dem 3:1 in der 66. Minute schien die Partie gelaufen. Sebastian Mengering war der Schepsdorfer Unglücksrabe, der den Ball nach einer unglaublichen Szene über die eigene Linie bugsierte. Nach einem Freistoß herrschte totales Chaos in der Hintermannschaft der Gäste. Mehrfach scheiterten die Baccumer mit ihren Schüssen an Bollmann oder verschiedenen blockenden Abwehrspielern, ehe Mengering nahezu unbedrängt den Ball gegen die eigene Unterkante der Latte köpfte, von der der Ball hinter die Linie sprang. "Der Ball war eigentlich schon geklärt. Aber was dann passiert, kann ich nicht begreifen", war Eling angesichts dieser kuriosen Szene fassungslos. "Das war der Genickstoß."

Denn die Gäste hatten nun nichts mehr entgegenzusetzen. Stattdessen schraubten Schomaker mit seinem zweiten Treffer und der eingewechselte Matthias Kammertöns mit dem Schlusspfiff das Ergebnis in die Höhe. Der 31-Jährige Kammertöns wurde noch vor der Partie vom Stadionsprecher verabschiedet, durfte die letzten fünf Minuten noch einmal ran und erzielte mit einem schönen Volleyschuss sogar noch den Endstand. "Besser kann man es nicht schreiben", freute sich Rodenbücher über diese besondere Geschichte.

Als absolut fairer Verlierer erwies sich Schepsdorfs Coach nach Spielende: "Baccum war heute einfach geiler auf den Sieg und hat am Ende auch in der Höhe verdient gewonnen. Gratulation nach Baccum und viel Erfolg in der Kreisliga sage ich da ganz anerkennend."

Aufrufe: 013.6.2015, 18:37 Uhr
Hendrik NiebuhrAutor