2024-05-02T16:12:49.858Z

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Erwartet eine starke Liga: Kerpens Trainer Thomas Graf.
Erwartet eine starke Liga: Kerpens Trainer Thomas Graf.

"Aufstiegsträume sind fehl am Platz"

Der Kerpener Übungsleiter Thomas Graf warnt vor unrealistischen Zielen

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Der A-Ligist aus dem Erft-Kreis schafft die Wende in einer turbulenten Saison - Thomas Giesen sprach mit Trainer Thomas Graf über die Ziele in der kommenden Saison.

Herr Graf, nach einigen turbulenten Jahren scheint beim Fußball-A-Ligisten SV BW Kerpen endlich Ruhe eingekehrt zu sein. Wie bewerten Sie als Trainer die aktuelle Situation?

Thomas Graf: Ich denke, dass wir die Grundlage geschaffen haben, uns in der A-Liga zu stabilisieren. Die Unruhe hat sich gelegt, die Lust auf Fußball ist wieder da.

Bei Ihrem Amtsantritt zu Saisonbeginn sah das noch ganz anders aus.

Graf: Nach dem achten Platz in der Vorsaison stand der Mannschaft mal wieder ein Umbruch bevor. Wir hatten viele Abgänge zu verzeichnen und nicht die Mittel, neue Spieler zu verpflichten. Mir stand also nur ein zusammengewürfelter Kader bestehend aus Spielern der ersten und zweiten Mannschaft zur Verfügung. Entsprechend holprig verlief die Hinrunde. Bis zum zwölften Spieltag waren wir Letzter. Zu diesem Zeitpunkt hatte man uns schon als Abstiegskandidaten Nummer eins abgestempelt.

Wie ist Ihnen die Wende gelungen?

Graf: Mit Michael Porschen, Kevin Klein und Fabian Nothelfer haben wir im Winter drei Kerpener Jungs zurückgeholt, die für einen Qualitätsschub gesorgt haben. Wir haben dann eine tolle Rückrunde gespielt, nur dreimal verloren und sind noch Fünfter geworden.

Wie sind die Aussichten für die anstehende Spielzeit?

Graf: In Kerpen herrscht wieder eine gewisse Euphorie. Aber zunächst einmal müssen wir uns in dieser Klasse stabilisieren.

Wie weit sind denn die Planungen vorangeschritten?

Graf: Wir haben keinen echten Abgang zu beklagen. Michael Beyer, der aus Verletzungsgründen kürzertritt, und Sven Opitz werden künftig in der Reserve spielen. Zudem hat Ulas Yilmaz seine aktive Laufbahn beendet und wird neuer Co-Trainer. Damit bleiben 18 Spieler übrig.

Haben Sie schon Neuverpflichtungen getätigt?

Graf: Mit Pascal Schwiedereck aus Düren und Markus Otten aus Bachem haben wir zwei Torhüter verpflichtet. Bislang hatten wir mit Patrick Velden ja nur einen Keeper. Mit dem Bachemer Robert Bongard haben wir zudem einen starken Innenverteidiger geholt. Darüber hinaus stößt Marcel Scholl zu uns — er ist ein Perspektivspieler aus unserem Nachwuchs, der viele Positionen bekleiden kann. Wir hoffen aber, dass wir künftig mehr Talente an die Erste heranführen können.

Damit ist der Kader also komplett?

Graf: Wir suchen noch einen Offensivspieler. Sven Senior aus Buschbell Munzur hatte schon zugesagt, ist aber noch abgesprungen. Er geht wohl nach Sindorf.

Wie lautet das Ziel nach dem fünften Platz in der Vorsaison?

Graf: Wie gesagt: Wir wollen uns in erster Linie stabilisieren. Aufstiegsträume sind fehl am Platz. Dafür ist die Klasse zu stark. Die Hürther Reserve und der Aufsteiger TuS Königsdorf wollen schließlich unbedingt hoch.

Geben Sie sich langfristig mit einem Engagement in der A-Liga zufrieden? Schließlich haben Sie Bedburg einst in der Landesliga gecoacht.

Graf: In der A-Liga eine gute Rolle zu spielen, ist mir auf Dauer tatsächlich zu wenig. Mittelfristig will ich mindestens in der Bezirksliga arbeiten.

Aufrufe: 023.6.2014, 20:32 Uhr
Kölner-Stadt-Anzeiger / Thomas GiesenAutor