Aufstiegsrunde: Blau-Weiß Murg gewinnt Spiel 1

Für die erste große Überraschung sorgte ein Name in der Startformation des SV Blau-Weiß Murg beim Blick auf den Spielberichtsbogen. Giuseppe Stabile war da zu lesen. Der Ex-Trainer des Landesligisten FSV Rheinfelden und aktuelle Coach des FC Amicitia Riehen sollte bei seinem Heimatverein für die nötige Routine im Angriff sorgen, was ihm letztlich auch mit Bravour gelang, war er doch an zwei Toren beteiligt. "Vor ein paar Wochen, als noch nicht klar war, ob Blau-Weiß in die Aufstiegsrunde muss, wurde ich angefragt. Wenn mein Heimatklub darum bittet, ist es selbstverständlich für mich, dass ich aushelfe", erklärte der 35-Jährige sein Comeback.

Beide Mannschaften gingen mit einer gehörigen Portion Nervosität in das Spiel, Pässe wurden zu ungenau gespielt, die Defensivreihen der Kontrahenten wussten die meisten Angriffe zu unterbinden. Ein erste Chance hatten die Gäste für sich zu verbuchen, Philipp Zapf hatte aus knapp 25 Metern abgezogen und Elvis Gojak zu einer Glanzparade gezwungen. Das war aber schon alles, was die so gefürchtete Offensive aus Laufenburg für lange Zeit zu Stande bekam. "Wir waren heute viel zu nervös, das was uns die ganze Saison ausgezeichnet hat, haben wir nicht aufs Feld bekommen. Die Zielstrebigkeit hat uns gefehlt", stellte Nullachter-Coach Michael Wasmer nach dem Schlusspfiff fest. Auf eine genauere Analyse der Ursachen für die Niederlage wollte er sich so kurz nach dem Spiel noch nicht einlassen.

Murg hingegen verteidigte geschickt und verschob immer wieder. "Wir haben taktisch genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben und sehr variabel gespielt", fiel das Fazit von Adrian Portmann äußert positiv aus. Sein Team war ganz anders aufgetreten im Vergleich zur Vorwoche, als die Meisterschaft in Hauingen vergeben worden war. Früh war Portmanns Team in Führung gegangen. Eine Freistoßflanke aus dem Halbfeld von Rico Schellin war an Freund und Feind vorbei ins Tor gesegelt (13.). Der frühe Vorsprung stärkte das Murger Selbstvertrauen, Laufenburg hingegen verkrampfte, nichts lief zusammen. Die beste Gelegenheit zum Ausgleich bot sich Gabriel Dittmar, er scheiterte jedoch aus spitzem Winkel an Gojak.

Giuseppe Stabile an zwei Toren beteiligt

Kurz vor der Pause sollte dann die Stunde von Stabile schlagen, seinen strammen Schuss konnte Philipp Scheible noch zur Ecke lenken (39.), in der Schlussminute der ersten Halbzeit wurde er dann in aussichtsreicher Position von Marcus Widmann umgestoßen, Schiedsrichter Mark Hohmann entschied auf Strafstoß, den Marius Fichte eiskalt verwandelte (45.). "Wenn ich nicht gestoßen worden wäre, hätte ich den selbst reingemacht", sagte Stabile zu der Szene.

Direkt nach dem Seitenwechsel der nächste Nackenschlag für Laufenburg und wieder war Stabile involviert. Per Kopf legte er quer auf Johannes Dietrich, der zum 3:0 einnickte (47.). Doch Laufenburg gab sich noch nicht geschlagen, verkürzte durch Burak Dokuzkades auf 1:3 (55.). Ein Treffer, der den Nullachtern neuen Mut einflößte. Es sollte sich nun doch noch der richtige Derbycharakter einstellen. Laufenburg rannte nun an, erpicht noch mindestens einen weiteren Treffer nachzulegen, es wurde ruppiger und hitziger auf dem Feld, die Kräfte schwanden. Der Murger Fichte lag immer wieder von Krämpfen geplagt auf dem Feld. Doch Laufenburg fehlte der letzte Zug und die letzte Konsequenz. Murg hingegen bot sich nun Platz für Konter. Doch eine weiteres Tor blieb beiden Teams verwehrt.

Portmann gab nach dem Spiel unumwunden zu: "Mir wäre ein 2:0 lieber gewesen, aber auch das 3:1 ist eine ordentliche Ausgangslage." Wasmer hingegen wusste um die Wichtigkeit des Auswärtstores. "Es hält uns am Leben." Am Mittwoch kommt es dann zur Entscheidung in Laufenburg (19.30 Uhr), ob mit Stabile, wird sich zeigen. "Morgen geht mein Flieger in den Urlaub", sagte der 35-Jährige, um dann schelmisch grinsend anzufügen: "aber es gehen ja auch am Donnerstag und am Freitag Flüge."

SV Blau-Weiß Murg - SV 08 Laufenburg 3:1 (2:0)
Murg: Gojak, Döbele, Dietrich, Haiss (60. Zumsteg), Kumral, Fichte (86. Brogno), Kapidzija, Schellin, Yilmaz, Genna, Stabile (50. Silva).
Laufenburg: Scheible, Rudigier, Scherzinger (72. Ehrentraut), Widmann (46. Späthe), Weinert, Pietzke, Zapf, Dittmar, Schneider, Lerch (70. O. Dokuzkardes), B. Dokuzkardes.
Tore: 1:0 Schellin (13.), 2:0 Fichte (45./FE), 3:0 Dietrich (47.), 3:1 B. Dokuzkardes.
Schiedsrichter: Mark Hohmann (Rheinfelden).
Zuschauer: 800.
Gelb-Rot: Schellin (88.)