2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Stephan Hain (l.) und Sascha Bigalke bejubeln den 2:2-Ausgleichstreffer. F: Leifer.
Stephan Hain (l.) und Sascha Bigalke bejubeln den 2:2-Ausgleichstreffer. F: Leifer.

Auf sie ist Verlass: Schimmer und Hain retten Haching

Torjäger schlagen zu

Verlinkte Inhalte

Die SpVgg Unterhaching dreht ein fast schon verloren geglaubtes Spiel gegen Fortuna Köln nach einem Rückstand noch in ein 2:2 (0:1).

In der 65. Minute der Partie zwischen der SpVgg Unterhaching und Fortuna Köln war es ruhig geworden im mit 3500 Zuschauern gefüllten Unterhachinger Sportpark. Bis auf die jubelnde Nordtribüne mit den mitgereisten 200 Kölner Fans war es auf den anderen Tribünen still. Der Grund: Der Kölner Okan Adil Kurt hatte gerade eben nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung das 2:0 für die Fortuna erzielt. „Das war gefühlt der Todesstoß“, sagte SpVgg-Cheftrainer Claus Schromm.

Es kam dann doch anders, als viele glaubten. Mit zwei Toren von Stefan Schimmer (67.) und Stephan Hain (69.) egalisierten die Hachinger den Rückstand innerhalb nur zwei Minuten. Und hatten durchaus Chancen , das Spiel sogar noch zu gewinnen. „Respekt und Hut ab, dass sich die Mannschaft noch einmal zurückgekämpft hat“, lobte Schromm sein Team.

Im vierten Saisonspiel wäre für den Aufsteiger mehr drin gewesen als nur ein Punkt. Gerade im ersten Durchgang präsentierten sich die Rot-Blauen stark und waren den Rheinländern überlegen. Hachings Ulrich Taffertshofer traf zu Beginn per Distanzschuss den Pfosten (6.). Nach einem Freistoß setzte Alexander Winkler einen von Köln zu kurz abgewehrten Ball aus dem Rückraum an die Latte (16.). Und die Chancen häuften sich weiter, ohne allerdings etwas Zählbares zu bringen: Hain scheiterte alleine vor Kölns Torwart Tim Boss (20.). Ein Schuss des für den verletzt fehlenden Jim-Patrick Müller spielenden Alexander Piller wehrte Boss ebenso ab (24.). Nach einer Ecke verpasste zunächst Dominik Stahl per Kopfball, den Max Dombrowka nur knapp verpasste (31.). Gegenüber den wie bei der letzten Niederlage vier Tage zuvor in Wiesbaden (0:1) erneut abschlussschwachen Hachingern zeigten sich die Domstädter wesentlich effektiver. Nachdem Kölns Manuel Farrona-Pulido zuvor noch über das Tor gezielt hatte (35.), trafen die Gäste nach einer heiß diskutierten Spielszene (siehe Kastentext rechts) durch Stürmer Daniel Keita-Ruel zum 1:0 aus dem Nichts (43.).

„Das war bitter. Denn die erste Halbzeit war richtig ordentlich von uns“, sagte Schromm, der sich beim Halbzeitpfiff beim Gang in der Kabine mit dem Schiedsrichtergespann anlegte. Nach dem Seitenwechsel blieben die Hausherren das aktivere Team, wurden aber nach zwei verpassten Chancen von Thomas Steinherr (52.) und Sacha Bigalke (53.) mit dem 0:2 durch Kurt erneut eiskalt erwischt. Dass danach die Brisanz in dem ereignisreichen Drittliga-Spiel erhalten blieb, lag an dem Doppelschlag von Schimmer per sattem Schuss in den Winkel (67.) und von Hain, der einen von Boss nur abgeklatschten Schuss von Schimmer zum Ausgleich abstaubte (69.).

Fast wäre den Hachingern noch der dritte Treffer gelungen. Doch sowohl Hain (72.) als auch Piller (81.) scheiterten an Boss. Der Schwung des Ausgleichs war dahin. „Da haben wir leider das Momentum aus der Hand gegeben“, sagte Schromm. Nachdem auch die Kölner hervorragende Chancen durch Keita-Ruel (74.), Hamdi Dahmani (74.) nicht im Hachinger Tor unterbrachten, stand es nach der regulären Spielzeit 2:2.

In der Nachspielzeit konnten sich die Hachinger beim stark parierenden Torwart Korbinian Müller bedanken, dass die Kölner bei zwei großen Chancen durch Keita-Ruel (90.+1) und Robin Scheu (90.+3) nicht noch den entscheidenden Treffer erzielten. Und dass die erfolgreiche Serie von 20 Monaten ohne Liga-Niederlage im Unterhachinger Sportpark weiterhin Bestand hatte. „Zum Schluss muss man froh sein, dass es 2:2 ausgeht und man muss mit dem Punkt zufrieden sein“, sagte Hain.

Aufrufe: 07.8.2017, 08:13 Uhr
Robert M. Frank - Münchner MerkurAutor