Auf in die nächste Schlacht

Wie will der TSV seinen „Aufstand“ fortsetzen? Ein Revolutionär gandhischen Ausmaßes ist Trainer Dirk Nowak nicht – vielmehr gelang es dem 32-jährigen Übungsleiter, seiner Mannschaft in den letzten Wochen die alten Grundtugenden Kampf, Leidenschaft und Spielwitz wieder einzuimpfen. Seine Spieler haben den deutlichen Warnschuss der vergangenen Saison gehört und verstanden, sie agieren anno 2017/2018 gereift und hochmotiviert. Gegen die Spielgemeinschaft soll die spielerische Komponente, die gegen Bippen und Hunteburg entscheidend war, weiter verstärkt werden, das Personal hierfür ist vorhanden. Zum ersten Mal seit fast anderthalb Jahren muss Nowak auf keinen verletzten Spieler verzichten, nur Marius Horstmeyer fehlt aufgrund privater Verpflichtungen. Sehr gut eingespielt hat sich der Aufbau von verletzten oder lange Zeit fehlenden Erstherrenspielern in der TSV-Reserve – dennoch dürfte ein Einsatz von Philipp Eckhardt, Rene Stromer oder Henning Wiggers am Sonntag noch zu früh kommen und eher ein Thema für den späten Oktober sein.

Welches Gesicht zeigt die SG in Wallenhorst? Zwischen Genie und Wahnsinn liegt in Ostercappeln in dieser Spielzeit nicht allzu viel. Der Saisonstart mit nur zwei Punkten aus vier Spielen war unzureichend, was aber auch mit der Umstellung auf den neuen Trainer Ralf Strätgen erklärt werden kann. Strätgens Spielidee scheint dem umgebauten Kader der SG mittlerweile klar zu sein – nur eine der letzten vier Partien wurde verloren, die beiden Siege gegen Schlichthorst und Hunteburg waren verdient. Mit knapp über 22 Jahren stellt die SG eine der jüngsten Mannschaft der Kreisliga Nord, Spieler wie Jannik Köster oder Tim Ruppel haben ein enormes Entwicklungspotenzial. Strätgen hat im Sommer eine Mannschaft übernommen, die die Abgänge von Rabea Houchee und Stephan Dettmer mit der Zeit auffangen kann – und der in den kommenden Jahren eine gute Rolle in der Kreisliga Nord zuzutrauen ist.

Wie liefen die letzten Begegnungen? Ein Besuch aus oder eine Reise nach Ostercappeln war für die Wallenhorster Reserve seit dem Kreisliga-Aufstieg 2015 immer mit einem Negativerlebnis verbunden – alle vier bisherigen Partien gewann die SGO verdient.

Wer pfeift das fünfte Aufeinandertreffen? Die Bibiana Steinhaus der Kreisliga Nord heißt Silke Lüken und ist für die Sportfreunde Schledehausen an der Pfeife aktiv. Am 16.08.2017 stand sie beim Wallenhorster 2:0-Erfolg in Venne an der Linie, das letzte Spiel mit TSV-Beteiligung pfiff die Unparteiische am 28.08.2016 beim 1:1 in Hunteburg. Dabei stellte sie zwei Spieler der Wallenhorster berechtigterweise vom Platz. Die SG Ostercappeln/Schwagstorf pfiff Lüken zuletzt am 21.04.2017 beim 2:2 daheim gegen SW Kalkriese.

War noch was? Um noch einmal das Zitat zu Beginn aufzunehmen: Vor genau einem Jahr übernahm der TSV Wallenhorst II für beinahe acht Monate die Rote Laterne der Kreisliga Nord. 365 Tage später ist man Fünfter und spielt eine richtig gute Saison. Was fittes Personal ausmachen kann…

Und, wie geht´s nun aus? Zwei Mannschaften, die am Saisonende nichts mit der ganz heißen Abstiegsregion zu tun haben werden, trennen sich nach neunzig Minuten Fußballschlacht 2:2.