2024-05-22T11:15:19.621Z

Allgemeines
Der ASV Nibelungen Worms, im Vordergrund Trainer Franz Graber, freut sich über die Meisterschaft in der B-Klasse Alzey-Worms Süd. Vier Spieltage vorm Saisonende ist der Titel eingefahren.
Der ASV Nibelungen Worms, im Vordergrund Trainer Franz Graber, freut sich über die Meisterschaft in der B-Klasse Alzey-Worms Süd. Vier Spieltage vorm Saisonende ist der Titel eingefahren. – Foto: pakalski-press/ Christine Dirigo

ASV Nibelungen Worms - Rheinhessens erster Meister

ASV thront nach 14 Spielen mit 14 Siegen uneinholbar an der Spitze einer B-Klasse

WORMS. Der erste Meister im rheinhessischen Fußball ist gekürt. Samstagnachmittag knallten am Holzhof in Worms die Korken. Nibelungen Worms hat sich mit dem 9:2 über den SV Leiselheim in der B-Klasse Alzey-Worms Süd uneinholbar abgesetzt.

Sechs Mannschaften konkurrierten aussichtslos mit Nibelungen Worms um die Meisterschaft. Celtic Worms, denen im Vorfeld auch eine gute Rolle in der Liga zugetraut worden war, meldete frühzeitig ab. TuS Hochheim, anfänglich gleichfalls im Favoritenkreis, wurde nie den Erwartungen gerecht. So marschierten die Nibelungen in seither 14 Spielen ganz alleine vorneweg.

In drei, vier Jahren ist die Landesliga das Ziel

Schon die Hauptrunde war eine Machtdemonstration der Elf von Franz Graber. Zwölf Spiele, 36 Punkte, 43:1 Tore – rekordverdächtig. In der Meisterrunde hielt die Siegesserie an. Das 2:1 bei Rhenania Rheindürkheim war zwar knapp, legte aber den Grundstein für den Jubel am vergangenen Samstag. Da war dann klar, dass das Team mit einem Sieg über Leiselheim Meister würde. Es holte den Dreier.

Diese Meisterschaft soll aber nur eine Zwischenstation auf dem Weg zu altem Glanz sein. „In drei, vier Jahren“, so der Sportliche Leiter Manuel Wöllner, „möchten wir mit Nibelungen Worms zurück sein in der Landesliga“. Dabei plant der ASV mit den Leistungsträgern, die nun die B-Klasse in Grund und Boden gespielt hatten. Hinzu sollen punktuelle Verstärkungen kommen. Nibelungen verfüge heute über das Fundament, um diesen Weg – immerhin mit zwei weiteren Aufstiegen verbunden – gehen zu können. Unter anderem dank eines Sponsors, der sich auch bei Wormatia Worms und der TSG Pfeddersheim engagieren soll.

Rückkehr zum alten Spielmodus

Kommende Runde ist A-Klasse angesagt. Dann wieder im klassischen Spielmodus, also den einteiligen Ligen. Darauf freut sich Fußball-Enthusiast Franz Graber. Darauf, dass wieder regelmäßig jede Woche ein Spiel angesetzt ist. Und nicht, wie in diesem von der Corona-Pandemie geprägten Modus, wochenlange Pausen zwischen den Begegnungen liegen können.

Eben das sei in dieser Meistersaison die Kunst gewesen. Die Spieler auch in den Phasen fit und begeistert zu halten, in denen der Spielbetrieb bis zu einem halben Jahr ruhte. Franz Graber: „Da war es bisweilen schwer, die Spannung hochzuhalten“. Ihm ist es gelungen. Aber auch nur, weil die Mannschaft es nicht anders wollte: „Ein dickes Kompliment dafür“, sagt Franz Graber nach seiner vierten Meisterschaft, die er in seiner langen Trainerkarriere im Aktivenbereich errang.

Namhafte Spieler stehen auf der Mannschaftsliste

Das Leistungsniveau des ASV basiert auch auf der Handvoll Spieler, die Franz Graber vor zwei Jahren vom implodierten Bezirksligisten SG Eintracht Herrnsheim an den Holzhof folgten. Unter ihnen Kevin Borlinghaus, der zusammen mit Jens Ihrig (ehemals TuS Weinsheim) und Dennis Seyfert (ehemals SV Gimbsheim) die meisten Tore für den Meister erzielte.

Nibelungen Worms hätte schon in der zurückliegenden Saison das Zeug gehabt, den Aufstieg in die A-Klasse zu schaffen. Seinerzeit wurde die Saison jedoch wegen der Corona-Pandemie unvollendet beendet. Nach dem siebten Spieltag lag der ASV hinter TuS Hochheim und Celtic Worms in Schlagdistanz auf Platz drei. Im Vergleich zu den beiden damaligen Konkurrenten schafften es die Nibelungen, ihr Leistungsvermögen über die lange Corona-Pause hinwegzuretten.

In der B-Klasse fehlte die Spannung

Mehr Wettbewerb hätte Franz Graber, trotz der Freude über diesen souveränen Titelgewinn, gerne gesehen. Schon alleine, weil es wahrscheinlich mehr Zuschauer gebracht hätte. Beide Spiele gegen Celtic etwa wären Attraktionen gewesen. Auch zieht er den Vergleich zur B-Klasse Nord, wo das Titelrennen wenigstens zwischen der SG Weinheim und der SG Nieder-Wiesen/Oberwiesen/Erbes-Büdesheim völlig offen ist. Diese Begegnungen elektrisieren und mobilisieren die Fans.

Vier Spiele muss Nibelungen Worms noch in der B-Klasse absolvieren. Der Anspruch ist klar, sagt Franz Graber: „Wir wollen verlustpunktfrei bleiben. Das ist dann fast genauso außergewöhnlich wie der frühe Zeitpunkt, zu dem wir diesmal die Meisterschaft feiern.“



Aufrufe: 026.4.2022, 12:00 Uhr
Claus RosenbergAutor