2024-05-24T11:28:31.627Z

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"Gute Anlagen, Zug zum Tor und technisch sehr stark": Das sagt André Sundelin vom FC Kalchreuth über sein großes Vorbild Mario Götze. F: Janousch
"Gute Anlagen, Zug zum Tor und technisch sehr stark": Das sagt André Sundelin vom FC Kalchreuth über sein großes Vorbild Mario Götze. F: Janousch

André Sundelin: Glücklich wegen der Nachbarn

Nürnbergs Fußballer: Der 23-Jährige war Landesligaspieler, fühlt sich nun aber dank Familie Lutz in der Kreisliga wohl

Nürnbergs Fußballer, das sind vie­le kleine Geschichten, die der Amateurfußball schreibt. In unse­rer Serie sammeln wir sie – vom Knoblauchsland bis zum Fernseh­turm. Diesmal mit André Sundelin vom FC Kalchreuth, der dank sei­ner Nachbarn das Glück gefunden hat.

Wenn André Sundelin von einem gewissen Jasmin Halilic spricht, gerät er regelrecht ins Schwärmen. Jasmin Halilic ist seit neun Jahren Trainer des Bezirksli­gisten FC Bayern Kickers, für André Sundelin ist er aber ein Mensch, der nicht wegzudenken ist aus seinen 23 Lebensjahren. Ein „überragender Trainer“ sei Halilic, „fachlich sehr gut und ein­fach ein Pfundskerl“. Um Sundel­ins Lobeshymne zu verstehen, muss man wissen, dass dieser Jas­min Halilic der erste Trainer war, mit dem es „Sunde“, wie sie ihn rufen, im Erwachsenenfußball zu tun hatte.

„Das war für mich das bisher prägendste Erlebnis“, sagt Sunde­lin, „er setzt zwar viel Disziplin voraus, ist aber trotzdem Mensch geblieben.“ Als sich André Sunde­lin erstmals das blau-weiße Trikot der Bayern Kickers überstreift, gelingt dem Absteiger der soforti­ge Wiederaufstieg von der Kreis- ­in die Bezirksliga.

Doch der junge Fußballer will austesten, wie weit es für ihn gehen kann, ob sein Talent auch für mehr als die Bezirksliga reicht. Also wechselt André Sundelin zum ASV Vach in die Landesliga. „Es hat sich damals angeboten“, sagt er, „ich kannte Reinhold Fischer, den Trainer.“ Aber wirk­lich glücklich wird Sundelin dort nicht, „ich habe mich einfach nicht so wohl gefühlt, das waren zwar alles nette Leute, aber mir hat der Zusammenhalt gefehlt.“

Kreis- statt Landesliga

Den Zusammenhalt sucht er anschließend ein paar Kilometer weiter bei der SG Quelle Fürth, findet ihn – aber spielt nur sehr wenig. "Ich muss sagen", sagt also Sundelin, „dass die bei der Quelle schon alle kicken können, auch die, die aus der Jugend kamen, waren einfach besser als ich“. Und dann erinnern sich Sebastian Lutz, Torjäger des FC Kalchreuth, und sein Vater Wolfgang, Trainer des FCK, an ihren Nachbarn im Fürther Stadtteil Ronhof, in dem ein ganz annehmbarer Fußballer schlummert.

Sie überzeugten André Sunde­lin davon, fortan mitzuwirken am schon lange ersehnten Aufstieg der Kalchreuther in die Bezirks­liga. Dieser Schritt, sagt Sundelin, „ist das Beste gewesen, was mir passieren konnte“. Zum zweiten Mal in diesem Gespräch gerät er ins Schwärmen, neben einem guten Trainer sei in Kalchreuth auch der Zusammenhalt der Mann­schaft enorm, „es macht einfach super Spaß, dort zu spielen“.

Neun Punkte haben sie inzwi­schen Vorsprung auf den Zweiten, „es sind noch sieben Spiele“, sagt Sundelin, „aber es läuft einfach gut“. Er glaubt, dass sie auch in der jetzigen Zusammensetzung eine annehmbare Rolle in der Bezirksliga spielen könnten, „dass dieses Team schon Bezirks­liga- Format hat“. Diese Liga, glaubt Sundelin, ist auch für ihn die richtige, das Ende der Fahnen­stange, „in der Landesliga wird es schon eng“. Warum es nicht für mehr gereicht hat? „Das müsste man meine Trainer fragen“, sagt er, „ich urteile ungern über mich.“

Vorbild Götze

Anschauungsunterricht holt er sich jedenfalls ganz oben, sein Vor­bild ist Mario Götze. Der, findet der Mittelfeldspieler, „hat einfach gute Anlagen, einen guten Zug zum Tor und ist technisch sehr stark“. Ob er auch so spielt, ob ein Hauch Mario Götze auch auf den Plätzen der Kreisliga weht, auch das will André Sundelin nicht beurteilen – „mir gefällt einfach der Spielstil, wie er ihn vorlebt.“ Wie dem auch sei, sein Glück hat er jedenfalls beim FC Kal­chreuth gefunden und will dort auch nicht mehr so schnell weg. In der Bezirksliga träfe er aber zumindest wieder auf Jasmin Hali­lic, mit dem er seinen bis dato größten Erfolg feiern konnte.

André Sundelin spielt einen Pass zu Edmond Smakaj vom TB Johannis. "Mich würde", sagt Sundelin, „inter­essieren, was der zu sagen hat“.

Aufrufe: 021.4.2016, 11:49 Uhr
Michael Fischer (NN)Autor