2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Kevin Sager

Als Kapitän gegen den „Herzensverein“

Landesliga Nord +++ Denny Klepel führt als Ur-Kleinmühlinger in einem besonderen Spiel Union Schönebeck aufs Feld

Vor dem Landesliga-Auftakt zwischen Union Schönebeck und dem TSV Grün-Weiß Kleinmühlingen/Zens musste Union-Coach Thomas Sauer eine Entscheidung treffen. In Abwesenheit von Kapitän Mathias Rhode musste eine Vertretung her. Der Blick blieb bei Denny Klepel hängen – ausgerechnet Klepel.

Er selbst ist seit 25 Jahren auch Mitglied beim TSV, seine Wurzeln liegen im kleinen Dorf nahe Schönebeck und dort schnürte er für mehrere Jahre selbst seine Schuhe. Und dieser Klepel führte nun Union gegen seinen „Herzensverein“ als Kapitän auf das Feld. „Der Trainer hat mir das Vertrauen geschenkt. Und ich denke, ich habe meine Sache gut gemacht“, sagte der Unioner nach dem 4:2 (2:1)-Erfolg seiner Mannschaft gegen den TSV.

Für Klepel war die Partie allerdings mehr als ein Spiel über 90 Minuten auf dem Platz. Bereits weit vor dem Auftakt in die Landesliga klingelte immer wieder das Telefon. Am anderen Ende der Leitung war sein Vater, mit dem er im Vorfeld viel sprach. „Es war ein komisches Gefühl. Der Sohn steht für Schönebeck auf dem Platz, und der Vater am Spielfeldrand jubelt den Kleinmühlingern zu“, machte Klepel das Dilemma zwischen ihm und seinem Vater deutlich.


Als Kapitän war dem 31-Jährigen natürlich auch eine große Aufgabe übergeben worden. „Natürlich muss ich Verantwortung übernehmen. Allerdings habe ich die Emotionen etwas heruntergefahren. Vor allem in Kleinmühlingen ist das Publikum immer schnell aufbrausend.“ Und Klepel wollte nicht unnötig Öl ins Feuer gießen, das ist nicht seine Art.

Auf dem Platz durfte Klepel viermal jubeln, allerdings verhaltener als seine Mitspieler. „Das muss man relativieren. Hätte ich selbst ein Tor gemacht, hätte ich wohl nicht zum Jubel ausgeholt.“ Dabei steuerte ausgerechnet Klepel auch die Vorlage zum 4:1 bei, blieb im Anschluss aber eben verhalten. „Ich habe Respekt vor jedem Gegner, vor dem TSV ganz besonders. Aber ich spiele halt für Union. Und wenn die junge Truppe ein Tor schießt, dann freue ich mich schon. Das muss man in diesen Momenten dann auch trennen können“, so Klepel. Bei der „Humba“ nach dem Spiel zeigte sich der Kapitän, „der das Lied eigentlich immer anstimmt“, aber als eher stiller Genießer – eben aus Respekt seinem Heimatverein gegenüber. Jenem Verein, bei dem er bereits als kleiner Junge seine Schuhe schnürte und die ersten Bälle aufs Tor schoss.





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Aufrufe: 019.8.2020, 08:41 Uhr
Kevin SagerAutor