2024-05-02T16:12:49.858Z

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Gerrit Arzberger steht vor einem großen Abenteuer. F: Leifer
Gerrit Arzberger steht vor einem großen Abenteuer. F: Leifer

Aloha Hawaii: Arzberger und sein Traum vom Südsee-Paradies

Hallbergs kickender Student

Loco moco, Blumenketten und der Saft einer kühlen Kokosnuss - mit dem Südsee-Paradies Hawaii verbindet man in erster Linie die süße Kunst des Müßiggangs. Doch Gerrit Arzberger verfolgt auf der Inselkette im Pazifischen Ozean andere Motive. An der Hawaii Pacific University will der abschlussstarke Offensivspieler sein Management-Studium vorantreiben - und auf dem Platz für Furore sorgen.

Die erforderlichen Aufnahme-Tests hat Arzberger bereits alle bestanden. Nun wartet der 25-Jährige nur noch auf die Freigabe des amerikanischen Verbandes, an die auch sein Visum geknüpft ist. Sind die letzten organisatorischen Hürden endlich überwunden, kann das Abenteuer losgehen. Die populären HPU Sharks, für die Arzberger künftig auflaufen soll, treten in ihrer Division unter anderem gegen Universitäten aus Kalifornien und Oregon an. Die Anreise zu den Auswärtsspielen erfolgt ganz stilecht mit dem Flugzeug.

Pläne, seine Liebe zum Fußball mit einem Auslandsstudium zu verbinden, waren schon länger im 25-Jährigen gereift. "Als ich 18 war, haben mich einige Leute auf ein Stipendium in den Staaten aufmerksam gemacht. Damals war das für mich allerdings noch nicht interessant", sagt Arzberger. Nun fühlt er sich bereit für den Schritt ins Ausland. Mindestens ein halbes Jahr will der Hallbergmooser auf der Inselkette im Pazifischen Ozean verbringen. "Eigentlich habe ich ein ganzes Jahr anvisiert, meine Spielberechtigung soll sogar 18 Monate gültig sein", berichtet der ehemalige Garchinger. Freundin, Freunde und Familie werden seine Gehversuche dann nur aus der Ferne beobachten können. "Damit werde ich mit Sicherheit am meisten zu kämpfen haben", sieht sich Arzberger vor Heimweh nicht gefeit. Zeit, bei Hula-Tanz und Pina Colada auf andere Gedanken zu kommen, wird allerdings kaum bleiben. In der knochenharten Vorbereitung sind für Arzberger & Co.zwei Trainingseinheiten pro Tag angesetzt. Während der Vorlesungszeit üben die kickenden Studenten mit reduzierten Pensum, dafür wird das Universitäts-Team zwei- bis dreimal pro Woche zum Krafttraining in die Muckibude gebeten.

Wenn er in der Landesliga für den VfB Hallbergmoos aufläuft, bringt Arzberger seine Gegenspieler regelmäßig zur Verzweiflung. Künftig dürften allerdings andere Kaliber warten. "Man hat mir gesagt, dass die Top-Teams Regionalliga-Niveau haben und der Rest sich etwa auf Bayernliga-Ebene bewegt", berichtet der 25-Jährige von den Gesprächen mit seinen künftigen Coaches. Angst dürfte das Arzberger kaum einjagen, schließlich hat er beim VfR Garching bereits Erfahrung in der Regionalliga gesammelt. In der Saison 2014/2015 gelangen ihm in 33 Einsätzen sechs Treffer in Bayerns höchster Spielklasse. Technisch und taktisch hat der Fußball in den Vereinigten Staaten gewiss noch Nachholbedarf. Auch deshalb werden verstärkt europäische Spieler angelockt.

Könnte der Gang ins Ausland vielleicht sogar als Karriere-Sprungbrett dienen? Deutsche Kollegen wie Leo Stolz haben es vorgemacht. Hierzulande weitgehend unbekannt, sind sie in den USA zu Stars gereift. Auch Arzberger wurde die Möglichkeit aufgezeigt, bei guten Leistungen in eine Art Sonderliga aufgenommen zu werden. Dort bestünde die Chance von einem MLS-Team gedraftet zu werden. Angesprochen auf einen möglichen Durchbruch in den USA, gibt sich Arzberger bescheiden: "Profi-Träume habe ich Moment überhaupt gar keine. Wenn sich die Chance ergeben würde, würde ich natürlich alles daran setzen, sie auch zu nutzen." Der 25-Jährige ist bereit für die neue Herausforderung. Jetzt müssen nur noch die Behörden mitspielen.

Aufrufe: 025.7.2017, 13:00 Uhr
Lukas SchierlingerAutor