Aksogan lässt Brakels B-Jugend wieder hoffen

Es sollte nicht sein Spiel werden. Gleich zu Beginn der Partie verzettelte sich Brakels Toptorjäger Jonas Böhner in Bielefelds Abwehrmauer, als er gegen drei Arminen die Konfrontation suchte. Wenig später landete das Spielgerät schon im Brakeler Kasten. Entwarnung gab es vom Unparteiischen – der Bielefelder Angreifer stand im Abseits. Für Brakel war das letzte Heimspiel der Saison zugleich ein Schicksalsspiel. Die Brakeler stecken tief im Abstiegskampf. Zudem kamen zum enormen Abstiegsdruck noch die unangenehm hohen Temperaturen hinzu. Für den DSC ging es um nichts mehr. Auf dem vierten Rang liegen die Bielefelder. Den Brakelern die nötigen Freiheiten einräumen, wollten die Gäste dann aber nicht. In den ersten Minuten verbuchten die Arminen mit Distanzschüssen erste Torannäherungen. Die Bielefelder Bestrebungen nahmen wieder ab, als Brakel mit zunehmendem Pressing Druck aufbaute und die Arminia zu Fehlern zwang. Fast hätte die Spvg. daraus profitiert, als Marc Schuster mit einem gefährlich abgefälschten Schuss verpasste. Das hätte das 1:0 sein müssen. Es kristallisierte sich jetzt ein klares Chancenplus pro Brakel heraus. Für Brakel war die Führung längst überfällig, als Jonas Böhner frei vor dem Keeper auftauchte und aus kurzer Distanz am Schlussmann scheiterte. Trainer Kraut hätte hier lieber das Zuspiel zum mitgelaufenen Tim Rüther gesehen, der aus weit besserer Position wahrscheinlich die ersehnte Führung erzielt hätte. Zum Pausengang war das 0:0-Unentschieden überaus glücklich für den DSC. Das klare Chancenplus der Gastgeber konnten die Rotweißen letztlich aber nicht nutzen.
In Hälfte zwei schloss die Spvg. dann an die Leistung des ersten Durchgangs an. Den Weckruf gab es aber vom DSC selbst: Brakels Torhüter Denis Kisselev parierte glänzend und lenkte das Leder noch über den Kasten zur Ecke, die er in der folgenden Situation sicherte. Im Mittelpunkt stand anschließend Brakels Pechvogel Jonas Böhner, der seinen Meister im gegnerischen Keeper fand. Erst netzte Böhner im Abseits stehend ein und scheiterte im Folgenden an Arminias Schlussmann, indem er den Ball zu ungenau direkt auf den Mann schoss. Das Brakeler Offensivspiel wurde jedoch immer wilder. Die Kräfte ließen nach. Die Spvg. stemmte sich mit aller Kraft gegen die auf Konter setzenden Arminen. In der 71. Spielminute gab es endlich die Erlösung: Tarik Aksogan fasst sich ein Herz, zieht einfach aus spitzer Position im Sechszehnmeterraum ab und trifft präzise ins untere Eck. Im Brakeler Jubel löste sich dann der ganze Frust aus dem wochenlangen Abstiegskampf. Torschütze Aksogan striff sich das Trikot vom Leib und kassierte nachträglich dafür Gelb. Die restliche Zeit spielten die Gastgeber auf Ergebniswahrung und der Schiedsrichter betonierte zur Brakeler Erleichterung die Partie beim 1:0-Endstand ein. Brakels Coach Thorsten Kraut hat bei all der Chancenvielfalt, aufgehört zu zählen: „So viele Zahlen kenne ich gar nicht, wie wir Chancen hatten. Irgendwann hatte ich aber das Gefühl, dass wir das nicht verlieren. Die Temperaturen machten es für beide Teams sehr schwer. Unsere Mannschaft zeigte Kampfgeist. Wir haben alles rausgehauen. Das ist ein großes Kompliment an die Mannschaft“, freut sich Kraut über den Sieg.
Spvg. Brakel: Kisselev, Krawinkel, Lappe, Koch (41. Norberts), Götte, Aksogan, Böhner, Schuster, Rüther, Bodach (68. Müller), Thüs (58. Kleine).