2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview
Auf Anhieb der starke Mann in Bayreuth: Benedikt Kirsch führt die Altstadt als Kapitän aufs Feld - und in die 3. Liga?
Auf Anhieb der starke Mann in Bayreuth: Benedikt Kirsch führt die Altstadt als Kapitän aufs Feld - und in die 3. Liga? – Foto: Sportfoto Zink / Schlirf

Akku aufladen unter der Wüstensonne: »Habe ich auch noch nicht erlebt«

Bayreuths Kapitän Benedikt Kirsch im FuPa-Interview

28 Grad, keine Wolke am Himmel: Unter der Wüstensonne Arabiens lassen es sich derzeit Benedikt Kirsch und Kumpel Markus Ziereis gut gehen. Die beiden Oberpfälzer im Diensten des Regionalliga-Tabellenführers SpVgg Bayreuth urlauben mit ihren Partnerinnen in Dubai. In den Vereinigten Arabischen Emiraten ist nach einer anstrengenden Herbstrunde nun erst einmal Entspannung angesagt. Benedikt Kirsch hat sich trotzdem für FuPa Zeit genommen und mit uns über sein erstes Halbjahr bei den Oberfranken gesprochen.

FuPa: Benedikt, die Regionalliga Bayern hält Winterschlaf. Wie sieht`s bei dir aus?
Benedikt Kirsch (25): Zehn Tage sind wir jetzt in Dubai. Danach an Weihnachten steht dann noch Heimaturlaub in Regensburg auf dem Programm, Familie und Freunde besuchen. Ich bin natürlich froh, dass wir jetzt ein wenig die Füße hochlegen können. 23 Partien haben wir bis zum Winter absolviert, das war schon ein happiges Programm. Vor allem zu Beginn mit den ganzen Englischen Wochen, das geht auf Dauer schon an die Substanz. Deshalb ist jetzt erst einmal Erholung angesagt. (schmunzelt)


Kommen wir zum Sportlichen und werfen einen Blick zurück auf dein erstes Halbjahr in Bayreuth. Es läuft, ihr steht ganz oben. Klopfst du dir manchmal selbst auf die Schulter?
Wir können definitiv zufrieden sein. Wir haben uns in relativ kurzer Zeit als Team schnell gefunden und gut losgelegt. Und wir haben es geschafft, in der Hinrunde und jetzt auch schon über einen Teil der Rückrunde die meisten Spiele siegreich zu gestalten. Mal waren`s verdiente Siege, mal waren`s eher Arbeitssiege. Stück für Stück haben wir uns immer weiter verbessert. Von daher klopf` ich eher der Mannschaft auf die Schultern, nicht nur mir. (lacht)


Du hast zwei turbulente Spielzeiten bei Türkgücü München hinter dir. Der Verein will Erfolg um jeden Preis, verschleißt viele Trainer und sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Was hast du aus deiner Zeit in München mitnehmen können?
Ich habe vor allem aus dem ersten Jahr viel Positives mitnehmen können. Freilich, im zweiten Jahr habe ich auch einige negative Dinge erlebt. Äußere Einflüsse wirken sich bei Türkgücü auf die Leistung aus, das kann man schon so sagen.


Zurück nach Bayreuth. Ins Auge sticht eure Auswärtsstärke. Die Tabellenführung habt ihr vor allem in der Fremde zementiert. Elf Siege und ein Unentschieden in zwölf Partien habt ihr auf des Gegners Plätzen erobert, eine fast makellose Bilanz. Was macht euch auswärts fast unbesiegbar?
Ja das stimmt, auswärts ist das echt stark, was wir bisher abgeliefert haben. Das habe ich bisher auch noch nicht erlebt. (schmunzelt) Was jetzt letzten Endes der ausschlaggebende Punkt ist, dass wir auswärts so stabil sind, ist schwierig zu sagen. Unser Trainer gibt uns für jeden Gegner einen klaren Matchplan an die Hand. Was uns bis dato auszeichnet: Wir haben die ekligen Spiele, die sehr ausgeglichen waren, fast immer auf unsere Seite ziehen können. Ich erinnere mich an das Spiel in Aschaffenburg, wo wir einen ganz ekligen 1:0-Sieg einfahren konnten.


Auswärts eine Macht: Wie hier in Burghausen haben Benedikt Kirsch (li.) und Kollegen in der Fremde fast alles mitgenommen, was geht.
Auswärts eine Macht: Wie hier in Burghausen haben Benedikt Kirsch (li.) und Kollegen in der Fremde fast alles mitgenommen, was geht. – Foto: Michael Buchholz



Für dich persönlich hätte es kaum besser laufen können. Auf Anhieb zum Kapitän ernannt worden und gleich in eine Führungsrolle geschlüpft. Bayreuth und Benedikt Kirsch, passt das einfach?
Ja, das trifft`s ganz gut. Benedikt Kirsch und Bayreuth, das passt! (lacht) Dass ich gleich Kapitän geworden bin ist eine sehr große Wertschätzung und nicht normal, wenn man als neuer Spieler zu einem Verein kommt. Ich bin einfach ein Typ, der gerne Verantwortung übernimmt. Es macht mir riesig Spaß und ich muss einfach sagen, dass es mir die Mannschaft auch leicht macht. Ich kannte ja schon einige aus Nürnberg und Fürth aus der Jugend. Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist wahnsinnig gut. Die Ergebnisse spiegeln es ja wider, dass es bei uns im Team stimmt.


Vier Punkte Vorsprung an der Tabellenspitze, dazu noch eine Partie weniger absolviert als der erste Verfolger FC Bayern II. Der Weg zum Aufstieg in die 3. Liga scheint nicht mehr weit.
Wir dürfen bloß nicht den Fehler machen, und uns auf der starken Herbstrunde ausruhen. Das bringt uns aktuell gar nichts, aber das wissen auch alle in der Mannschaft. Wenn wir gut aus der Winterpause rauskommen, dann bin ich sehr zuversichtlich, dass es in die richtige Richtung geht.


Der Titel als Ansporn, in der Vorbereitung noch mehr Gas zu geben?
Auf alle Fälle. Wir werden die Vorbereitung nutzen, um uns auf die letzten Spiele perfekt vorzubereiten. Für die Sportstadt Bayreuth wäre das natürlich auch eine tolle Geschichte. Dafür werden wir alles geben.

Aufrufe: 020.12.2021, 08:30 Uhr
Mathias Willmerdinger Autor