2024-05-10T08:19:16.237Z

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Die Hechtsheimer (links) kämpfen gegen den Abstieg. F: Haas
Die Hechtsheimer (links) kämpfen gegen den Abstieg. F: Haas

Abstiegsangst am Rhein

Trend der Mainzer Teams geht steil bergab – eine Analyse des Klassenkampfs

MAINZ. Was ist mit den Mainzern los? Nicht nur in der Beletage, nein, auch in der Fußball-Landesliga zeigt die Erfolgskurve der Teams aus dem Umkreis deutlich bergab. Während Bodenheim deshalb sechs Spieltage vor Saisonende seine Aufstiegsambitionen wohl schon begraben kann, ist die Lage für die TSG Bretzenheim, den SVW Mainz und die TSG Hechtsheim im Tabellenkeller bedrohlich. Alle drei haben ihre vergangenen drei Spiele verloren.

Bis zu vier Teams können im schlechtesten Fall in die Bezirksliga absteigen. Der ASV Maxdorf sowie der SV Horchheim sind zwar noch nicht ganz aus dem Schneider, haben mit acht beziehungsweise neun Punkten Vorsprung auf die gefährdete Zone aber einen ordentlichen Puffer. Passiert nichts Außergewöhnliches, ist somit die Ausgangslage vor dem Saisonendspurt klar: Aus fünf mach vier. Alle drei Mainzer stecken fett drin in der Abstiegs-Verlosung. Gemeinsam mit dem BSC Oppau und der SpVgg Ingelheim. Lediglich einer der fünf Kandidaten kann sich auf den sicheren Rang zwölf retten.

Dort steht aktuell Bretzenheim. Die TSG hat mit 26 Zählern zwar die beste Ausgangslage des Quintetts. Aber der Noch-Vorsprung könnte ganz schnell schmelzen: Das Team von Timo Schmidt hat mit dem Top-Trio der Liga ein heftiges Programm unmittelbar vor der Brust, empfängt am Sonntag (15 Uhr) Primus RWO Alzey. „Wir freuen uns drauf“, fühlt sich Schmidt in der Außenseiterrolle pudelwohl. Zumal er unter der Woche wieder eine ganze Reihe Spieler zurück im Training begrüßen konnte. Schmidt weiß allerdings: „Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir aus den drei Spielen mit null Punkten rausgehen.“ Passiert das, erwarten die Bretzenheimer an den letzten drei Spieltagen zwei Endspiele gegen den SVW und Ingelheim.

Gleich hinter der TSG folgt der BSC Oppau zwar mit fünf Zählern, aber zudem zwei gespielten Partien weniger. Dazu befinden sich die Pfälzer leicht im Aufwind, gewannen zuletzt gegen den ASV Maxdorf. Punktgleich zu Oppau, allerdings ohne verbleibende Nachholspiele, steht der SVW Mainz auf Platz 14. Am Sonntag treffen beide direkt aufeinander – ein richtungsweisendes Duell. „Alles andere als ein Sieg zählt nicht“, betont Trainer Michael Horn. Hoffnung gibt ihm die derzeit gute Personallage. Auch die Trainingseinheiten seien erfreulich intensiv. Nur gelte es, auch in den kommenden Spielen umzusetzen, „sich als Mannschaft zu präsentieren.“ Ein zu den beiden anderen Mainzer Vereinen vergleichsweise leichtes Restprogramm wartet auf die Weisenauer: Außer der Wormatia-Reserve bewegen sich alle Kontrahenten höchstens im Mittelfeld des Tableaus.

Von einem solchen Spielplan können hingegen die Ingelheimer nur träumen. Für sie kommt es knüppeldick: Neben den Top drei wartet auf die Rotweinstädter der VfB Bodenheim am Freitagabend (siehe Kasten). Für die SpVgg spricht dagegen ihre Formkurve: Wie Phoenix aus der Asche setzte sie zuletzt mit drei Siegen in Serie drei dicke Ausrufezeichen.

Ein solcher Lauf gelang Hechtsheim in dieser Saison noch gar nicht. Viel spricht nicht mehr für den Tabellenletzten. Der letzte dreifache Punktgewinn datiert von Anfang November (3:2 gegen Grünstadt). Bei einem Spiel weniger haben die Hechtsheimer sieben Punkte Rückstand auf das definitiv rettende Ufer. Zudem treffen sie mit Bodenheim, Alzey, Grünstadt und dem SV Rülzheim (Sonntag, 15 Uhr) auf nicht minder schwere Gegner als ihre unmittelbaren Kontrahenten. „Es wird extrem schwer“, sagt Coach Tobias Rieger, befasst sich schon intensiv mit der Eventualität Bezirksliga. Ein Fünkchen Hoffnung besteht dennoch: „Im Fußball ist alles möglich. Meine Jungs dürfen aber nicht weiter mit dem Kopf durch die Wand gehen, sondern müssen um sie herum.“



Aufrufe: 07.4.2017, 18:00 Uhr
Nils SaleckerAutor