2024-06-04T08:56:08.599Z

Allgemeines

Abstieg trotz Sieg nach Aufholjagd

VL MITTE: +++ Wetzlar zeigt in der zweiten Halbzeit noch einmal gute Moral +++ Wenig Interesse am Abstiegskampf +++

WETZLAR. Über diesen Sieg konnte sich bei Eintracht Wetzlar am Samstag niemand wirklich freuen. Obwohl die Mannschaft von Spielertrainer Stefan Hocker einen 0:2-Rückstand gegen den FV Breidenbach nach der Pause noch in einen 4:2-Erfolg umwandelte, müssen die Domstädter als Tabellenvierzehnter mit einem Punkt Rückstand auf den FSV Schröck und zwei auf Germania Schwanheim aus der Fußball-Verbandsliga Mitte absteigen.

Waren die Wetzlarer Spieler und Zuschauer während der Partie im Stadion laufend über den Stand der Partie in Schröck, wo Wetzlars Konkurrent um den Klassenerhalt, Germania Schwanheim, lange 0:1 zurück lag, informiert und noch voller Hoffnung, so war am Ende klar: Dank des 4:1-Sieges der Schwanheimer muss die Eintracht nächste Saison in der Gruppenliga antreten.

,,Wir haben schon in den letzten Spielen den Klassenerhalt verschenkt", war Hocker nachher enttäuscht, attestierte aber seinem letzten Aufgebot, dass es in der zweiten Halbzeit richtig gewollt und ein Zeichen gesetzt habe. Im ersten Durchgang sei die Mannschaft aber ,,zu schlecht für diese Liga gewesen."

Eintracht Wetzlar - FV Breidenbach 4:2

Da war wie schon in manch anderen Spielen zuvor nichts von Aufbäumen gegen den drohenden Abstieg zu sehen. Zwar hatte Hocker schon nach zwei Minuten die klare Führungschance auf dem Fuß, als er eine Hereingabe von Henrik Schmidt übers FV-Tor setzte, aber dann versetzte Okay Yildirim die Gastgeber in Schrecken. Zunächst konnte Eintracht-Keeper Philipp Hartmann noch gegen den Breidenbacher in höchster Not klären, war aber machtlos, als Yildirim begünstigt durch das zögerliche Eingreifen von Arian Gojani und Schmidt die Führung erzielte. Beim 0:2 (43.) nahm der Torschütze einen langen Pass des ansonsten wirkungslosen Felix Baum auf, umkurvte Hartmann und vollendete ins Netz. Den Gästen aus dem Perftal reichte bis dahin eine durchschnittliche Leistung, um sich gegen Wetzlarer ohne Durchschlagskraft im Angriff und mit fehlendem Durchsetzungsvermögen in den Zweikämpfen zu behaupten.

Das änderte sich nach dem Wechsel, auch weil der FV nun einen Gang zurück schaltete, was Spielertrainer Steffen Schmidt (,,So ohne Engagement kann man sich nicht präsentieren") in seinem letzten Spiel besonders ärgerte. Die Wetzlarer witterten ihre Chance, erzielten schnell den Anschluss durch Niklas Wagner zum 1:2 (47.) und hatten in der 65. Minute den Ausgleich durch einen Volleyschuss von Gojani geschafft.

Nachdem Hartmann gegen den einschussbereiten Papa Yaw Afriyie geklärt hatte (69.), sorgten Michael Sofinski, der einen von FV-Torwart Daniel Schwahn an Noah Theis verursachten Foulelfmeter verwandelte, und der spät eingewechselte Bora Aydin (90.) noch für den überraschenden 4:2-Erfolg.

Während die Gäste ihr sechstes Spiel in Folge ohne Sieg beklagten, herrschte im dünn besetzten Wetzlarer Lager - was Zuschauer wie auch Eintracht-Offizielle betraf - nach der Bekanntgabe des Schwanheimer Sieges alles andere als Freude über den Dreier. ,,Es geht weiter bei der Eintracht" versprach der derzeitige Sportliche Leiter Michael Roelen. Allerdings nächste Saison mit fast total neuer Mannschaft eine Klasse tiefer.

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Eintracht Wetzlar: Hartmann - Kissel, Ranke, Schadeberg, Schmidt (55. Giagounidis) - Gojani, Ötles (69. Caglar), Hocker, Sofinski, N. Wagner (81. Aydin) - Theis.

FV Breidenbach: Schwahn - Heinz, Schmitt, Hinterlang, Osvath (58. R. Dünhaupt) - Brandl, Yildirim, Afriyie (83. Karapinar), Wagner, Reiprich (83. Plum) - Baum.

Tore: 0:1 (28.) Yildirim, 0:2 (43.) Yildirim, 1:2 (47.) N. Wagner, 2:2 (65.) Gojani, 3:2 (78.) Sofinski (Foulelfmeter), 4:2 (90.) Aydin - Schiedsrichter: Angermaier (Bad Camberg) - Gelbe Karten: Caglar/Schmitt - Zuschauer: 90.



Aufrufe: 031.5.2015, 21:00 Uhr
Rolf BirkhölzerAutor