2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Filippo Urzi schießt mit dem SV Geseke III künftig im Sportkreis Lippstadt auf des Gegners Tor - das bleibt nicht ohne Folgen für die Kreisliga B2.F: Kara
Filippo Urzi schießt mit dem SV Geseke III künftig im Sportkreis Lippstadt auf des Gegners Tor - das bleibt nicht ohne Folgen für die Kreisliga B2.F: Kara

Abstieg trotz Platz vier

Von Überfliegern, Topscorern und Negativläufen - die Hinrunde der Kreisliga B2 Paderborn im Rückblick

Im Sommer 2016 war es soweit: Mit der neuen Einteilung der heimischen Kreisligen wurden die auch die Karten für alle Mannschaften in der Kreisliga B2 neu gemischt. Zur Halbzeit der Saison ist jedoch rein tabellarisch trotz Argumenten wie Kunstrasen-Dominanz und spielerischem Übergewicht kein Nord-/Süd-Unterschied festzustellen. Wir haben die Hinrunde einmal für euch zusammengefasst:

Der Spitzenclub

Über allem steht bisher ein Überflieger in grün-weiß: die Elf des SC GW Paderborn um Spielertrainer Max Franz steht völlig zu Recht an der Tabellenspitze. In der vergangenen Saison noch auf Platz vier gestrandet holte die Mannschaft aus 18 bisherigen Partien satte 48 Punkte und ist noch gänzlich ungeschlagen. Lediglich mit Suryoye Paderborn II, dem SC Holtheim und dem SV Atteln II wurden die Punkte geteilt. Der Spielertrainer hatte hierbei von Beginn an den richtigen Riecher und warnte vor dem ärgsten Verfolger: „Besonders stark schätze ich BW Paderborn ein“, sagte Franz im Fupa-Vorbericht. So hielten die Sportfreunde dann auch bis zum vorletzten Spieltag vor der Winterpause mit, kassierten dann aber zwei bittere Niederlagen, durch die der Abstand auf den Tabellenführer aus dem Inselbadstadion auf neun Punkte anwuchs. Dank des großen und ausgeglichenen Kaders und den sicheren Toschützen Peyman Gourgi (14 Treffer), der im Vorfeld der Saison als Flüchtling beim SC GW Paderborn eingestiegen war, sowie Max (12) und Dennis Franz (9) ist hierbei in der Rückrunde auch keine Überraschung mehr zu erwarten. „Besonders Peyman hat beeindruckende Anlagen. Wir werden noch viel Spaß an ihm haben“, hebt Franz seinen besten Torschützen besonders hervor. In den bisherigen Spielen wussten hingegen andere Teams zu überraschen.

Die Überraschungen

Besonders die Offensive des SV 03 Geseke III um die erfahrenen Akteure Filippo Urzi und Ramil Zimmer überraschte gehörig. Bis zum 12. Spieltag stand die Elf von Trainer Levan Dzidziguri nach schwungvollem Start auf dem zweiten Tabellenplatz. Allerdings hatte die mitunter heißblütige und temperamentvolle offensive Spielweise der Geseker in der gesamten Hinrunde auch schon sechs rote Karten zufolge. So pendelte sich die Mannschaft nach zuletzt zwei Niederlagen gegen Ortsnachbar SV Steinhausen II (2:3) und SC GW Paderborn (5:0) mittlerweile auf dem vierten Platz ein. Und dennoch kommt die Mannschaft nicht um den Abstieg herum: Da der SV Geseke zur Saison 2017/18 in den Sportkreis Lippstadt wechselt, steht die Mannschaft als erster Absteiger fest. So bleibt letztlich wohl einer anderen Mannschaft aus der Abstiegszone der Gang in de Kreisliga C erspart.

Auch bei Suryoye Paderborn verlief die Saison bisher recht konstant im Mittelfeld der Liga – dies war nach dem knappen Aufstieg gegen den SV Sande nicht wirklich zu erwarten. Obwohl jedoch Kantersiege der Vorsaison wie das 0:19 gegen PSV-Stukenbrock-Senne der Vergangenheit angehören und die Mannschaft von Spielertrainer Lahdo Yanik zeitweise mit personellen Problemen zu kämpfen hatte, konnten bisher 31 Punkte mit in das heimische Sportzentrum Niesenteich genommen werden. Mit Christian (7 Tore) und Benjamin Demir (6) sowie George Demirel (5) und Dennis Acar (5) bewiesen dabei einige Spieler regelmäßig ihre Torgefahr.Das reicht für Platz fünf und ist nach einigen Spielzeiten in der C-Liga durchaus ein Erfolg für den aramäischen Sportclub, dessen Erstvertretung drei Klassen höher eine wesentlich schlechtere Figur macht.

Zu den negativen Überraschungen zählt Lieth-Club DJK SSG Paderborn. Durch den Abgang von fast einer gesamten Mannschaft vor der Saison personell arg gebeutelt, konnte die zusammen gewürfelte Mannschaft von Coach Babrak Nassery bisher nur 16 Punkte sammeln und steht nach dem Abstieg aus der A-Liga im letzten Jahr schon wieder auf einem Abstiegsplatz. Daran änderten auch die bisherigen neun Treffer des Goalgetters Sven Heepen nichts, der vor der Saison vom SC GW Paderborn II gekommen war und bereits wieder auf dem Sprung zu den SF BW Paderborn ist. Hier steht eine Vollzugsmeldung noch aus, doch sein Trainer weiß auch mit ihm um die Schwierigkeit des Klassenerhaltes: „Wir werden kämpfen, doch Qualität und Quantität haben bisher selten ausgereicht“, gesteht Nassery ein. In der Mitte der Hinrunde ließ man fast jede Hoffnung fahren, als man gegen den SV Steinhausen II mit nur 12 Spielern anreiste und schließlich mit 6:0 unterging. Bereits frühzeitig kündigte Nassery daher an im Winter gemeinsam mit dem 1. Vorsitzenden Dave Finnelly auf die Suche nach Verstärkungen gehen zu wollen. Immerhin verabschiedete sich die DJK mit zwei Siegen gegen den SV 21 Büren (4:2) und SV Atteln II (5:1) in die Winterpause. Auch hat man in den Nachholspielen gegen die FSV Bad Wünnenberg/Leiberg II und den SV Heide Paderborn II die Gelegenheit die Ligatauglichkeit nachhaltig zu untermauern und ins Mittelfeld vorzustoßen.

Noch weit schlimmer als der DJK SSG erging es bisher dem abgeschlagenen Tabellenschlusslicht FSV Bad Wünnenberg/Leiberg II. Sicherte die Mannschaft in der vergangenen Saison auf Platz 11 noch recht frühzeitig die Klasse, gelang in dieser Saison so gut wie nichts: mit nur vier Punkten nach 18 Spieltagen beträgt der Abstand zum rettenden Ufer nun schon 13 Punkte. Bereits nach vier Spielen stand die Elf des neuen Spielertrainers Jerry Korley ohne jeden Punkt da und musste mangels Personal schon drei verschiedene Torhüter einsetzen. Doch trotz anhaltender Personalprobleme, schlechter Trainingsmoral und einer Flut von 53 Gegentoren steckt im Aftetal niemand den Kopf in den Sand: „Wenn uns alle Spieler zur Verfügung stehen, können wir die Liga noch halten“, äußerte sich auch Interimskapitän Lukas Drüppel im Fupa-Interview optimistisch. Das war in der Hinrunde durch ein großes Lazarett und permanente beruflich wie privat bedingte Ausfälle durchweg nicht der Fall und soll in der Rückserie unter anderem mit Hilfe der Rekonvaleszenten Lukas Hesse, Thomas Hegers, Patrick Pätzold sowie Rückkehrer Achim Hesse anders werden. Ob dies noch für den Klassenerhalt reichen wird, ist jedoch mehr als fraglich.

Der Abstiegssumpf

Vor der FSV-Reserve zittern insgesamt sieben Teams in der Abstiegszone, die bereits mit dem neunten Platz beginnt. Diesen hat nach einem furiosen Endspurt mit einem 6:0 gegen Suryoye Paderborn II und einem 7:1 gegen den TuS Sennelager II derzeit der Vorjahres-Vierte SG Harth/Weiberg inne. Gleichsam positiv entwickelte sich die Formkurve des SV Steinhausen II. In der Elf von Trainer Hans Schulte explodierte besonders der Brenkener Sommer-Neuzugang Christof Becker, der in den letzten beiden Partien vor der Winterpause sechs Treffer erzielte und seine Mannschaft damit auf einen Nichtabstiegsplatz schoss. Zudem hat man noch ein Spiel gegen den SV Atteln II in Petto. Die Abstiegszone komplettieren der SV Heide Paderborn II und die SG Husen/Henglarn II, die eine durchwachsene Saison spielten, mit jeweils 20 Zählern jedoch ein bisher ausreichendes Punktepolster anlegen konnten.

Schlechter sieht es bei den Reserve-Teams aus Büren und Sennelager aus. In der vergangenen Saison noch ungeschlagen aus der Kreisliga C aufgestiegen, häuften sich in Büren zuletzt die Probleme: Trainer Christian Neesen betreute nach dem Rücktritt seines Amtskollegen Martin Friemel gleich zwei Mannschaften, auch beim für zwei Mannschaften knappen Personal wurde kräftig rotiert. So dürfte es bis zuletzt schwierig werden, gleich zwei Bürener Mannschaften in der Kreisliga B zu halten.

Einen deftigen Absturz legte auch die Reserve des TuS Sennelager hin. Bis zum dritten Spieltag an der Tabellenspitze zu finden, blieben die Erfolge nach den anfänglichen Siegen gegen DJK SSG Paderborn (4:0) und SV Steinhausen II (6:0) lange aus. Sinnbildlich für die Entwicklung steht vor allem Torjäger Denis Holden: Der 25-jährige erzielte in den beiden ersten Spielen die Hälfte seiner 15 Saisontreffer – danach blieben die Erfolge aus. Dabei machte dem Trainerduo Mark Schulte und Markus Hoffmann jedoch vor allem die dünne Personaldecke und die mangelnde Trainingsbeteiligung schaffen, die auch konditionelle und taktische Defizite nach sich zog. So ging es für die Sennelager Jungs kontinuierlich bergab. Erst im vorletzten Spiel gegen den SV Büren II ließ man, auch dank Verstärkungen aus der ersten Mannschaft, mit Spielwitz und einem klaren 4:0-Heimsieg aufhorchen. Die Leistung egalisierte man jedoch in der Folgewoche mit einer 1:7-Klatsche gegen die SG Harth/Weiberg. Bis zur Trendwende und zum Klassenerhalt ist es so noch ein langer Weg an der Ernst-Ackermann-Kampfbahn.

Und der Rest?

Eine souveräne Saison spielten bisher insbesondere die ehemaligen Altkreis-Teams des VfL Lichtenau, SC Holtheim und SV Atteln II , die sich in der neuen Liga auf den Plätzen sechs bis acht bisher gut behaupteten. Auch der TuS Egge Schwaney und die Sportfreunde BW Paderborn auf den Plätzen zwei und drei liegen im Soll und spielen eine konstante Serie. Der TuS Schwaney steht dabei in einer anderen Rangliste sogar an der Spitze: denn mit Lukas Fromme, der vor der Saison von Bezirksligist SV Dringenberg zurückkehrte, führt ein Schwaneyer Mittelstürmer mit 15 Treffern gemeinsam mit Denis Holden die Torjägerliste an.

Aufrufe: 029.12.2016, 06:00 Uhr
Florian DickgreberAutor