"Abstieg als Chance sehen!"

FuPa-Oberfranken: Nach dem bitteren Abstieg in die Bezirksliga steige ich mit der wichtigsten aller Fragen ein: Gehen Sie den Gang in die Bezirksliga mit?

Marco Dießenbacher: Ich werde auf jeden Fall mit in die Bezirksliga gehen und sehe den Abstieg inzwischen als große Chance für einen Neuanfang an. Schließlich sind wir dann nicht mehr in jedem Spiel der Außenseiter, sondern müssen auch spielerisch überzeugen. Das wird eine tolle Herausforderung.

Fupa-Oberfranken: Es war eine Saison mit vielen Höhen und Tiefen. In die Winterpause ging man mit einem nie erwarteten 2:1-Heimsieg gegen den Aufstiegsaspiranten FSV Stadeln. In der Endabrechnung stand mit 35 Punkten dennoch der Umweg in die Relegationsrunde an und der bittere Ausgang ist bekannt. Gibt es Spiele die Ihnen noch besonders in Erinnerung geblieben sind oder gar Schlüsselspiele, die mitverantwortlich für den Abstieg waren?

Marco Dießenbacher: Da möchte ich doch gerne mit den positiven Erinnerungen anfangen. Mit den Heimsiegen gegen die SG Quelle Fürth (3:2), SV Pettstadt (4:1) und FC Vorwärts Röslau (2:0) haben wir gezeigt, was wir leisten können. Auch die beiden knappen 0:1-Niederlagen gegen den souveränen Meister TSV Neudrossenfeld sind ein tolles Zeichen der Mannschaft gewesen. Leider waren wir zu unkonstant, sodass es auch viele Enttäuschungen gab. Vor allem die Niederlagen gegen die jeweiligen Schlusslichter der Liga waren sehr bitter. In diesen Spielen gegen Oberkotzau (0:5), Dergahspor Nürnberg (1:2) und Strullendorf (2:3) haben wir uns doch viel mehr erhofft. Tja und entscheidend für den Abstieg war dann natürlich das 0:3 gegen Frohnlach II.

Fupa-Oberfranken: Ihr hattet während der Saison mit unfassbarem Verletzungspech zu kämpfen und deshalb gerade in der entscheidenden Saisonphase sehr dezimiert. War der Kader von Beginn an einfach zu dünn?

Marco Dießenbacher: Sieht man den Saisonverlauf, dann muss man auf jeden Fall sagen, dass der Kader zu besetzt war. Wir hatten zwischenzeitlich sieben verletzte Spieler zu beklagen. Wer weiß, vielleicht hätten wir in voller Besetzung den Abstieg verhindern können. Teilweise hat allerdings auch einfach die Qualität im Kader gefehlt.

Fupa-Oberfranken: Sie sprechen die fehlende Qualität im Kader an. Vor der Saison wurde der 1.FC Burgkunstadt mit einem großen personellen Umbruch konfrontiert. Gleich acht Spieler haben den Verein vor der abgelaufenen Saison verlassen. War auch das Grund für den verpassten Klassenerhalt?

Marco Dießenbacher: Der Umbruch war bestimmt nicht das Problem. Die Spieler, die uns verlassen haben, hätten vermutlich sowieso nicht zu uns gepasst. Ich weiß nicht um uns diese Spieler weiter geholfen hätten. Grundsätzlich arbeite ich nämlich lieber mit jungen und lernwilligen Spielern zusmammen.

Fupa-Oberfranken: Nach einem sportlichen Abstieg ist es ja nicht selten, dass sich viele Spieler einen anderen Verein suchen. Wie schaut es in Burgkunstadt aus? Haben sich einzelne Spieler schon zu ihrer sportlichen Zukunft geäußert?

Marco Dießenbacher: Ja, leider haben wir schon einige Abgänge zu verzeichnen. Daniel Ruck wird in der kommenden Saison beim TSV Nürnberg-Buch im Tor stehen. Mit David Beloch (zum TV Marktzeuln), Stefan Dinkel (nach Redwitz), Alexander Kunz (Friesen) und Johannes Oppel (Altenkunstadt) verlieren wir zudem noch wichtige Stützen. Wir werden versuchen, diese Ausfälle mit Jugendspielern aufzufangen. Mit Alexander Barth (Thurnau) und Schöpf (Fortuna Roth) haben wir auch bereits zwei Talente aus der Region verpflichten können. Unser bleibt es, ein Sprungbrett für junge Talente zu sein.

Fupa-Oberfranken: Abschließende Frage. Auch wenn es wahrscheinlich noch sehr schwer abzuschätzen ist, aber haben Sie bereits ein sportliches Ziel für die Bezirksliga?

Marco Dießenbacher: Ja habe ich zumindest schon im Kopf. Ich will meine Mannschaft vor allem spielstärker machen. Eine Platzierung für die kommende Saison auszugeben, ist jetzt natürlich noch nicht möglich. Nur soviel kann ich sagen, dass ein direkter Wiederaufstieg wird wohl sehr schwer werden wird.