2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
– Foto: Dominik Claus

"Absolut zufrieden, wie alles verlaufen ist"

Interview: Kevin Darmstädter, Torwart bei RW Walldorf, über seine Leistungen, Qualitätsunterschiede und die aktuelle Pause

Seit 2017 ist Kevin Darmstädter Stammkeeper beim Hessenligisten Rot-Weiß Walldorf. Mit dem 23-Jährigen gelang den Walldorfern der Durchmarsch von der Gruppen- bis in die Hessenliga. Auch in der höchsten Landesklasse spielt das Team als Aufsteiger eine starke Saison. Einen nicht unerheblichen Anteil am Aufschwung des Clubs hat auch Darmstädter. Im Interview mit FuPa Darmstadt spricht der Torhüter über seine Rolle im Team von Trainer Max Martin, die Unterschiede zwischen den Ligen und wie er sich in der Corona-Zwangspause fit hält.

FuPa Darmstadt: Herr Darmstädter, Sie haben in dieser Saison bislang die meisten Nominierungen eines Torwarts für die FuPa-"Elf der Woche" in der Hessenliga bekommen. Sehen sie sich auch als bester Keeper der Liga?

Kevin Darmstädter: Ich finde, man sollte da immer kritisch sein und das auch hinterfragen. Grundsätzlich habe ich aber hart gearbeitet, war bis jetzt verletzungsfrei und habe eine gute Saison gespielt. Zusätzlich habe ich diese Spielzeit jeden Torwart der Liga schon mindestens einmal spielen sehen und finde, dass das schon stimmt. Im Endeffekt müssen aber Andere entscheiden und sich ihre eigene Meinung dazu bilden.

FuPa Darmstadt: Haben Sie demnach die Ambitionen, höherklassiger zu spielen?

Darmstädter: Wenn ein passendes Angebot kommen sollte, würde ich nie "Nein" sagen. Ich bin zurück nach Walldorf gegangen, da ich hier in der Jugend gespielt habe und der Trainer mich von seinem Konzept überzeugen konnte. Rot-Weiß hatte tolle Ambitionen, und zusammen sind wir von der Gruppenliga bis in die Hessenliga durchmarschiert. Ich bin absolut zufrieden, wie alles verlaufen ist. Grundsätzlich sind die Ambitionen, höher zu spielen natürlich da.

FuPa Darmstadt: Den Durchmarsch Walldorfs von der Gruppenliga bis in die Hessenliga haben Sie bereits angesprochen. Sie haben in diesen Jahren stets über 30 Ligaspiele absolviert. Sehen Sie sich als einen unverzichtbaren Spieler im Kader?

Darmstädter: Ich würde behaupten, es gibt in jedem Mannschaftsteil einen Spieler, der unverzichtbar ist. Es braucht in jedem Bereich einen Spieler, der viele Spiele absolviert und in gewisser Art eine Stütze für die Mannschaft ist. Im Tor bin ich das eben. Ich kann meiner Mannschaft natürlich ein bisschen Sicherheit geben, indem ich Bälle halte und meinen Teamkollegen zeige, dass sie sich auf mich verlassen können. Allerdings brauchen wir auch Leute, die vorne die Tore machen, um erfolgreich zu sein.

FuPa Darmstadt: Welchen Qualitätsunterschied der gegnerischen Angreifer haben Sie nach ihren Aufstiegen in die Verbandsliga und Hessenliga feststellen können?

Darmstädter: Für mich war es nie eine große Umstellung. Aufgrund meiner früheren Stationen - unter anderem in der Jugend bei Darmstadt 98 - war ich ein gewisses Niveau gewohnt. In der Gruppenliga gab es bereits einige Mannschaften, die Qualität hatten und uns vor Schwierigkeiten gestellt haben. Im Vergleich dazu merkt man in der Hessenliga allerdings einen klaren Unterschied. Die Stürmer schießen nicht einfach auf das Tor, sondern sie gucken dich aus und überlegen, wie sie abschließen müssen, um dich zu überwinden. Genau diese Situationen trainiere ich mit unserem Torwart-Trainer, und so kann ich mich ganz gut auf die gegnerischen Stürmer einstellen.

FuPa Darmstadt: Gibt es einen Torwart, an dessen Spielstil Sie sich orientieren?

Darmstädter: Grundsätzlich versuche ich, mein eigenes Ding zu machen. Aber vom Spielstil von Marc-Andre ter Stegen kann man sich schon das ein oder andere abschauen. Unsere Spielidee sieht es vor, dass ich viel in das Spiel miteingebunden werde und den Ball dementsprechend oft am Fuß habe. Das ähnelt dem Stil von ter Stegen. Deshalb habe ich mir auch einige Ausschnitte von ihm angeschaut und versucht, ein bisschen was ins eigene Spiel zu übernehmen.

FuPa Darmstadt: Wie halten Sie sich aktuell fit?

Darmstädter: Ich muss sagen, bei mir funktioniert das sehr gut im Moment. Ich habe wirklich viele Möglichkeiten, mich fit zu halten und die nutze ich auch aus. Ich habe mir vor einigen Tagen Ausrüstung bei unserem Torwart-Trainer geholt, mit der ich Übungen machen kann. Zusätzlich haben wir zuhause einen Garten, in dem ich individuelles Torhüter-Training absolviere. Daher konnte ich mein Fitnesslevel bisher sehr gut halten, wenn nicht sogar etwas verbessern. Ich versuche einfach, das beste aus der Situation rauszuholen.

Aufrufe: 029.3.2020, 08:30 Uhr
Louis HindelangAutor