2024-04-25T14:35:39.956Z

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Christian Saarsoo durfte sich 2012 im Niederrheinpokal mit Rot-Weiss Essen messen.
Christian Saarsoo durfte sich 2012 im Niederrheinpokal mit Rot-Weiss Essen messen. – Foto: Sascha Köppen

A-Liga MG/VIE: Das machen die Torschützenkönige seit 2012 heute

Kreisliga A Mönchengladbach-Viersen: Dort kamen sie her, dort gingen sie hin - die Fußballkarrieren der Torjäger aus dem Mönchengladbacher Kreisoberhaus.

Auch in der Mönchengladbacher Kreisliga A gibt es Spieler, in der Regel Stürmer, die über viele Jahre so viele Treffer für ihre Teams erzielt haben, dass die jeder Fußballer und Fan im Kreis kennt. Aber wer war in der Kreisliga A wirklich einmal Torschützenkönig, wer ging wohin und wer kam von wo? Wir haben die vorigen zehn Jahre der Kreisliga A beleuchtet und präsentieren Euch die Torjäger in der Übersicht.

Saison 2011/12: Christian Saarsoo, Polizei SV Mönchengladbach (17 Tore)

Christian Saarsoo ist ein absoluter Vollblutstürmer, der, wie sich das für einen Angreifer gehört, nur dann mit einem Spiel richtig zufrieden ist, wenn er auch getroffen hat. 17 Tore in 24 Spielen reichten ihm in der Spielzeit 2011/12 für die Torjäger-Kanone der Kreisliga A, insgesamt weist sein Profil 166 Tore in 221 Spielen aus. Diese fanden nahezu ausschließlich beim Polizei SV statt, mit dem er drei Jahre später in die Bezirksliga aufstieg. Erst in der Spielzeit 2019/20 schloss er sich der SpVg Odenkirchen 05/07 an, folgte seinem ehemaligen Trainer Thomas Vaßen dorthin. In den Pandemie-Spielzeiten kam es dort jedoch kaum zu Einsätzen, inzwischen ist Saarsoo zum Polizei SV zurückgekehrt.

>>> Christian Saarsoo bei FuPa

Saison 2012/13: Markus Hilgers, Rot-Weiß Hockstein (29 Tore)

Das FuPa-Profil von Markus Hilgers könnte jederzeit als Muster für Vereinstreue hergenommen werden. Lediglich Rot-Weiß Hockstein ist dort im Profil verzeichnet, kein anderer Verein taucht auf. Auch die Gesamtbilanz des Angreifers, der vor der FuPa-Statistikerfassung auch mal in Wickrath auflief, kann sich wirklich sehen lassen. Von der Bezirksliga bis zur Kreisliga C machte Hilgers für die Hocksteiner 221 Spiele, in denen er 217 Tore schoss. Eine echte Vereinslegende. Nie waren es jedoch mehr als in der Spielzeit 2012/13 in der Kreisliga A, als er 29 Mal traf und damit großen Anteil am Bezirksliga-Aufstieg der Hocksteiner hatte.

>>> Markus Hilgers bei FuPa

Saison 2013/14 und 2014/15: Christian Engels, TuS Wickrath (40/39 Tore)

Abgesehen von kurzen Ausflügen ist Christian Engels seinem TuS Wickrath eigentlich immer treu geblieben. 2012 versuchte er sich einmal kurz beim Landesligisten 1. FC Mönchengladbach, traf auch da durchaus, und 2016 zog es ihn dann nochmal zum Nachbarn Blau-Weiß Wickrathhahn, doch er kehrte immer wieder zum TuS zurück. Zwei Irre Tormarken setzte er in den Saisons 2013/14 und 14/15, als er mit 40 und noch einmal 39 Toren die Wickrather im Aufstiegskampf pushte. Die Rückkehr in die Bezirksliga gelang dem Team in beiden Spielzeiten dennoch nicht. Seit 2018 ist er wieder in Wickrath - und in der laufenden Spielzeit sind die TuS-Kicker auf dem besten Wege, in der Saison 2022/23 erstmals seit 2010 wieder in der Bezirksliga mitmischen zu dürfen.

>>> Christian Engels bei FuPa

Saison 2015/16: René Schnitzler, Rheydter SV (34 Tore)

Die wohl bewegteste Geschichte aller Torschützenkönige der Dekade aus Mönchengladbach und Viersen hat René Schnitzler zu bieten. Schnitzler wurde in der Jugend von Borussia Mönchengladbach ausgebildet, kam dort als junger Seniorenspieler in der U23 zum Einsatz und absolvierte sogar ein Bundesligaspiel - am 19. Mai 2007 gegen den VfL Bochum. Profi wurde er im Borussia-Park aber nicht, wechselte stattdessen zum FC St. Pauli. Dort schoss er in seinem ersten Jahr in der 2. Bundesliga auch sechs Tore - doch Schnitzler hatte ein Problem, das in der Folge bundesweit durch die Medien ging - er zockte. Und es kam dann auch zu einem Vorfall, bei dem er für die Wettmafia ein Spiel verschieben sollte - dies aber nicht tat. Nachzulesen ist das alles im Buch "Zockerliga - Ein Fußballprofi packt aus", das Wigbert Löer und Rainer Schäfer mit ihm verfassten. Es folgte eine Sperre, nachdem er noch für den FC Wegberg-Beeck und den FC Bettrath gespielt hatte, die ihn nie wieder in den professionellen Fußball zurückkehren ließ. Letztlich zog es ihn zum Rheydter Spielverein, wo er zunächst kickte und dann viele Jahre lang Spielertrainer war, bis der Verein die Erste im Sommer 2021 zurückzog. Die 34 Treffer 2015/16 waren sein Bestwert für den "Spö", in der Bezirksliga ließ er zwei Jahre später noch einmal 29 Treffer folgen - ehe er sich überwiegend auf den Trainerjob konzentrierte.

>>> René Schnitzler bei FuPa

Saison 2016/17: Ferdi Berberoglu, Rheydter SV (30 Tore)

Wenn man im Amateurfußball von einer Legende sprechen mag, dann wäre Ferdi Berberoglu wohl der Prototyp. Er spielte schon zur Jahrtausendwende für den Rheydter SV in der Oberliga Nordrhein, später auch für die U23 von Borussia Mönchengladbach und Yurdumspor Köln. In der Zweiten türkischen Liga versuchte er sich ebenfalls bei mehreren Klubs - und wer ihn als Spieler kennt, der weiß: Ferdi ist die personifizierte Torgefahr. Nach drei erfolgreichen Landesliga-Jahren mit Odenkirchen 05/07 kehrte er zu den Rheydtern zurück - und sorgte in der Saison 2016/17 dort für 30 Treffer. Bei den Rheydtern blieb er auch nach dem Aufstieg in die Bezirksliga - und bis diese ihre Mannschaft dort im Sommer 2021 abmeldeten.

>>> Ferdi Berberoglu bei FuPa

Saison 2017/18: Melih Karakas, TDFV Viersen (25 Tore)

25 Tore in nur 23 absolvierten Spielen: Das ist die starke Bilanz, mit der sich Melih Karakas in dieser Saison in den Vordergrund spielte - und dem TDFV Viersen zum Aufstieg in die Bezirksliga verhalf. Dort hat der Verein sein Team in der Saison 2021/22 dann gleich zu Beginn zurückgezogen. Für Karakas ging es danach zum VfR Fischeln in die Landesliga, wo ihm der große Durchbruch jedoch nicht vergönnt war. Er kehrte zur Saison 2019/20 zum TDFV zurück, war dann stark umworben, als das Team zurückgezogen wurde. Den Zuschlag erhielt letztlich der SC Waldniel, wo er daran mitwirken soll, den Verein mittelfristig in die Landesliga zu befördern.

>>> Melih Karakas bei FuPa

Saison 2018/19 und 2019/20: Thomas Coenen, SC Hardt (30/27 Tore)

Seit 2013 ging Thomas Coenen für den SC Hardt auf Torejagd - und da kam über die Jahre so manches Tor zusammen. Aber in den Spielzeiten 2018/19 und 2019/20 übertraf Coenen die Vorjahre noch einmal deutlich. Auf 30 Tore brachte er es in der ersten der beiden Spielzeiten, noch unglaublicher war aber, dass er in den nur 15 Spielen der Saison 2019/20, die er auch aufgrund des Saisonabbruchs nur absolvieren konnte, noch einmal 27 Treffer beisteuerte. Immerhin fanden sich die Hardter in der Folgesaison in der Bezirksliga wieder. Im vergangenen Sommer wechselte Coenen dann zum A-Ligisten Rhenania Hinsbeck.

>>> Thomas Coenen bei FuPa

Saison 2020/21: Thomas Tümmers, Türkiyemspor Mönchengladbach (15 Tore)

Es war die zweite Saison in Folge, die am Niederrhein nicht zu Ende gespielt werden konnte - und vor diesem Hintergrund sind die Werte von Thomas Tümmers aus dieser Saison geradezu phantastisch. In nur elf Spielen bis zum Abbruch traf Tümmers für Türkiyemspor nicht nur 15-mal, er bereitete auch noch zehn Treffer vor. Tümmers hat mit einer Gruppe von Freunden vor Jahren einen Re-Start bei Türkiyemspor gemacht, ist im Verein parallel zum Spielerdasein auch Sportlicher Leiter - und kämpft in der laufenden Spielzeit um den Aufstieg in die Bezirksliga, der dann schon der zweite mit dem Team wäre. In der Landesliga spielte Tümmers zuvor für den Rheydter SV und den 1. FC Viersen, war zudem auch in Giesenkirchen und Rheindahlen aktiv.

>>> Thomas Tümmers bei FuPa

Aufrufe: 015.2.2022, 12:00 Uhr
Sascha KöppenAutor