7:6: Tag des offenen Tores an der Wedau

Bis zur 70. Minute lief eigentlich alles standesgemäß für die Hamborner, die drückend überlegen waren und sich zahlreiche Chancen erarbeiteten. Der erste Treffer fiel allerdings erst nach 24 Minuten durch Yakop Hanna zum 0:1. Die Gastgeber standen tief und nutzten ihre zwei Chancen in der ersten Hälfte nach Fehlern in der Löwen-Defensive durch Claudio Accardo (25.) und Oliver Stessun (39.) zum jeweiligen Ausgleich eiskalt aus. Dennis Golomb hatte die Hamborner in der 31. Minute mit 1:2 in Front geschossen und sorgte kurz vor Halbzeitpfiff auch für die verdiente 2:3 Pausenführung der Löwen (41.).

Nach dem Wechsel schien das Spiel dann den erwarteten Verlauf zu nehmen: Dennis Golomb, der über 90 Minuten eine außergewöhnliche Partie bot und ein unvergleichliches Laufpensum an den Tag legte, mit seinem dritten Treffer (46.) und der wieder stark aufspielende Marvin Telke (55.) sorgten für einen komfortablen 2:5 Vorsprung der Gäste, die nun weiter nach vorne spielten. Alleine die Chancenverwertung und den kollektiven Willen nach vorne zu spielen bei Vernachlässigung der Defensive, mag man der Mannschaft von Löwen-Coach Hans Herr vorwerfen.

Dann begann der Überraschungsteil des Abends, der letztendlich nur den Gastgebern Freude machen sollte: Nach weiteren vergebenen Chancen der Gäste traf die Eintracht dann bei einem Gegenzug durch Sebastian Zemelka zum 3:5 (73.). In die weiteren erfolglosen Offensivbemühungen der Löwen kippten dann die Eintrachtler mit Toren von Dennis de Haas zum 4:5 (75.) und Ismail Kanyi zum 5.5 (78.) das Spiel. Als Pedros Fernandes fünf Minuten vor Schluss die Löwen wieder 6:5 in Führung schoss, schien zumindest der Sieg der klassenhöheren Mannschaft gesichert.

Die Gastgeber hatten aber längst Morgenluft gewittert und setzten weiter gefährliche Konter, die dann in der 89. Minuten zum erneuten Ausgleich durch Michael Burek und in der letzten Spielminute zum Siegtreffer durch Sebastiam Zemelka führte. "Das ist nicht zu erklären," war Hans Herr nach dem Spiel zurecht etwas ratlos. "Wir haben 38 Chancen, der Gegner acht, von denen wir die meisten selbst vorbereitet haben"

Über die Effizienz bei der Ausnutzung von Torchancen sowie die kontrollierte Offensive bei deutlicher Führung wird sicher noch zu reden sein. Torwart Gordon Magnus Gerstmann hatte zudem auch nicht seinen besten Tag erwischt. Gleichwohl zollte Hans Herr auch den Gastgebern Respekt: "Die Eintracht hatte nie aufgegeben. Das hatte hinterher etwas von einem Pokalspiel. Als wir unsere Chancen nicht genutzt haben und das 3:5 gefallen war, haben die nochmal richtig Gas gegeben," so der Hamborner Übungsleiter. Die Freude der Eintrachtler nach dem Spiel war berechtigt und sei ihnen gegönnt !

Die Chronologie dieses verrückten Spiels in Kurzform:

0:1 Yakop Hanna 24.
1:1 Claudio Accardo 25.
1:2 Dennis Golomb 31.
2:2 Oliver Stessun 39.
2:3 Dennis Golomb 41.
2:4 Dennis Golomb 46.
2:5 Marvin Telke 55.
3:5 Sebastian Zemelka 73.
4:5 Dennis De Haas 75.
5:5 Ismail Kanyi 78.
5:6 Pedros Fernsndes 85.
6:6 Michael Burek 89.
7:6 Sebastian Zemelka 90.