2024-04-25T14:35:39.956Z

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Viel Überzeugungsarbeit zu leisten

Horst Pohl plädiert für den Zusammenschluss mit Nachbar Wacker Walsum.

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Horst Pohl wählte klare Worte: "Wenn wir so weitermachen wie bisher, ist unser Verein in ein paar Jahren kaputt." Der Vorsitzende des Traditionsklubs von der Emscherbrücke, SV Walsum, wollte den Mitgliedern, die zur Informationsveranstaltung ins Haus Garden gekommen waren, deutlich machen, wie wichtig die angestrebte Fusion mit dem Lokalrivalen SG Wacker ist. Inwieweit er damit durchgedrungen ist, wird sich freilich erst zeigen, sobald der Vorstand eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberuft, auf der dann über den Zusammenschluss abgestimmt werden soll.

Die Fusion der beiden Nachbarklubs hatte zunächst gehakt, weil sich die vorgeschlagene Option, den Platz an der B 8 aufzugeben und auf der derzeitigen Wacker-Anlage an der Holtener Straße ein Kunstrasengeläuf anzulegen, finanziell nicht darstellen ließ. "Aber jetzt sind die Gelder da", verkündete Pohl die vermeintlich frohe Botschaft von der Stadt. Das wollten die alteingesessenen SV-Mitglieder, aber nicht einfach so tun. Der Verzicht auf die Eigenständigkeit geht nach fast 100 Jahren nicht einfach von der Hand - und teilweise kollidierten auch die Interessen. "Ihr redet nur von der Jugend", hieß es aus der Versammlung. "Aber die ist auch unsere Zukunft. Wir müssen nicht an das denken, was in drei Jahren ist, sondern an das, was in 20 Jahren ist", hielt Pohl entgegen.

Der viel beklagte Standortnachteil durch den besonders für Eltern potenzieller Jugendkicker unattraktiven Aschenplatz würde durch den Kunstrasen auf der jetzigen Wacker-Anlage behoben. Skepsis schwang bei Trainer Ingo Eden mit. "Wir haben hier was Gutes aufgebaut. Die Tendenz der Mannschaft zur Fusion ist nicht positiv, und auch ich selbst halte es für schwierig, dort drüben Fuß zu fassen."

In der abgelaufenen Saison spielten beide Teams gemeinsam in der Gruppe 2 der Kreisliga A. Sollte sich an dieser Ligenzugehörigkeit nichts ändern, stellt sich die Frage, welcher Trainer für welche Mannschaft zuständig ist und wer in die Parallelgruppe nach Mülheim und in den Duisburger Süden wechselt. Klarheit besteht laut den SV-Verantwortlichen schon über die Parität im noch zu gründenden neuen Verein, für den der Name Eintracht Walsum zur Diskussion steht: Pohl solle weiter den Vorsitz führen, Geschäftsführer Volker Rittmann seine Aufgabe ebenfalls weiter wahrnehmen. In den nächsten Wochen wird der SV-Vorstand noch Überzeugungsarbeit leisten müssen.

Aufrufe: 06.7.2015, 14:30 Uhr
RP / Thomas KristaniakAutor