München – Zu einer Einigung kam es wenig überraschend noch nicht. Am Freitag trafen sich die Vertreter von Türkgücü München und der Anwalt von Sercan Sararer (31) vor dem Münchner Arbeitsgericht zu einer Güteverhandlung.
Hintergrund: Der Drittligist hatte die einseitige Option auf Vertragsverlängerung gezogen, die Gegenseite erkennt die Wirksamkeit dieser Klausel nicht an und pocht darauf, dass Sararer den Verein zum 30.06.2021 ablösefrei verlassen kann.
Die Münchner beteuerten noch mal ihr Bestreben, dass sie ihren Topscorer der vergangenen Saison auf jeden Fall halten möchten, um die hohen Ziele des Vereins zu erreichen. Interessant auch: In der kommenden Saison würde Sararer 15 000 Euro pro Monat als Grundgehalt verdienen, in der abgelaufenen Spielzeit waren es noch 9000 Euro monatlich.
Der Anwalt von Sararer, Herr Rybak, schlug 10 000 Euro als Ablösesumme vor, Türkgücü fordert in einem ersten Schritt 300 000 Euro. Nicht nur die Richterin hatte den Eindruck, dass beide Parteien noch „meilenweit voneinander entfernt“ seien und sich zudem „mit jeder Minute noch weiter voneinander entfernen.“ Nach Informationen des Münchner Merkurs und der TZ würde sich Türkgücü auch bei einer Ablösesumme im niedrigen sechsstelligen Bereich zumindest gesprächsbereit zeigen.
Beide Parteien haben nun bis zum 30.06 Zeit, um sich außergerichtlich zu einigen. Ansonsten wird der Fall vor der Kammer verhandelt, dann aber wohl erst im November. Dürfte sich Sararer während des Rechtsstreits überhaupt schon bei einem neuen Verein registrieren? Der 31-jährige soll bereits bei Dynamo Dresden und Ex-Trainer Alexander Schmidt zugesagt haben. Auf Nachfrage beim Bayerischen Fußball Verband (BFV) heißt es: „Ob eine Spielberechtigung für einen anderen Verein erteilt werden kann, müsste wohl im Streitfall vor dem zuständigen Sportgericht geklärt werden, falls der Rechtsstreit andauert.“
Einen Erfolg konnten die Münchner hingegen auf dem Transfermarkt feiern. Philip Türpitz, der auch mit den Löwen in Verbindung gebracht wurde, wechselt von Hansa Rostock zu Türkgücü. Das aufgezeigte Projekt und die Ziele des Vereins sagen ihm zu, so der 29-Jährige. (Nico-Marius Schmitz) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA