Andelsbach nach Derby-Kantersieg zurück an der Tabellenspitze!

Lange Schlangen an den Kassen, gut gefüllte Kühlschränke, heiße Stadionkulinarik und ein nahezu ausverkaufter Binzger Sportplatz. Die Gastgeber waren bereit, für den Derbyfight. Um dies zu unterstreichen stampfte die Binzger Fankurve eine Choreo aus dem Boden. Auch wenn die dazugehörigen Fähnchen eher lustlos geschwenkt wurden, konnte sich das Gesamtbild durchaus sehen lassen. Auch die Andelsbacher Auswärtskurve war wieder zahlreich vertreten. Anders als in den bisherigen Duellen, ging die SpVgg als Favorit ins Spiel. So sah es auch der Trainer der Heimmannschaft, Michael Hägele, der ein hart umkämpftes Derby voraussagte (siehe sc-info). Trotz schmerzlicher Ausfälle von Stammspielern wie Fabian Goering, Nick Fischer, Lennart Meier oder Elias Willmann, konnte Ralf Lauber auf einen großen und motivierten Kader zurückgreifen. Die Vorzeichen, für den ersten Sieg auf dem Binzger Sportplatz, standen besser als je zuvor. Seit der Saison 19/20 konnte Andelsbach kein Auswärtsderby gewinnen. Mit einer heftigen 5:2 Schlappe startete damals die Negativbilanz, die sich auch in den folgenden Spielen nicht wenden ließ.

Das Spiel begann recht verhalten und beide Teams tasteten sich erst ab. Während sich das Abtasten bei den meisten Spielern auf die Gegner beschränkte, tastete Dany Goering sträflicher Weise auch den Ball ab. Da dies im Strafraum geschah, hatte der Gastgeber in der 12. Minute die große Chance, per (fragwürdigen) Handelfmeter in Führung zu gehen. Im Gegensatz zu den Zuschauern, war der Schütze aber nach nicht bereit, für den Derbyfight. Den äußerst Schwachen Versuch, konnte Tobias Glück spielend parieren. Trotz allem hätte dieser Elfmeter, ein Warnsignal seien müssen. Dennoch konnte nicht verhindert werden, dass die Gastgeber nur wenige Minuten danach zum 1:0 treffen konnten. Man befürchtete schon, dass die Andelsbacher zu nervös waren und der Druck zu hoch schien. Rückblickend muss aber gesagt werden, dass dies die einzigen 5 starken Minuten der Gastgeber waren, in denen sie den Ball über mehrere Anspielstationen spielten. Andelsbach kam danach immer besser ins Spiel. Folgerichtig war daher auch der Ausgleich in der 21. Minute durch Felix Schmidle. 99% Anteil an dem Tor hatte aber Tom Jehle. Jehle ließ am Seitenaus zwei Binzger sehenswert stehen und spitzelte den Ball perfekt zu Schmidle, der Steffen Birlin keinerlei Chancen ließ. Andelsbach kontrollierte daraufhin das Spiel, kam gefährlicher nach vorne, traf den Pfosten und wurde im Strafraum gefoult. Klare Sache, Felix Schmidle, 1:2. Binzgen schaffte es danach nicht, ein eigenes Spielsystem und Druck aufzubauen. Die Taktik, den Ball möglichst hoch und weit nach vorne zu schlagen, wurde von der starken Andelsbacher Defensive schnell durchschaut. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit, konnte Luca Wolf zum 1:3 und damit zur Vorentscheidung treffen.

Andelsbach war in der turbulenten ersten Hälfte spielbestimmend und gefährlicher. So sah es auch die Andelsbacher Anhängerschaft. Heiko Wenk machte dennoch auf einzelne gefährliche Aktionen von Binzgen aufmerksam. Fabian Goering lobte vor allem die Kontrolle im Spiel und mokierte sich über die langen Binzger Balle.

In der zweiten Hälfte änderte sich das Spielgeschehen nicht mehr. Andelsbach konnte nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff das Spiel endgültig entscheiden. Tom Jehle belohnte sich per Kopfballtreffer selbst und ließ damit seine bessere Hälfte Marilena nur staunend zurück. Das Spiel plätscherte danach vor sich hin. Andelsbach musste nicht mehr, Binzgen konnte nicht mehr. Einzelne Offensivaktionen wurden gewohnt souverän geklärt und Tobias Glück hatte nur noch wenige Bälle zu parieren. In der 65. Minute konnte Felix Schmidle durch ein Traumtor auf den Endstand 1:5 erhöhen und damit nicht nur einen Dreierpack schnüren, sondern auch an die Spitze der Torjägerliste klettern. Ralf Lauber wechselte daraufhin nochmals ordentlich durch. Die Mannschaft spielte das Spiel ruhig und gelassen zu Ende und durfte sich nach Abpfiff völlgn zu Recht von den Fans feiern lassen. Stichwort Feiern: Einigen Spielern ist nach dem ersten Derbysieg auf Binzger Rasen wohl einige Last von den Schultern gefallen, denn selten wurde ein Sieg ausgiebiger gefeiert. Gerüchten zu Folge gingen über 18 Kisten Bier über den Tresen und sorgten für einen ordentlichen Umsatz, vor allem auch, wenn das eingestrichene Pfand einbehalten wird.