2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Nach einem Zwei-Tore-Rückstand wendete der VfB Rothenstadt (in Rot-Weiss) im Spitzenspiel bei der SpVgg Windischeschenbach (in Gelb-Schwarz) noch das Blatt und sicherte sich schließlich mit einem 3:2 Big Points im Kampf um die Meisterschaft in der Kreisklasse Ost.
Nach einem Zwei-Tore-Rückstand wendete der VfB Rothenstadt (in Rot-Weiss) im Spitzenspiel bei der SpVgg Windischeschenbach (in Gelb-Schwarz) noch das Blatt und sicherte sich schließlich mit einem 3:2 Big Points im Kampf um die Meisterschaft in der Kreisklasse Ost. – Foto: Rainer Rosenau

3:2 nach 0:2 - Rothenstadt übernimmt die Pole Position

Der Aufsteiger grüßt nach dem Sieg bei der SpVgg Windischeschenbach als neuer Tabellenführer der Kreisklasse Ost.

Fünf Tore, zwei Rote Karten, einmal Gelb-Rot und ein schwerverletzter Spieler (ohne Einwirkung eines Gegenspielers) sind die nackte Bilanz des Spitzenspiels der Kreisklasse Ost am Donnerstagabend zwischen der SpVgg Windischeschenbach und dem VfB Rothenstadt. Dabei wandelte der Liganeuling aus dem Weidener Vorort einen 0:2-Rückstand noch in einen am Ende auch verdienten 3:2-Erfolg um und setzte sich drei Spieltage vor Saisonende auf den "Platz an der Sonne".

Spitzenspiel stand drauf, es war auch Spitzenspiel drin, allerdings nur in kämpferischer Hinsicht, spielerische Highlights blieben über die gesamte Spielzeit gesehen die Mangelware. So ist die Geschichte der ersten Hälfte dieses Duells der beiden das Klassement anführenden Teams schnell erzählt. Erbitterte Duelle im Mittelfeld mit vielen Nickligkeiten prägten die Szenerie, beide Mannschaften lieferten sich ab der ersten Minute einen Abnützungskampf. Hüben wie drüben kam man wohl in die Nähe des gegenerischen Strafraums, ein gelungener Abschluß war nicht zu sehen. Rothenstadt kam zunächst besser ins Spiel, während die Heimelf - die auf Marcel und Philipp Horn, sowie Florian Prantzke verzichten musste - in der Offensive zunächst keine Akzente setzen konnte. Nach etwa 20 Minuten bekam der Tabellenführer endlich besser Zugriff, doch zu mehr als zwei weit über das Tor fliegende Weitschüsse reichte es nicht. Die Gäste wirkten da zwingender: Zunächst wurde ein Schuß von Sebastian Götz aus aussichtsreicher Position in der SpVgg-Box gerade noch abgeblockt, ehe sich dem VfB die größte Möglichkeit zum Führungstreffer bot, als Daniel Kutlak aus halblinker Position mit einem gefährlichen Flachschuß nur knapp rechts am einheimischen Kasten vorbeizielte (37.). Negativer Höhepunkt der Hälfte 1 war zuvor schon die schwere Verletzung von Gästespieler Oumit Chousein gewesen, der ohne Einwirkung eines Gegenspielers mit Verdacht auf Achillessehnenriß das Spielfeld verlassen musste (25.).

Nach Wiederanpfiff nahm die Partie endlich an Fahrt auf, was auch dem frühen Führungstreffer der Hausherren geschuldet war. Über Michael Bachmeier und Fabian Quast kam die Kugel zu Frank Eckl, der mit wuchtigem Volleyschuß aus 13 Metern ins Schwarze traf (47.). Die Gäste blieben unbeeindruckt und antworteten fast postwendend: Manuel Funk setzte auf der linken Seite zu einem Alleingang an, der Ball landete zunächst am Pfosten und wurde dann von einem SpVgg-Akteur von der Linie geschlagen (51.). Sechs Zeigerumdrehungen später wurde die Boztepe-Elf im Bemühen um den Ausgleich noch weiter zurückgeworfen. Nach einem Freistoß setzte Andreas Kische das Spielgerät per Kopf zunächst an die Latte, ehe der am schnellsten reagierende Fabian Quast die abprallende Kugel ebenfalls mit Kopfstoß in die Maschen zum 2:0 platzierte. War nun schon eine Vorentscheidung gefallen? Keineswegs, denn die SpVgg beging nun den Fehler, ihren Vorsprung nur noch zu verteidigen, während die Gäste nun mächtig aufs Gaspedal drückten.

Immer wieder fuhren sie erfolgversprechende Angriffe in Richtung des einheimischen Gehäuses, während auf der anderen Seite nur noch Spielertrainer Michael Bachmeier die Offensive der Heimelf besetzte, alleine auf weiter Flur hatte er gegen drei oder vier Gegenspieler natürlich keine Chance. Ein Freistoß von Marco Zeiss, der um Zentimeter am Tor von Heimkeeper Manuel Kessler vorbeihuschte, läutete die Rothenstädter Schlußoffensive ein (80.). Zwei Minuten später glichen die Gäste schließlich aus, als der aufgerückte Innenverteidiger Johannes Götz zum 2:2 einnickte. Nun wollte der VfB mehr und drängte gegen einen sichtlich wankenden Gastgeber auf den Siegtreffer. Hatte Oguz Uluca in der 83. Minute mit seinem Flugball nur den Pfosten getroffen, avancierte er zwei Minuten später zum "Matchwinner", als er die Kugel aus halblinker Position unhaltbar im Netz versenkte. Die Freude bei den Gästen kannte keine Grenzen mehr, der Torschütze wurde von seinen Mitspielern, auch denen von der Bank, fast erdrückt. Verzweifelt versuchte die SpVgg dann, zumindest noch den Ausgleich zu erzielen, doch sollte dies in einer äußerst hektischen Schlußphase, in der Schiedsrichter Frieser alle Hände voll zu tun hatte, nicht mehr gelingen. In der offiziellen Schlußminute und der fünfminütigen Nachspielzeit sprach der Unparteiische schließlich noch drei Platzverweise aus. Zunächst erhielt Alexander Benner (SpVgg) wegen wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte, ehe Rothenstadts Johannes Götz eine ihm verhängte Zeitstrafe so kommentierte, dass ihm Frieser die Rote Karte zeigte. Die zweite Rote Karte erhielt schließlich der Windischeschenbacher Michael Benner wegen Schiedsrichterbeleidigung nach Spielende.

Ernüchterung herrschte natürlich bei Michael Bachmeier, Spielertrainer des entthronten Spitzenreiters: "Eine sehr bittere Niederlage. Schwierig zu akzeptieren, aber wir machen weiter", so kurz und knapp sein Resümee.

Ein überglücklicher Gästetrainer Hakan Boztepe sah die Seinen als den verdienten Sieger: "Ich denke das Ergebnis ist am Ende gerecht. Den Druck, gewinnen zu müssen, hatten sicherlich die Windischeschenbacher, nicht wir als Aufsteiger. Dass nun spielerisch keine Highlights zu erwarten waren, war klar, zu viel stand auf dem Spiel. Nach zerfahrener erster Hälfte nutzte die SpVgg wie aus dem Nichts die ersten beiden Chancen zum 2:0. Dennoch hatte ich Vertrauen in meine Mannschaft, Umstellungen und Einwechslungen sollten ihre Wirkung nicht verfehlen. Ich wusste, wenn wir ausgleichen können, dann gewinnen wir das Spiel, auch weil wir mehr Körner besaßen, als die Heimelf. Natürlich sind wir sehr froh und wollen unsere Position nun bis zum Ende verteidigen, auch wenn wir diesen Sieg mit der schweren Verletzung und der Roten Karte teuer erkauft haben."

Tore: 1:0 Frank Eckl (47.), 2:0 Fabian Quast (57.), 2:1 Sebastian Götz (67.), 2:2 Johannes Götz (82.), 2:3 Oguz Uluca (85.) - Schiedsrichter: Andreas Frieser (Kohlberg) - Zuschauer 220 - Platzverweise: Gelb-Rot für Alexander Benner (SpVgg/90.), Rot für Johannes Götz (VfB/90.+3 nach zuvor ausgesprochener Zeitstrafe) und Michael Benner (SpVgg/90.+5)

Aufrufe: 025.4.2024, 21:45 Uhr
Werner SchaupertAutor