2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Marcel Minar

25 Jahre für den Verein

Mehr als zwei Jahrzehnte steckte Rolf „Conny“ Cramer fast jede freie Minute in seinen Verein. Nun legt der 68-Jährige seine Ämter nieder.

Rolf „Conny“ Cramer legt alle seine Ämter beim FC An der Fahner Höhe nieder. Nach 25 Jahren in verschiedenen Positionen macht der Vereinsfunktionär Schluss.

Ohne Conny Cramer wäre der FC An der Fahner Höhe nicht da, wo er jetzt ist. Mit einer Riesenportion Herzblut und Eifer landeten über sehr viele Jahre die großen und kleinen Probleme auf Cramers Tisch. Gepaart mit dem Antrieb, seinen Verein immer weiter nach vorne zu bringen, mit Zielen und Visionen, wurde er lange Zeit zu dem Gesicht des Vereins.

Manchmal mag die Verwendung des Begriffs „Ära“ inflationär benutzt sein. Im Fall von Cramer ist das allerdings keinesfalls so. Noch im Jahr 2002 fungierte er als Betreuer der Mannschaft und übernahm fortan stets mehr Verantwortung und schließlich die Geschäfte im Verein. So bekam Cramer in der Folge den Staffelstab vom Vorsitzenden Alfred Just (Namensgeber der Sportstätte in Dachwig), der mit Hans Peter Laufer und Achim Haidisch bis dahin in der Verantwortung stand. Unter maßgeblicher Leitung von Cramer wurde 2016 der Zusammenschluss mit dem SV Fortuna Gräfentonna forciert. Mit der Neugründung wurde aus dem SV Blau-Weiß Dachwig/Döllstädt der FC An der Fahner Höhe. Später übergab Conny Cramer den Vereinsvorsitz an Katrin Schwarz und fungierte bis zuletzt als sportlicher Leiter.

"Nur volle Kanne"

Mit 68 Jahren macht Cramer nun aber Schluss. Und das als „lebende Vereinslegende“, wie der Club selbst in Grußworten zum 66. Geburtstag formulierte. In allen Bereichen brachte er seinen ganzen Eifer für seinen Verein ein. Aber genau das ist aktuell aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich. „Es gibt für mich nur volle Kanne, genau das habe ich in den letzten 25 Jahren gegeben. Ich habe alle Sachen mit vollem Einsatz gemacht“, sagt er und muss nun aber auf seine Gesundheit blicken. Zudem, und das formuliert Cramer auch sehr klar, haben ihn einige Enttäuschungen aus den vergangenen Jahren zusätzlich Energie gekostet und frustriert. Die Relegation im vergangenen Sommer, eine gescheiterte Spielgemeinschaft in den A-Junioren oder die Sportgerichtsverhandlungen um die Ereignisse beim Pokalspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena. „Da sind wir jedes Mal hinten runtergefallen oder wurden bestraft und vor Gericht gezerrt“, sagt Cramer, der allerdings klar betont: „Es ist viel erreicht worden. Da sind sehr sehr viele schöne Erinnerungen.“ Dabei denkt er vor allem an sportliche Höhepunkte wie die Landesmeister-Titel, das Pokalendspiel 2021, als sein Team erst in der Verlängerung an Carl Zeiss Jena scheiterte. Auch die Oberliga-Saison mit dem Heimsieg gegen Rot-Weiß Erfurt, beschreibt er als absolutes Highlight, wenngleich Cramer auf die Freundschaft zu den Rot-Weißen hinweist. „All das geht natürlich nicht alleine, sondern nur mit einem guten Team“, blickt Cramer auf die Erfolge und positiven Entwicklungen im Verein.

Visionen und Ziele

„Die Lücke ist enorm. Dass sich der Verein so entwickeln konnte, ist zum großen Teil sein Verdienst. Da liegen die Grundlagen auch schon weit vor meiner Zeit“, sagt Tobias Busse, der Trainer der ersten Mannschaft, der seit 2017 an Bord ist. „Ich hatte 2017 schon direkt den Eindruck, dass er Visionen und Ziele hat. Er wollte immer mehr und hat sich nie zufriedengegeben. So entstand ein immer gutes Verhältnis, wir saßen viele Abende und Nächte zusammen und haben in vielen Dingen ähnlich gedacht“, sagt Busse über die Zusammenarbeit mit Cramer. Die entstandene Lücke gilt es für den FC An der Fahner Höhe nun zu schließen und mit Leben zu füllen. „Wir haben einen guten Vorstand, dem ich natürlich immer ein gutes Händchen wünsche“, sagt Conny Cramer.

Aufrufe: 08.2.2024, 11:00 Uhr
Felix BöhmAutor