2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
In seinem ersten Zweitligaspiel für den VfL Bochum erzielte der aus Wangen stammende Janik Haberer das Siegtor.  F.: imago/Eibner
In seinem ersten Zweitligaspiel für den VfL Bochum erzielte der aus Wangen stammende Janik Haberer das Siegtor. F.: imago/Eibner

»Zweite Liga ist für mich kein Rückschritt«

Janik Haberer will beim VfL Bochum Spielpraxis sammeln und sich für höhere Aufgaben empfehlen

Janik Haberer hat sich für den Umweg über die Zweite Liga entschieden. Der 21-jährige Offensivspieler hat sich von der TSG 1899 Hoffenheim zum VfL Bochum ausleihen lassen – und am ersten Spieltag gleich das entscheidende 1:0 gegen Paderborn geköpft. Wir haben mit dem gebürtigen Wangener gesprochen, den das Fachmagazin Kicker zum „Spieler des Spiels“ gekürt hat.

Erstes Spiel für den neuen Verein und gleich das Siegtor – besser könnte es nicht laufen, oder?

Haberer: Das war natürlich optimal. Nicht nur für mich, sondern auch für die ganze Mannschaft. Wir hatten das Spiel im Griff und am Ende ist der Sieg sogar ein, zwei Tore zu niedrig ausgefallen.

Wie haben Sie sich persönlich gesehen?

Haberer: Für mich war es ein besonderes Spiel, das erste Mal in der Bundesliga zu spielen. Im Vorfeld ist es immer schwierig, sich einzuschätzen. Ich war aber von Anfang an gut im Spiel, bin defensiv gut in die Zweikämpfe gekommen und hatte auch offensiv gute Aktionen.

Sie haben sich nach einem Jahr in Hoffenheim nach Bochum ausleihen lassen. Ist die Zweite Liga kein Rückschritt?

Haberer: Nein. Mir ist es wichtig, wieder regelmäßig über 90 Minuten zu spielen. Der VfL Bochum um Sportdirektor Christian Hochstätter und Trainer Gertjan Verbeek zeigten sehr starkes Interesse an mir und nach Gesprächen mit ihnen war mir klar, dass Bochum die richtige Adresse für mich ist. Außerdem ist Bochum ein Traditionsverein mit super Fans und das Spielsystem liegt mir.

In Hoffenheim waren Sie einmal im Bundesliga-Kader, blieben allerdings ohne Einsatz und spielten vornehmlich in der Reserve. Wie fällt ihr Fazit aus?

Haberer: Sicherlich hatte ich mir die Saison anders vorgestellt und hätte mir auch ein paar Einsätze gewünscht. Aber alleine das tägliche Training mit Top-Profis auf höchstem Niveau hat mich weitergebracht und ich konnte mich enorm weiterentwickeln.

Zurück zum VfL Bochum. Zum Saisonstart durften Sie im 4-2-3-1 als Zehner im offensiven Mittelfeld ran. Gefällt Ihnen die Rolle?

Haberer: Ja. Ich bin offensiv zwar variabel einsetzbar, aber auf der Position fühle ich mich am wohlsten, dort sieht mich auch der Trainer.

Was haben Sie sich für diese Saison vorgenommen?

Haberer: Ich will so oft wie möglich über 90 Minuten spielen, der Mannschaft so gut wie möglich helfen und selbst Verantwortung übernehmen. Als offensiver Spieler hat man natürlich auch das Ziel, einige Tore zu erzielen.

Bochum liegt mitten im Ruhrgebiet – das krasse Gegenstück zum Allgäu, zu München oder dem eher beschaulichen Kraichgau. Haben Sie sich schon eingelebt?

Haberer: Man hat mich hier bestens aufgenommen und die Menschen sind sehr freundlich und offen. Die Stadt gefällt mir sehr gut und ich fühle mich super-wohl hier.

Ziehen Sie in eine eigene Wohnung oder in eine WG?

Haberer: Ich werde in Kürze in eine eigene Wohnung ziehen.

Die Entfernung nach Wangen ist nun ein Stück größer geworden. Sind sie noch oft in der Heimat?

Haberer: Das lässt leider die Zeit nicht zu, da die Entfernung leider zu groß ist. Es ist eher so, dass meine Familie mich besucht.

Zur Person

Janik Haberer

Vereine: FC Wangen, FV Ravensburg, FC Memmingen, SpVgg Unterhaching (53 Drittliga-Spiele und zehn Tore), TSG 1899 Hoffenheim, VfL Bochum (Leihe seit 1. Juli)
Länderspiele: 7 Einsätze in der U20 und 1 Spiel in der U19

Aufrufe: 031.7.2015, 18:45 Uhr
Westallgäuer Zeitung Weiler / Benjmain SchwärzlerAutor