Zwei Verfolger unter sich

Beim bedächtigen Blick auf die jüngsten Resultate des Rückrundenbeginns könnte es jedoch kaum unterschiedlichere Ergebnisse geben. Der FC 07 Albstadt überraschte nach vier Spielen ohne Sieg mit einem unerwarteten 5:1-Erfolg beim über lange Zeit als Titelmitfavorit gehandelten TSV Essingen (derzeit nur Achter). Der FC Wangen hingegen beklagte nach dem 0:6 am ersten Spieltag das ernüchternde 0:7 beim unangefochtenen Klassenprimus SGV Freiberg.

Wundertüte der Verbandsliga

Trotz allem gilt Albstadt – oder gerade deswegen – als Wundertüte der Verbandsliga. Die Mannschaft von Trainer Alexander Eberhart (zuvor der Ulmer Ex-Profi Markus Pleuler) schaffte es nach dem Wiederaufstieg 2011 und damit ein Jahr nach dem FC Wangen, sich mehr oder weniger glücklich in der Verbandsliga zu behaupten. Während Wangen 2015 als Tabellenletzter wiederum zurückmusste in die Landesliga, behauptete sich Albstadt mit Ach und Krach eine Klasse höher.

"Das 0:7 in Freiberg ist schon seit Montag für uns abgehakt", findet FCW-Trainer Adrian Philipp. "In welcher Klasse auch immer kommen solche Ergebnisse halt mal vor." Gleichwohl der FC Wangen auch in Albstadt auf einige Leistungsträger verzichten muss. Dazu zählen neben dem Stammkeeper Julian Hinkel die Protagonisten Florian Knapp und Alexandros Nikolaidis (beide ausgerechnet über rechts) sowie aktuell mit großen Fragezeichen versehen die angeschlagenen Simon Wetzel (unverzichtbarer Kapitän) sowie Stürmer Thomas Maas. "Wir werden dennoch ein schlagkräftiges Team aufbieten können", versichert Philipp.

Wangens Chefcoach, der seit seinem Einstand beim 2:2 gegen Schwäbisch Hall inzwischen elf von 16 Punkten notierte bei drei Siegen, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen, hält derweil große Stücke auf den kommenden Gegner. Unter anderem in Armin Hotz (Kapitän, Anm. d. Red.), Andreas Hotz oder aber Pietro Fiorenza verfüge Albstadt über herausragende Einzelspieler. "Albstadt weiß, wo es eindrucksvoll seinen Platz in der Verbandsliga findet."

Relegationsplatz möglich

Der FC Wangen weiß unterdessen, dass der Weg zum Klassenerhalt noch ein weiter, aber durchaus machbarer ist. Vielleicht besteht mit Glück, Geschick und dem unzweifelhaft vorhandenen Können die große Chance, an den unmittelbaren Konkurrenten TSV Berg (gegen Neuling VfL Pfullingen) und Sportfreunde Schwäbisch Hall (beim Ligazweiten TSG Backnang) zur Winterpause vorbeizuziehen. Der Relegationsplatz zwölf wäre die bemerkenswerte Belohnung. Mit diesem unbestritten grandiosen Erfolgserlebnis ließe sich fürwahr im alten Jahr ein Ausrufezeichen setzen!