Zwei Traumtore ebnen den Weg zum Sieg

Ein halbes Dutzend Stammkräfte waren SVN-Trainer Franz Koller abgegangen, sodass dieser erneut stark experimentieren konnte. Zu Beginn gab es aber dennoch das zu erwartende Bild: der Gast aus Neukirchen kontrollierte eine von Anfang an flotte Begegnung. Schon nach wenigen Minuten standen beim SV drei erste Torabschlüsse auf der Habenseite - nur das Tor, das wollte eben nicht fallen. Vlcek (13.) vergab binnen weniger Augenblicke zwei gute Einschussmöglichkeiten, um zehn Minuten später erneut das 0:1 auf dem Schlappen zu haben. Wer aber traf, war der Sportclub. 32. Minute, Freistoß, knapp 30 Meter, halblinke Position. Mathias Gasch legte sich den Ball zurecht, schaute kurz hoch und versenkte das Ding im linken Toreck. Der Spielverlauf war auf dem Kopf gestellt. Die plötzliche Führung gab den Platzherren Auftrieb, ohne dass sie vor der Pause noch einmal gefährlich vor des Gegners Tor auftauchten.

Gietls Hackentor zur Vorentscheidung

Schon allein wegen folgender Szene Sekunden nach Wiederanpfiff brauchten die Zuschauer ihr Kommen nicht bereuen. Der Sportclub im Angriff. Hereingabe von rechts, die fand Charles Gietl und der vollendete wie ein Thomas Müller einst gegen Köln gekonnt mit der Hacke. Abschnitt zwei war geprägt von Kampf und Krampf, Foulspielen statt spielerischen Raffinessen. Neukirchen blieb in der Offensive präsenter, konnte sich in der Phase des Spiels aber kaum eine Torraumszene herauspielen.

Sattdessen stachen die Domstädter erneut eiskalt zu. Gietl bewies sich nun als Vorlagengeber. Ganz feiner Pass in die Gasse und in den Lauf von Mathias Gasch, der vor Gästeschlussmann Krejci cool blieb (63.) - 3:0, der Endstand. Beiden Teams ging nun so langsam die Kraft aus, sodass das Match in der Schlussphase wahrlich kein Leckerbissen mehr war. Vlcek (73.) und Vokac (74.), welcher nur den Pfosten traf, hatten noch zwei dicke Chancen für Neukirchen, das an diesem Abend einfach nicht des Glückes Schmied war und das auch der Ehrentreffer verwährt blieb.

Für Franz Koller ging es hauptsächlich darum, testen zu können. Das Ergebnis sei da völlig sekundär gewesen, meinte er nach dem Abpfiff: "Wenigstens konnten wir ein bisschen kicken. Die Trainingsbedingungen in Neukirchen sind nämlich alles andere als gut." Trotzdem ärgerte dem SV-Coach die Tatsache, dass sein Team die viele Chancen nicht nutzen konnte. Sein Fazit: "Die erste halbe Stunde war überragend. Wir sind, drei-, viermal leer auf die Kister zugelaufen, ehe der Gegner mit dem Freistoß den Spielverlauf auf den Kopf stellten. Wenn man aus seinen Chancen kein Tor macht, kann man halt kein Spiel gewinnen." Ähnlich sah das auch sein Gegenüber Andreas Grübl: "Das Spiel kann auch 4:4 ausgehen", sagte er kurz und knapp. Die Sportclubberer bleiben also auch im dritten Vorbereitungsspiel ungeschlagen. Einen guten Eindruck machten die eingesetzten Winter-Neuzugänge, allen voran Schlussmann Sebastian Maier, der im SC-Dress auch nach dem dritten Spiel noch kein einziges Mal hinter sich greifen musste.