Zwei Fehler kosten 04/19 das Spiel in Bocholt

Dabei ist um so ärgerlicher, dass beide Gegentore nach der Pause fielen - in einer Phase, in der Ratingen eigentlich durchaus gleichwertig war mit dem starken Aufsteiger. "Wir hatten sogar ein paar Chancen, den zweiten Treffer zu machen", sagt Radojewski. Doch auch Bocholt drückte mehr aufs Tempo. Und dann kamen die Fehler. Beim 1:1, einem Elfmetertor, kam Dennis Raschka viel zu spät aus seinem Tor und mähte Tim Elsinghorst um - ein klarer Strafstoß, bei dem Raschka wohl Glück hatte, nicht auch noch vom Platz gestellt zu werden. Simon Lechtenberg verwandelte den Elfmeter sicher zum Ausgleich.

"Selbst wenn du so ein Gegentor bekommst, musst du trotzdem mit einem Punkt nach Hause fahren", betont Radojewski. Doch auch daraus wurde nichts. Thomas Denker verlor 13 Minuten vor dem Ende einen Ball 30 Meter vor dem eigenen Tor, eine Flanke von außen schlug Lukas Fedler nicht weg - plötzlich lag der Ball frei vor dem eingewechselten Meikel Junker, der den Siegtreffer erzielte.

Dabei hätte Fedler durchaus zum Helden der Partie werden können. Er war es nämlich, der kurz vor der Halbzeitpause so ziemlich aus dem Nichts den Führungstreffer für die Gäste erzielte. Nach einer Ecke spitzelte der Abwehrspieler den Ball ins rechte untere Eck. Verdient war das zu dem Zeitpunkt nicht, das ist Radojewski aber herzlich egal. "Die erste Hälfte ging ganz klar an Bocholt. Wir haben uns weit zurückgelehnt um auf Fehler zu warten", betont der Coach. "Wenn es dann eine Standardsituation ist, ist das auch okay."

Der Trainer hadert nach dem Spiel ziemlich mit dem Abwehrverhalten seiner Mannschaft. "Es kann nicht sein, dass wir nicht zu null spielen können", betont der Trainer. "Auf Dauer ist das in der Hinsicht nicht oberliga-tauglich." Vergangene Woche war es Patrick Fiedorra, der sich Fehler leistete, in Bocholt waren Lukas Fedler oder Thomas Denker nicht so sicher, wie es von ihnen eigentlich zu erwarten ist.

Allerdings stellt Radojewski auch fest, dass die Offensive aktuell nicht vermag, das Spiel so in die Hand zu nehmen, wie es in den meisten Testspielen der Fall war. Zu sehr wird sich in der Vorwärtsbewegung auf Marwane Gobitaka verlassen, der eine ballsichere Anspielstation ist. Er kann es nur eben nicht alleine richten.

Viel Zeit zum Nachdenken bleibt nicht. Am Mittwoch spielt Ratingen im Niederrheinpokal beim Landesligisten FC Remscheid. Dort wird der Trainer auf ein, zwei Positionen wechseln. "Ich will mal andere Spieler ausprobieren, vor allem will ich aber eine Antwort sehen. Das Spiel müssen wir gewinnen, da gibt es überhaupt keine Diskussion."