Zwei ehemalige Ratinger treffen sich in Hilden

"Wir haben zweieinhalb Jahre zusammengearbeitet", sagt Kulm und fügt mit Blick auf den dritten Platz in der Saison 2014/15 hinzu: "Das war die erfolgreichste Zeit in der Oberliga, die Ratingen 04/19 hatte. Das verbindet natürlich." Nach der vergangenen Saison, als die Ratinger eher um den Klassenerhalt kämpften, zog sich Kulm aus persönlichen Gründen vom Amt des Sportlichen Leiters zurück. Nicht ganz so freiwillig war der Abschied von Radojewski, der am 19. September nach einer weiteren Negativserie der Ratinger entlassen wurde.

Lange blieben jedoch beide Übungsleiter nicht ohne Arbeit. Kulm kehrte als Teammanager an seine alte Wirkungsstätte in Hilden zurück und Radojewski trat in Cronenberg die Nachfolge von Markus Dönninghaus an, der nach dem 0:5 beim FC Kray zurücktrat.

Jetzt treffen sich die einstigen Weggefährten auf der Anlage an der Hoffeldstraße wieder. "Wir haben zwischendurch schon telefoniert oder uns geschrieben", berichtet Kulm. Am Sonntag gilt jedoch ein Kontaktverbot - zumindest während der Oberliga-Partie. "Da ist jeder auf seine Aufgabe konzentriert", betont Kulm und ergänzt: "Nach dem Spiel können wir über alles reden." Radojewski dürfte das nicht anders sehen.

Selbstbewusst gehen beide in die Begegnung. Für Radojewski war der Neustart in Cronenberg gut für die zuletzt doch arg geschundene Trainerseele. In fünf Partien holte er mit seinem neuen Team drei Siege - eine Ausbeute, die Hoffnung macht, das Ziel Klassenerhalt zu erreichen. "Der Erfolg über Baumberg gleich am Anfang war natürlich hilfreich, aber Peter ist auch vom Typ einer, der die Aufgabe meistern kann. Die Mannschaft ist sehr lernwillig und hat nach der Abfuhr gegen Meerbusch jetzt mit dem Sieg über den SC West aufhorchen lassen", analysiert Kulm den Aufwärtstrend des Kontrahenten, rechnet deshalb mit harter Gegenwehr. "Peter kann nicht nur die nötige Spannung reinbringen, sondern kann seinem Team auch taktische Mittel an die Hand geben, die uns das Leben nicht einfacher machen."

Mehr Worte möchte Kulm über die Cronenberger aber nicht verlieren. "Wir haben auch etwas vorzuweisen", betont er mit Blick auf die bislang 23 Punkte und Rang sieben. Am Ziel der Hildener lässt der 50Jährige daher keinen Zweifel: "Wir wollen zu Hause gewinnen." Die Erfolge der vergangenen Wochen haben zweifellos Lust auf mehr gemacht. "Wir wollen an die Leistung anknüpfen, die wir in Kapellen gezeigt haben", kündigt Kulm an. Wohl wissend: "Das wird jetzt ein ganz anderes Spiel. Kapellen kam uns mit seiner offensiven Ausrichtung entgegen und hat Fehler gemacht. Gegen Cronenberg wird das weniger - da müssen wir sehr viel Geduld haben." Zugleich fordert der Teammanager, die Konzentration hoch zu halten. "Die Partie wird uns viel Präzision abverlangen. Im eigenen Passspiel dürfen wir nur wenige Fehler machen, um den Gegner nicht zu Kontern einzuladen." Zugleich baut Kulm auf die kreativen Akteure in der VfB-Truppe. "Wir müssen Ideen entwickeln und die durchspielen." Radojewski setzt dagegen auf Leidenschaft und Teamgeist, stellt stolz fest: "Man merkt einfach, dass die Jungs richtig Bock haben zu lernen."