Beim Regionalliga-Absteiger KFC Uerdingen muss man sehen, wie die neue sportliche Führung mit Horst Riege (Sportlicher Leiter) und dem Wunschtrainer Michael Boris, der aus Siegen losgeeist wurde, das nach dem Abstieg ziemlich auseinander gefallene Team neu zusammen stellen wird. Am Mittwoch wird um 16 Uhr Trainingsauftakt sein, aber für eine Prognose, wohin die Reise in dieser Saison hingehen kann, ist es zu früh, weil weiterhin noch Spieler gesichtet werden. Angeblich soll darunter auch ein Spieler sein, der schon einmal das Trikot für sein Land getragen hat - ein Name ist allerdings nicht bekannt. Jüngstes Objekt der Begierde soll allerdings offenbar der 21 Jahre alte Mittelstürmer Kai Schmidt sein, der von der dritten Mannschaft von Werder Bremen nach Krefeld kommen könnte. Er spielte zuletzt in der Bremenliga und erzielte dort in 25 Spielen satte 24 Tore. Nach unseren Informationen könnten am Mittwoch drei weitere Zugänge bekannt gegeben werden - darunter soll auch Schmidt sein. Ziel der Uerdinger ist jedenfalls, die sofortige Rückkehr in die Vierte Liga anzupeilen. Dazu gilt es allerdings vorrangig, Ruhe und Konstanz, vor allem in Personalangelegenheiten, in den Verein zu bekommen, so dass Mannschaft und Trainer wieder durch ihre Leistungen in den Mittelpunkt rücken - und natürlich, eine schlagkräftige Mannschaft zusammen zu stellen.
Ganz oben wird von Kennern der Szene neben Ratingen und Hiesfeld vor allen Dingen der 1. FC Bocholt erwartet, der alles "kaufte", was nicht schnell genug auf die Bäume kam. Wuppertal ist sicherlich auch wieder ein Kandidat, wobei die vollmundig verkündete Etatreduzierung um 160.000 Euro auf jetzt 800.000 Euro für die Meisten wie Hohn klingt. Nicht mehr so hoch vorgewettet wie in jüngster Vergangenheit werden Hönnepel-Niedermörmter und die U23-Teams aus Duisburg und Oberhausen. Hier gibt es immer einen Aderlass, und der eigene Nachwuchs hat oft Priorität. TuRU Düsseldorf, Schwarz-Weiß Essen und TuS Bösinghoven haben in Sachen Neuzugänge eher geklotzt als gekleckert, damit von Beginn an nicht so ängstlich wie zuletzt nach hinten geschaut werden muss. Auch beim SC Kapellen/Erft scheinen sich die finanziellen Voraussetzungen positiv verändert zu haben. Der VfB Hilden hat in finanzieller Hinsicht da engere Grenzen, weshalb keine großen Sprünge möglich sind.
Illuster ist das Feld der Aufsteiger. Vier sind es dieses Mal, wobei erstmals der 1. FC Mönchengladbach mit seiner tollen Nachwuchsarbeit im Geschäft ist. Kalkum-Wittlaer ist nach dem zweiten Aufstieg in Folge und einer Mannschaft ohne bekannte Namen ebenso ein Buch mit sieben Siegeln, wie der Essener Vertreter SpVgg. Schonnebeck mit Coach Dirk Tönnies. Da hat der Relegationsmeister SC Düsseldorf-West mit dem Ex-Willicher Simon Deuß als Top-Torjäger von der Vergangenheit her eine ganz andere Reputation.
VfR Fischeln
Zugänge: Sinan Yasar (Bonner SC U19), Hatim Bentaleb, Fabian-Andreas Maas (MSV Duisburg U23), Tim Kasparek (1. FC Mönchengladbach U19), Burak Akarca (KFC Uerdingen), Christos Pappas (TuS Bösinghoven bzw. TSV Meerbusch) und Philip Reichardt (SV Wiesbaden).
Abgänge: Björn Blättermann (Spfr. Hamborn 07), Marcel Lüft (SC Kapellen/Erft) und Haktan Cakir (aus Studiengründen in die Türkei).
Trainer: Josef Cherfi (wie bisher).
Saisonziel: Mittelplatz.
KFC Uerdingen
Zugänge: Ahmet Taner (SV Sonsbeck), Daniel Schwabke (Rot-Weiß Essen) - eine Vielzahl an weiteren Spielern sollen noch kommen, die Verhandlungen laufen.
Abgänge: Robin Udegbe (Rot-Weiß Oberhausen), Felix Schiffer (Wuppertaler SV), El Houcine Bougjdi (1. FC Bocholt), Dominik Oehlers (Schalke 04 U23), Aliosman Aydin (SC Verl), Nico Buckmaier (SG Wattenscheid 09), Kofi Schulz (FC Biel-Bienne/Schweiz), Patrick Jöcks (SG Köln-Worringen), Burak Akarca (VfR Fischeln), Leon Heine, Rico Weiler, Ioannis Alexiou, Gökhan Aktas, Athanasios Metizis, Abdelkader Maouel, Toshinori Uefune, Nico Zitzen, Omar El-Zein (alle Ziel unbekannt)
Trainer: Michael Boris (neu)
Saisonziel: Rückkehr in die Regionalliga