2024-05-10T08:19:16.237Z

Im Nachfassen
Verabschiedung: Marlon Krause (2. von links)erhält nachträglich zu seinem Abschied aus Kiel im Sommer einen Blumenstrauß und eine überlebensgroße Pappfigur von Holstein-Präsident Roland Reime (von links), Geschäftsführer Wolfgang Schwenke und Maskottchen „Stolle“.
Verabschiedung: Marlon Krause (2. von links)erhält nachträglich zu seinem Abschied aus Kiel im Sommer einen Blumenstrauß und eine überlebensgroße Pappfigur von Holstein-Präsident Roland Reime (von links), Geschäftsführer Wolfgang Schwenke und Maskottchen „Stolle“.

Zum Abschied: Ein Papp-Krause fürs Wohnzimmer

Ex-Holsteiner wechselte im Sommer nach Großaspach

Verlinkte Inhalte

Dass ein Spieler der Gäste vor Spielbeginn noch eine Ehrung erfährt, ist nicht alltäglich. Doch im Fall von Holstein Kiel und Marlon Krause war das keine lästige Pflicht. Vier Jahre lang hatte Krause für die KSV Holstein gespielt, ehe er nach zwei Kreuzbandrissen, die letztlich „nur“ 71 Meisterschaftsspiele im Holstein-Dress zuließen, im Sommer keinen neuen Vertrag erhielt und nach Großaspach wechselte.

Entsprechend war es beiden Seiten ein Bedürfnis, noch einmal „danke“ zu sagen. Mit einem großen Blumenstrauß, einer überlebensgroßen Krause-Pappfigur im Holstein-Dress bedankte sich Vereinspräsident Roland Reime beim Verteidiger für dessen Jahre in Kiel, in denen „Malle“ zum Drittliga-Aufstieg und in herausragender Weise vor allem zum dritten Platz im Jahr 2015 beigetragen hatte. „Das war eine schöne Geste des Vereins, nachdem im Sommer leider keine Zeit dafür war. In Kiel hatte ich meine schönste Zeit als Fußballer“, sagte Krause. „Es ist mir schwer gefallen, den Verein im Sommer zu verlassen. Ich habe mich riesig darauf gefreut, mal wieder zu Hause zu spielen.“ Noch immer hat er Freunde in Kiel, wo er auch seine jetzige Frau Laura kennenlernte.


Tim Siedschlag gehört zu diesen Freunden, mit dem der Kontakt noch am intensivsten ist. „Da habt ihr aber ganz schön Glück gehabt“, zog „Siedo“ seinen Kumpel nach dem Spiel ein wenig auf – doch das Lachen lag letztlich auf Krauses Seite. „Wir haben in den ersten 20 Minuten überhaupt nicht ins Spiel gefunden und keine Mittel gehabt“, sagte er, „uns dann aber hineingearbeitet. Ich freue mich riesig über die drei Punkte.“ Verdient? Darüber wollte Krause letztlich nicht diskutieren. „Wir haben Mentalität gezeigt und sind ins Spiel zurückgekommen“, sagte er. Mitleid mit den Kielern und mit Kumpel Siedschlag hatte er jedenfalls nicht.

Luftkampf zweier guter Freunde:  Großaspachs Marlon Krause (links) springt im Luftkampf höher als Tim Siedschlag.Lühn
Luftkampf zweier guter Freunde: Großaspachs Marlon Krause (links) springt im Luftkampf höher als Tim Siedschlag.Lühn


„Während der 90 Minuten auf dem Platz kenne ich keine Freundschaften“, betonte er, da tue er – ganz Leistungssportler – alles für den eigenen Erfolg. Den guten Kontakten nach Kiel wird das auch in Zukunft keinen Abbruch tun. Und präsent bleibt Holstein in seinem Leben. Die zwei Meter große Pappfigur Krauses im Kieler Trikot, deren sicherer Transport in den Süden noch geklärt werden musste, wird einen Ehrenplatz bekommen. „Meine Frau hat beschlossen, dass die im Wohnzimmer aufgestellt wird“, schmunzelte der 26-Jährige.

Aufrufe: 015.12.2016, 14:00 Uhr
SHZ / cjeAutor