Zu wenig Durchschlagskraft - keine Punkte in Düsseldorf

Doch am Ende kam der letzte Pass nicht durch oder der starke Düsseldorfer Schlussmann Tim Wiesner war zur Stelle und vereitelte einen Treffer für die Zimmermann-Elf.

Die Vorbereitung auf die Partie unter der Woche lief nicht optimal, neben dem gesperrten Felix Herzenbruch und dem verletzten Patrick Bauder musste gleiche mehrere Akteure im Vorfeld mit dem Training aussetzen, wurden aber wie Alexander Scheelen rechtzeitig fit. Für Felix Herzenbruch rutschte Oliver Steurer in die Startelf, das Mittelfeld bildete Alexander Scheelen zusammen mit Sinan Kurt. Ansonsten lief das Team im Vergleich zum Derbysieg gegen RWE unverändert auf.

Es brauchte eine knapp zwanzig minütige Abtastphase, ehe es nach Distanzschüssen auf beiden Seiten, einem aussichtsreichen Versuch von Simon Engelmann (14.) und einen strittigen Szene, in der Dominik Reinert im Strafraum gehalten wurde (17.), vor den Toren der Teams erstmals wirklich interessant wurde. Ein Pass in die Schnittestelle der Abwehr ermöglichte Dominik Reinert, alleine vor Fortuna-Keeper Tim Wiesner aufzutauchen. Doch Oberhausens Nummer sieben zögerte eine Sekunde zu lang und scheiterte daher im Eins-gegen-Eins am aufmerksamen Schlussmann (22.).

Die nächste wirklich gefährliche Situation gab es dann erst sieben Minuten vor der Pause zu notieren. Alexander Scheelen steckte wunderbar auf Raphael Steinmetz durch, der am Torhüter vorbei das 1:0 für die Kleeblätter erzielte. Doch das Unparteiischengespann gab den Treffer wegen einer Abseitsposition nicht. David Jansen stand zwar im Abseits, griff aber nicht ein. Raphael Steinmetz hingegen war beim Abspiel eher einen Schritt hinter seinem Gegenspieler. Es half aber nichts, es stand weiterhin 0:0. Dabei blieb es bis zur Pause, denn auch die beiden Schüsse von Nazim Sangare konnten Robin Udegbe im Oberhausener Tor nicht in Verlegenheit bringen (41./45.).

Fünf Minuten nach Wiederanpfiff hatte die Zimmermann-Elf dann die ganz große Chance zur Führung. Simon Engelmann setzte sich am linken Flügel durch, drang in den Strafraum ein und ging an der Torausline entlang auf den Kasten der Düsseldorfer zu. Sein Querpass zum einschussbereiten David Jansen am kurzen Pfosten wurde von Innenverteidiger Robin Bormuth aber in höchster Not mit einer Grätsche zur Ecke geklärt (50.). Fortuna wurde nur bei Standardsituationen ansatzweise gefährlich. Aber der Freistoß von Routinier Christian Weber, der es direkt versuchte, stellte Robin Udegbe vor keine Probleme.

Doch dann kam die 68. Spielminute, als eingeleitet durch einen Fehler auf der linken Oberhausener Abwehrseite Nazim Sangare bis zu Grundlinie vordringen und zur Mitte flanken konnte. Dort rauschte Kemal Rüzgar heran und traf das Leder volley ideal und verwandelte unhaltbar ins lange Eck. Mit der ersten richtigen Torchance der Hausherren war die RWO-Elf in Rückstand geraten und musste fortan gegen noch defensivere Gastgeber den Schlüssel zum Erfolg finden.

Fünf Minuten später hatten die zahlreich mitgereisten Anhänger der Kleeblätter dann auch den Torschrei schon auf den Lippen, doch zweimal parierte Tim Wiesner im Kasten bei Schüssen aus kürzester Distanz bärenstark und sicherte seinem Team somit die Führung (73.). RWO war klar am Drücker und der Ausgleichstreffer lag in der Luft und wäre auch verdient gewesen. Doch auch die letzten guten Chancen wie der Kopfball von Simon Engelmann, den Wiesner mit einem Hechtsprung über die Latte lenkte, wollten nicht den Weg ins Tor finden und so blieb es für die Kleeblattelf letztlich bei der knappen Niederlage im Paul-Janes-Stadion.

Stimmen:

Andreas Zimmermann (Trainer RWO): „Ich habe eine Partie mit relativ wenig klaren Torchancen gesehen, in der wir aber nach 22 Minuten durch Dominik Reinert in Führung gehen mussten. Stattdessen ging es mit dem 0:0 in die Pause. Nach Wiederanpfiff hatten wir das Spiel weitestgehend im Griff, geraten dann aber völlig aus dem Nichts in Rückstand. Danach wurde es richtig schwer, weil die Fortunen hinten sicher standen und nur wenig zugelassen haben. Am Ende hätten wir mit unseren Möglichkeiten aber trotzdem treffen und zumindest einen Zähler mit nach Hause nehmen müssen. Es geht aber immer weiter und die Niederlage wirft uns nicht um. Nächste Woche wollen wir dann zu Hause den Dreier wieder holen und somit oben dran bleiben.“

Taskin Aksoy (Trainer Fortuna): „Ich muss meinem Trainerkollegen zustimmen, heute gab es von beiden Seiten kein Offensivfeuerwerk. Beide Mannschaften haben wenig zugelassen, daher war ein knappes Ergebnis folgerichtig. In der ersten Hälfte hatte RWO die bessere Gelegenheit, in Hälfte zwei machen wir den Treffer. Nazim Sangare hat sich auf außen gut durchgesetzt, Kemal Rüzgar wunderbar vollendet. In der Schlussphase hatten wir in der einen oder anderen Szene schon etwas Glück, letztlich sehe ich uns aber nicht als unverdienten Sieger.“

Aufstellungen

Fortuna: Wiesner, Ajani, Weber, Bormuth, Goralski, Avevor (90. Lippold), Sangare, Alderson (75. Rybacki), Rüzgar, Gartner, Erat (45. Garcia).

RWO: Udegbe, Caspari, Haas (86. Acar), Weigelt, Steurer (81. Hermes), Kurt, Scheelen, Reinert, Engelmann, Jansen, Steinmetz (71. Gügör).

Schiedsrichter: Dardenne – Bonczek, Mießeler.

Tore: 1:0 Rüzgar (68.).

Karten: Rüzgar (Gelb, 73.), Bormuth (Gelb, 90.) - Steinmetz (Gelb, 71.), Hermes (Gelb, 84.), Caspari (Gelb, 90.).

Zuschauer: 389.