2024-05-14T11:23:26.213Z

Ligabericht
Darius Farahmand (rechts) sucht eine neue Herausforderung.  Foto: Mühlbauer
Darius Farahmand (rechts) sucht eine neue Herausforderung. Foto: Mühlbauer

Zu schnell zu viel

Reserve-Coach Darius Farahmand hat gekündigt bei der DJK Vilzing +++ Zu große Differenzen in der Ausrichtung als Auslöser

Die Wege von Übungsleiter Darius Farahmand und der DJK-Reserve (Bezirksliga) haben sich für Außenstehende überraschend früh getrennt. Der 50-jährige Trainer erklärte seinen Rücktritt. „Bezüglich der sportlichen und inhaltlichen Ausrichtung gab es zuletzt extreme Differenzen zwischen der Vereinsführung und mir. Deshalb ist es für alle Beteiligten besser, einen Schlussstrich zu ziehen“, lässt der A-Lizenzinhaber verlauten. Von seiner Mannschaft trennte sich der erfahrene Coach allerdings schweren Herzens: „Ich hatte zu den Jungs einen super Draht und habe meine Aufgabe mit viel Herzblut ausgeübt. Die Zusammenarbeit mit dem Team hat mir viel Freude bereitet.“

Das Saisonziel war Klassenerhalt
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Die Verlautbarung der DJK-Abteilungsleitung: „Darius hat uns am Dienstagabend schriftlich über seinen Rücktritt informiert. Dass sich die Situation so entwickelt hat, ist für uns als Verein natürlich schade. Eine zweite Mannschaft in der Bezirksliga zu trainieren, ist sicher keine einfache Aufgabe. Vor allen Dingen auch deshalb, weil wir als Verein mit einer zweiten Mannschaft sportliche Ziele verfolgen, die nicht nur am Tabellenstand abzulesen sind. Hier war unser Saisonziel der Klassenerhalt, der aktuelle zweite Tabellenplatz ist vor diesem Hintergrund natürlich eine großartige Momentaufnahme. Wir verfolgen aber auch die Philosophie, durch unsere zweite Mannschaft unsere Nachwuchsspieler in den Herrenbereich zu integrieren, dies wurde auch vor Beginn der Saison so besprochen und dementsprechend war unsere Erwartungshaltung“, so DJK-Manager Roland Dachauer.

Dass Farahmand zuletzt darunter gelitten hatte, dass ein Aufstieg der „Zweiten“ in die Landesliga derzeit nicht angepeilt werde von der DJK, galt als offenes Geheimnis. Auf unsere Nachfrage ließ der in Schwarzach (Landkreis Straubing) wohnende Erfolgscoach wissen: „Wir sind ganz klar im Guten auseinandergegangen, keinesfalls im Streit, aber die sportlichen Ziele und Inhalte gingen zu weit auseinander. Sie waren nicht mehr kompatibel“. Die Enttäuschung war zu spüren: „Ich hätte gerne erfolgsorientiert weitergearbeitet, die Mannschaft noch weiter entwickelt. Denn der Tabellenplatz lügt nicht, wir sind Zweiter in der Bezirksliga“.



Erst Mal keinen Fußball sehen
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Einfach hatte es sich Farahmand nicht gemacht: „Ich habe die Entscheidung nicht spontan getroffen, es war ein lange überlegter Entschluss, der gereift ist. Da ist vieles zusammengekommen, auch in den letzten Tagen“, so Farahmand. „Wir sind Tabellenzweiter und da kann ich mich nach der Winterpause nicht als Trainer hinstellen und meinen Jungs erklären, dass wir weiter nur gegen den Abstieg spielen“, so der Ex-Coach der DJK II.

Und: „Ich habe nie das Wort Aufstieg in den Mund genommen, aber es wäre mir darum gegangen, so lange wie möglich oben mitzuspielen und weiter Spaß am Erfolg zu haben, einfach erfolgsorientiert weiterzuarbeiten“, ist sich der profunde Szene-Kenner sicher, „dass ich in Vilzing eine gute Visitenkarte hinterlegt habe, das wollte ich mir jetzt in der Rückrunde nicht kaputt machen. Denn ich sah das als gefährdet“ an. „Die Ziele wurden vom Verein anders gesehen, diesen Weg wollte ich nicht mitgehen“, ist der Ostbayern-Experte nach eigenem Bekunden „jetzt erst einmal froh, keinen Fußball zu sehen. Auf was ich mich freue, das ist Weihnachten mit meiner Familie“.

Aufrufe: 01.12.2016, 16:30 Uhr
csv/Thomas MühlbauerAutor