»Hatten andere Ziele«: Türk Gücü trennt sich von Farahmand
Der Bezirksligist aus der Gäubodenstadt reagiert auf den enttäuschenden Saisonstart und stellt den A-Lizenzinhaber frei
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Zweiter Trainerwechsel in der Bezirksliga Ost: Nach dem TSV Grafenau hat auch der SV Türk Gücü Straubing bereits in der Saison-Anfangsphase die Reißleine gezogen und sich von Darius Farahmand getrennt. Der 56-Jährige, der schon zahlreiche höherklassige Vereine in Niederbayern und der Oberpfalz betreute, kam erst im Juni an die Uferstraße. Nach acht Spieltagen, in denen lediglich sieben Zähler eingeheimst werden konnte, ist für den A-Lizeinzinhaber nun aber bereits wieder Schicht im Schacht. Wer die Farahmand-Nachfolge antreten wird, steht noch nicht fest.
Die Gäubodenstädter verloren vier der letzten fünf Paarungen. Tiefpunkt war die 0:5-Heimpleite am vergangenen Sonntag gegen den Nachbarn SC Kirchroth, der bis dato nur ein Spiel siegreich gestaltet hatte. "Die Leistung gegen Kirchroth war zweifellos der negative Höhepunkt der bisherigen Saison. Wie wir uns in diesem Derby in den zweiten 45 Minuten präsentiert haben, war völlig indiskutabel. Wir haben uns daher mit Darius am Montag getroffen und die aktuelle Lage analysiert. Mit viel Aufwand haben wir in der Sommer-Wechselperiode zahlreiche Spieler geholt. Wir sind deutlich breiter als in den Vorjahren aufgestellt und hatten andere Ziele. Wir wollten einen guten Mittelplatz erreichen, zur Vorrunden-Halbzeit hängen wir aber schon wieder unten fest und daher haben wir in einem fairen Gespräch beschlossen, die Zusammenarbeit mit Darius zu beenden", berichtet Onur Örs, Manager des Bezirksligisten. Dem scheidenden Coach bringt Örs dennoch große Wertschätzung entgegen: "Darius ist ein absoluter Profi, der sehr akribisch arbeitet, immer top vorbereitet und auch ein super Typ ist. Leider ist aber nun mal der Trainer in der ganzen Kette das schwächste Glied, denn wir können nicht unsere ganze Mannschaft auswechseln."
Darius Farahmand zeigt sich über seine Demission alles andere als erfreut: "Im Frühjahr haben mich die Verantwortlichen von Türk Gücü wochenlang regelrecht hofiert, bis ich zugesagt hatte. Gemeinsam mit den Spielern haben wir ein Konzept aufgestellt, wie es laufen soll. Dass man mich jetzt nach acht Spielen entlässt, macht mich ein Stück weit sprachlos. Vor zwei Wochen gegen Meisterschaftsmitfavorit Passau haben wir beispielsweise kurz vor Schluss eine hundertprozentige Möglichkeit vergeben und bekommen im Gegenzug das entscheidende 1:2. Im darauffolgenden Heimspiel gegen Salzweg haben wir eine Reihe klarster Chancen verballert und am Ende total unglücklich mit 0:1 verloren. Zudem hatten wir in den vergangenen Wochen zahlreiche Urlauber, es war ein wahres Kommen und Gehen. In der Ost-Liga geht es richtig zur Sache und wenn man körperlich nicht auf der Höhe ist, bekommt man Probleme. Wenn Spieler zwei oder drei Wochen im Urlaub waren, können sie nach ihrer Rückkehr verständlicherweise nicht gleich wieder bei 100 Prozent sein. Diese Probleme gab es aber auch in der Vergangenheit schon und dementsprechend hatte Türk Gücü im Urlaubsmonat August eigentlich immer schlechte Ergebnisse. Umso enttäuschender ist es, dass man mir die Chance verwehrt, mit dem kompletten Kader die Trendwende zu schaffen."
Wer die Mannschaft um die Gebrüder Bilalli künftig coachen wird, steht noch in den Sternen. "Wir müssen jetzt erst mal in Ruhe den Trainermarkt sondieren. Diese Woche werden wir es auf alle Fälle intern regeln", informiert Onur Örs. Am Samstag steht das Kellerduell beim derzeit ebenfalls schwächelnden Rangvorletzten SV Perlesreut auf dem Programm.
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