2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
F: volksfreund.de
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Zu harmlos, zu willenlos

[UPDATE] [VIDEO] Deutliche 1:4-Niederlage für FSV Salmrohr - Schlechte Leistung gegen Hertha Wiesbach - MIttwoch wieder nächstes Heimspiel

Der FSV Salmrohr hat sein Fußball-Oberligaspiel am Freitagabend beim saarländischen FC Hertha Wiesbach deutlich mit 1:4 verloren. Salmrohr lieferte ein schlechtes Spiel ab.

FC Hertha Wiesbach – FSV Salmrohr 4:1 (1:1)

Einige der mitgereisten Salmrohr-Fans sprachen am Freitagabend empört von Leistungsverweigerung. Vorab: Ganz so weit muss man bei der Bewertung des Salmroher Spiels beim FC Hertha Wiesbach nicht gehen. Aber am Freitag hat im saarländischen Eppelborn-Wiesbach wirklich nichts gestimmt im Team von Trainer Paul Linz. Schon wenige Minuten nach dem Anpfiff waren die Gastgeber der Hertha um Längen die bessere Mannschaft. Mit zwei Unentschieden und zwei Niederlagen in die Saison gestartet, war Wiesbach bislang hinter den eigenen Erwartungen weit zurückgeblieben. Und um genau diesen Missstand zu beheben, kämpfte die Elf von Coach Michael Petry von der ersten Sekunde an mit hohem Tempo um jeden Ball und um jeden Meter nach vorne.

Das blieb die FSV-Mannschaft ihren Zuschauern schuldig. Zwar hatte Salmrohr in der vierten Minute die erste Aktion in den gegnerischen Strafraum, aber Meliani Saim und Sebastian Ting konnten sie nicht verwerten. Kurz darauf kam der nächste – und für lange Zeit letzte – Salmrohr-Angriff: Einen langen, hohen Ball wandelte Peter Schädler in eine Flanke um. Während Wiesbach überrascht war, versuchte Saim zu köpfen, kam aber nicht an den Ball.

Wie gesagt: Das war’s vorerst vom FSV. Der erste schnelle Gegenangriff der Wiesbacher offenbarte schon große Abstimmungsprobleme in der Salmrohrer Defensive. Dort sollte an diesem Freitag genau so wenig zusammenpassen wie im Angriff. Zuerst ging eine scharfe Hereingabe der Hertha von außen durch den Strafraum und an Freund und Feind vorbei. Bei einem anschließenden Freistoß (jeweils 7.) brachte Maurice Urnau im Sechzehner den Ball gegen mehrere Salmrohrer irgendwie noch in Richtung Tor, der Ball drehte sich aber am Boden um die eigene Achse und bewegte sich nicht schnell genug in Richtung Netz, Rasheed Eichhorn klärte in höchster Not. Innerhalb weniger Minuten wurde es mehrfach brenzlig und dann folgte das 1:0: Bei einem Pass aus dem Wiesbacher Halbfeld fehlte die Konzentration in der FSV-Defensive, Hendrik Schmidt kam alleine durch die Reihe und in den Sechzehner, ließ mit einem Schuss ins lange Eck dem Salmrohrer Schlussmann Daniel Ternes keine Chance.

Was folgte war ein Einbruch in allem. Dass Salmrohr tatsächlich 12 Minuten nach dem Treffer noch zum Ausgleich kommen sollte, damit konnte keiner Rechnen. Wiesbach hatte zwei Schüsse in Richtung Tor und einen Vorbeirutscher von Patrick Ackermann zu verzeichnen. Salmrohr nichts. Erst bei einem Freistoß trat Kapitän Daniel Bartsch die Kugel von rechts außen scharf an den langen Pfosten, Saim stieg auf und köpfte – Tor. 1:1 (21.).

Das Spiel hatte dank der Wiesbacher und der erzwungenen Salmrohrer Reaktionen durchgängig ein hohes Tempo bei der sommerlichen Hitze. Bis zur Pause hatte allein der FC Hertha drei große Torchancen, unter anderem mit einem Lattenköpfer und einem Pfostenschuss.

Kurz nach dem Seitenwechsel traf dann Patrick Ackermann zum 2:1 für Wiesbach, als Salmrohr mit den Gedanken noch in der Kabine war und überhaupt keine Gegenwehr bei seinem Alleingang zeigte (46.). Damit war das Spiel bereits entschieden. Salmrohr ließ die Gedanken und den Willen wohl in der Umkleide. Es kam nichts mehr. Keine Konzentration, nicht ein Ansatz von Genauigkeit bei Pässen, null Tempo. Es schien so, als hätte sich Salmrohr schon in der Pause aufgegeben.

Wiesbach hingegen spielte sehr ansehnlichen Offensivfußball auf hohem Oberliganiveau – unverständlich, wie dieser Mannschaft ein so mieser Saisonstart gelingen konnte. Zwei weitere Tore waren die logische Konsequenz, auch weil Salmrohrs Mannschaft und das Trainerteam an der Linie frustrierter wurden, je länger die Partie lief. Das entlud sich auch in emotionalen Wortgefechten, beispielsweise in einem zwischen Keeper und Coach. In dessen Folge fiel übrigens das 4:1 für Wiesbach, weil niemand mehr aufgepasst hatte.

Nach dem Abpfiff war Salmrohrs Trainer Paul Linz natürlich bedient. „Wir haben das Spiel heute verdient verloren, muss man einfach sagen. Weil wir auch im Zweikampf zu harmlos waren, überhaupt zu harmlos waren. Wir haben eine junge Mannschaft, das weiß ich. Aber Zweikämpfe gewinnen und mutiger Fußball spielen, das müssen wir trotzdem.“ Man müsse trotz der Niederlage „Ruhe bewahren. Aber das hat mir nicht gefallen.“

Am Mittwochabend (18.15 Uhr) empfängt der FSV Salmrohr im nächsten Oberliga-Heimspiel den Aufsteiger TuS Rot-Weiß Koblenz im Salmtalstadion.

Stimme zum Spiel: Paul Linz, Trainer des FSV Salmrohr


Am Mittwochabend (18.15 Uhr) empfängt der FSV Salmrohr im nächsten Oberliga-Heimspiel den Aufsteiger TuS Rot-Weiß Koblenz im Salmtalstadion.

Aufrufe: 026.8.2016, 21:19 Uhr
Sven EisenkrämerAutor