Zirndorf: Auf dem Zahnfleisch, aber mit viel Teamspirit

ASV Zirndorf - FC Bayern Kickers Nürnberg (Sa 16:00)

Knapp vier Wochen ist es her, da wetterte Zirndorfs Coach Martin Hermann noch über die "schlechteste Vorbereitung" seit seinem Amtsantritt in der Biberstadt. Nun, da vier Spiele absolviert sind, sieht die Welt beim ASV schon wieder ein wenig besser aus, wenngleich die angespannte Personalsituation weiter anhält. "Die Vorbereitung kann man nicht immer taxieren. Mal läuft alles super und du startest schlecht. Und mal läuft es schlecht und du startest super. In unserem Fall ist die Mannschaft dadurch noch enger zusammengerückt", erklärt Hermann einen Grund für die starke Form seines Teams.

"Gegen Burgfarrnbach hätten wir eigentlich gewinnen müssen", so der Zirndorfer Trainer. Gegen Tennenlohe habe man schließlich souverän gewonnen. Und gegen den ATSV Erlangen? "Das war das beste Spiel seit Jahren. Vielleicht haben uns die Erlanger unterschätzt. Wir haben jedenfalls gekämpft und gekratzt - und verdient gewonnen." Ein höherer Sieg wäre womöglich sogar dringewesen. Man erinnere sich nur an die Riesenchance von Daniel Krapfenbauer in der ersten Hälfte, als er ATSV-Keeper Michael Kraut bereits umkurvt hatte, anschließend aber das leere Tor verfehlte. Sei´s drum, Krapfenbauer legte im zweiten Durchgang noch einen Doppelpack nach und sicherte seinem Team den zweiten Dreier im dritten Spiel nach der Winterpause.

Leider wurde der Erfolg von der schweren Verletzung von Stephan Richter überschattet, der ohne Fremdeinwirkung einen Kreuzbandriss erlitt und dem ASV Zirndorf länger fehlen wird. "Das ist ein schwerer Verlust für uns. Stephan kann man nicht einfach so ersetzen". Die ohnehin schon schwere Personallage entspannt sich auch am Samstag gegen BaKi nicht. Im Gegenteil: Gegen den Tabellenzweiten wird auch Stammtorhüter Michael Lösel fehlen. Am Montag, so Hermann, stehen sogar noch weitere Akteure nicht zur Verfügung. "Wir gehen auf dem Zahnfleisch, aber wir bekommen immer wieder eine schlagkräfitge Truppe zusammen, wie auch vergangene Woche gegen den ATSV."

Zudem reiste man am vergangenen Sonntag mit nur zwölf Mann nach Erlangen. Auf der Bank nahm Hermanns langjähriger und Landesliga-erfahrene Kumpel Alin Marita Platz, der mittlerweile 41 Jahre alt ist und in der Nachspielzeit für den verletzten Richter sogar noch ran musste. "Wir sind mehr als dezimiert und ich weiß nicht, wie lange wir uns noch herausziehen können", sagt Hermann nachdenklich. Vielleicht klappt es mit dem Zusammenhalt der letzten Wochen noch etwas, hofft er. Tabellarisch gesehen hat sich die Situation für den ASV hingegen entspannt, elf Zähler trennen die Zirndorfer mittlerweile von den Abstiegsrängen. "Wir müssen nicht mehr so nach hinten schauen wie noch zum Start. Die zwei, drei Siege, die wir noch brauchen, holen wir".

Der nächste könnte trotz Personallage dank beeindruckender Form gegen BaKi folgen. Sollte die Mannschaft von Martin Hermann gewinnen, könnte man gar mit einem Auge nach oben schielen. Vier Zähler würden dann auf den aktuellen Tabellenzweiten und Gegner vom Samstag noch fehlen. Und wer weiß, welche Kräfte dadurch womöglich freigesetzt werden. Am Ostermontag folgt dann die SG Nürnberg Fürth 1883. Ein unangenehmer Gegner, der allerdings im schwierigen Programm nach dem Restart noch nicht gewinnen konnte.

Was ist für den ASV Zirndorf am Osterwochenende also drin? "Wir wollen zunächst guten Fußball spielen. Ziel ist es natürlich immer, zu gewinnen. Wichtig ist auch, keine weiteren Verletzten zu bekommen." Und ergebnistechnisch? "Wenn die Leistung passt, dann kann ich mit zwei Unentschieden oder einem Sieg und einer Niederlage auch leben. Wir wollen nur nicht zweimal verlieren."

Äußerst Wert legt er dabei auf das Wort "spielen". "Ich möchte einen Fortschritt sehen und immer spielen. Ich will am Montag nicht lesen: 'Sie haben gut gearbeitet'. Arbeiten kann ich von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr. Beim Fußball will ich Freude haben und spielen, nicht arbeiten", so der Coach abschließend zu seiner Philosophie.

Anpfiff am Samstag gegen den FC Bayern Kickers ist um 16 Uhr. Am Ostermontag gegen die SG 83 geht es eine Stunde (15 Uhr) früher los. dw

SV Tennenlohe - SpVgg Hüttenbach-Simmelsdorf (Sa 16:00)

Schwach gestartet aus der Pause ist der SV Tennenlohe: Einem torlosen Remis gegen die SG 83 folgten Pleiten gegen Zirndorf und Burgfarrnbach: Die Kusnyarik-Elf rutschte dadurch in der Tabelle ab und hat nur mehr einen Zähler Vorsprung auf den Abstiegsrang 14, den aktuell die SpVgg Diepersdorf mit zwei Partien weniger innehat. Bevor es am Montag zum direkten Aufsteiger- und Kellerduell zwischen Diepersdorf und Tennenlohe (Hinspiel: 1:0 für Tennenlohe) kommt, empfangen die Erlanger am Samstag die SpVgg Hüttenbach - und wittern auch in diesem Duell ihre Chancen. Denn auch die Trauner-Elf hat mit Personalsorgen, einen alles andere als erfolgreichen Start hinter sich: Schon fast traditionell startete die SpVgg mit zwei Pleiten aus der Rückrunde und musste den Kontakt zu den beiden vorderen Plätzen abreißen lassen. Das Hinspiel ging mit 1:0 an Hüttenbach.

TV 1848 Erlangen - SpVgg Erlangen (Sa 16:00)

Zum Erlanger Derby kommt es am Samstag beim TV 48 Erlangen, der auf Stadt- und Tabellennachbarn SpVgg Erlangen trifft. Beide Teams starteten mit einem Sieg und einem Remis aus der Winterpause, sind also noch ohne Saison-Niederlage 2016 - und beide Teams scheinen auf den ersten Blick im Niemandsland der Tabelle angesiedelt. Doch der Abstand nach hinten ist trügerisch, beträgt fünf bzw. sechs Zähler. Während die "Spieli" am Ostermontag zum Pokalduell gegen Niederndorf antritt, hat der TV 48 auswärts bei BaKi einen ordentlichen Zweitbrocken an diesem verlängerten Wochenende vor der Brust.

TSV Burgfarrnbach - ATSV Erlangen (Sa 16:00)

Auch der TSV Burgfarrnbach kann über Ostern einen großen Schritt machen – in Richtung des angestrebten Ligaverbleibs. Durch ihren 3:2-Sieg in Tennenlohe auf Tabellenplatz sechs vorgerückt trifft die Mannschaft von Trainer Jörg Schuh am Samstag zunächst auf den zumindest nicht unschlagbaren Primus ATSV Erlangen. Am Montag messen sich die Fürther Vorstädter dann mit der aktuell auf Rang 11 notierten „Wundertüte“ SV Schwaig. Bei optimaler Ausbeute dürften sich die Burgfarrnbacher binnen nur zwei Tagen wohl allerbeste Voraussetzungen für ein zweites Jahr in der Bezirksliga geschaffen haben. Der ATSV hingegen hat am Montag einen Kreispokalauftritt beim FC Reichenschwand zu absolvieren. mwil

SV Schwaig b. Nbg. - Cagrispor Nürnberg (Sa 16:00)

Nach dem Auftaktremis gegen den ATSV und dem Sieg gegen BaKi war der SV Schwaig für den Moment die Mannschaft der Stunde - aktuell aber gebührt diese Betitelung eher dem SK Lauf, gegen den die Schwaiger ihr Derby mit 0:2 verloren - oder eben Cagrispor, das sich nach seinen beiden Auftakterfolgen gegen Johannis 88 und Diepersdorf plötzlich wieder aussichtsreich im Aufstiegsrennen positioniert hat. Sieben Punkte Rückstand sind es für den drittplatzierten Cagri derzeit auf Bayern Kickers. Der Abstand aber könnte nach diesem Osterwochenende maximal auf vier Puntke schrumpfen, weil Cagri nach der Auswärtsaufgabe Schwaig am Montag spielfrei hat. Der SVS muss am Montag in Burgfarrnbach ran.

SpVgg Diepersdorf - FC Stein (Sa 16:00)

Alle Anzeichen auf Abschied stehen derweil beim FC Stein. Sollte auch das nächste Kellerduell, am Samstag zu Hause gegen die SpVgg Diepersdorf, in die Binsen gehen, ist der Abstieg in die Kreisliga wohl nur mehr theoretisch noch abwendbar. Bereits nun weist das Schlusslicht aus der Faberstadt acht Zähler Rückstand auf die auf dem ersten Abstiegsrang notierten Diepersdorfer auf, bis zu einem Nichtabstiegsplatz sind es deren neun.

Auch Diepersdorf-Trainer Wedel hat nach seinem 0:2-Auftakt gegen Cagri nicht viel zu lachen, machte die Niederlage auch am fehlenden Spielrhythmus fest: „Wir haben seit vier Monaten kein Punktspiel mehr gemacht, und auch in den letzten Wochen konnten wir kein Vorbereitungsspiel bestreiten. Wir müssen schnellstmöglich wieder in unseren Rhythmus finden und uns steigern, um zu Hause das wichtige Spiel gegen Stein zu gewinnen.“

Für Diepersdorf geht es am Montag dann zum nächsten Kellerduell gegen Tennenlohe, für die die Elf von Trainer Michael Lauth steht der von den meisten Teams der Liga nicht besonders gelittene Aufenthalt in Hüttenbach an. Die SpVgg ist derzeit nicht nur Tabellendritter, sondern trägt ihre Heimpartien zudem auf einem engen und zu dieser Jahreszeit traditionell mitgenommenem Terrain aus. Auch gelten die Zuschauer im Simmelsdorfer Ortsteil als noch ein wenig begeisterungsfähiger für Bezirksligafußball als vielerorts. mwil/FuPa

SG Nürnberg Fürth 1883 - SK Lauf (Sa 16:00)

Ein Punkt aus drei Spielen, keinen Treffer erzielt - die SG scheint auf dem ersten Blick ziemlich miserabel aus der Pause gestartet zu sein. Der Schein aber trügt, denn nach dem Auftakt-Remis gegen Tennenlohe gab es je knappe 0:1-Pleiten gegen die Top-Teams der Liga, ATSV Erlangen und Bayern Kickers. Nun gastiert der formstarke SK Lauf an der Regelsbacher Straße, der mit einem 6:1-Sieg gegen Johannis 88 und einem 2:0-Erfolg gegen Schwaig startete. Den Drei-Punkte-Vorsprung zur Abstiegszone könnte die SG 83 auch am Montag ausbauen, wenn es zum Duell mit dem ASV Zirndorf kommt. Lauf muss zum Pokalduell zur SpVgg Zeckern, kann über Ostern sein Punktekonto also maximal auf 29 ausbauen.

TB Johannis 88 - Post SV Nürnberg (Sa 16:00)

Nürnberger Derby, Abstiegskampf: Um für beide wichtige Zähler geht es am Samstag in Schnepfenreuth. Die 88er bestritten Teil 1 ihrer Kellerduelle am vergangenen Spieltag gegen Stein erfolgreich und haben ein Spiel und vier Zähler mehr auf dem Konto als der Post SV, der unter der Ägide Mario Bierbrauers allerdings immer noch ungeschlagen ist (3 Spiele, 1 Sieg, 2 Remis). Nach zwei Unentschieden gegen Erlangen nach der Winterpause brauchen die Poster aber einen Sieg, um Anschluss an die Nichtabstiegsplätze herzustellen, zumal sie - ebenso wie der Turnerbund Johannis - am Montag spielfrei sind.