2024-04-29T14:34:45.518Z

Interview
Gibt die Richtung beim SV Eichede vor: Coach Oliver Zapel. Foto: Kugel
Gibt die Richtung beim SV Eichede vor: Coach Oliver Zapel. Foto: Kugel

Zapel: ,,Wir möchten zurück in die 4. Liga"

Der Trainer des SH-Ligisten SV Eichede im Gespräch

Am 1. März geht es für den SV Eichede wieder los in Liga fünf. Mit dem Heimspiel gegen den TSV Altenholz startet der SH-Ligist die Mission Aufholjagd. Derzeit beträgt der Rückstand der Stormarner auf Ligakrösus Schilksee sieben Zähler. Dazu gesellt sich auch noch ein Rückstand in der Trefferausbeute von 15 Toren auf die Kieler. Um das (fast) Unmögliche aber doch noch zu realisieren, ist noch einmal ein Bündeln der Kräfte gefragt.

Derzeit befindet sich der SH-Ligist auf dem Wege dazu, hat nach neun Testspielen eine Grundlage gelegt und ackert für den Erfolg. Wir sprachen mit Trainer Oliver Zapel über den Verlauf der Vorbereitung, die aktuelle Verfassung des Teams, die schwankenden Leistungen und den erhofften Aufstieg.

Neun Testspiele wurden in vier Wochen absolviert. Dazu diverse schwere Einheiten auf dem Trainingsplatz bewältigt. Haben Sie nicht manchmal das Gefühl, dass Sie ihre Jungs körperlich überfordern?

Nein, alle wissen, dass wir davon profitieren werden. Gerade in diesem Stadium der Vorbereitung ist es wichtig, dass die Mannschaft in eine Zone kommt, in der nicht mehr viel geht, alle sich in einem Tal befinden. Das wurde bewusst so gesteuert.

Gegen Regionalligist Norderstedt wurde 2:0 gewonnen, fast brilliert. Dem gegenüber stehen ,,blutleere" Auftritte wie beim SC Condor Hamburg (2:4) oder auch an der Lohmühle gegen den VfB Lübeck. Wie erklären Sie sich die doch sehr unterschiedlichen Auftritte?

Für mich ist das normal, sind Ergebnisse nicht immer so entscheidend. Wichtig ist, dass wir uns weiter entwickeln. Und das tun wir.

Baustellen gibt es aber trotzdem noch, oder?

Klar, einige. Vor allem im defensiven Bereich. Das Pressing funktioniert nicht so, wie ich es mir vorstelle. Auch Laufwege passen noch nicht. Nach Ballverlusten wird sich zu oft fallen gelassen. Auch am Umschaltspiel gilt es zu feilen. In Lübeck waren wir da viel zu naiv, teilweise euphorisch und wurden durch vier Kontertore bestraft.

Haben Sie nach den letzten Spielen ihre Stammformation schon gefunden?

Ich bin da gedanklich schon ziemlich weit. Bei Torge Maltzahn muss ich natürlich noch schauen, wie er sich nach den zwei verpassten Wochen macht. Dabei steht aber außer Frage, dass er als Spieler und Typ eminent wichtig für uns ist und den Unterschied in einem Spiel ausmachen kann.

Also ist er einer der gesetzten Spieler?

Torge steht für die SVE-Philosophie. Ein Nico Fischer ist von seiner Art her ebenfalls nicht wegzudenken. Auch Petrik Krajinovic zerreißt sich für den Verein. Andere haben einen ähnlich hohen Stellenwert. Zwei bis drei Positionen sind aber noch offen.

Also haben Sie das richtige Personal zur Verfügung, um das Wort Aufstieg in den Mund zu nehmen?

Wir haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass wir gerne in die 4. Liga zurück möchten, nicht diesen Aufwand betreiben, um letztlich nur um die goldene Ananas zu spielen. Trotzdem gehe ich mit diesem Thema vorsichtig um. Jeder sollte bedenken, dass selbst das Erreichen der Aufstiegsrunde noch nicht zur Folge hat, dass man auch aufsteigt. Deshalb muss das Ziel zunächst einmal Meisterschaft heißen.

Als Zweiter oder Dritter wäre aber auch der Sprung nach oben möglich. Liebäugeln Sie womöglich mit einem Verzicht der Kieler?

Wir schauen natürlich auch ein Stück weit nach Schilksee, beobachten was dort passiert. Dort ist den Verantwortlichen sehr bewusst, dass ein zu schnelles Wachsen auch schädlich sein kann, es manchmal besser ist, zunächst einen soliden Unterbau zu schaffen, bevor es ins Haifischbecken der 4. Liga geht.

Bei uns sind die Voraussetzungen sicherlich anders. Wir haben schon Erfahrung gesammelt, werden aber nichts über das Knie brechen, solide weiter im Rahmen unserer Möglichkeiten verfahren. Doch wie sich das alles wirklich entwickelt, kann ich auch nicht sagen, da wir auch erst einmal mit den Spielern reden müssen, ob diese einen Mehraufwand, fünf Trainingseinheiten in Liga vier wären normal, dann auch kontinuierlich stemmen können und möchten.

Aufrufe: 018.2.2015, 16:00 Uhr
SHZ / Interview: Stephan RussauAutor