2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
Mirco Schuberth (li.) mit seinem Bruder Patrick.
Mirco Schuberth (li.) mit seinem Bruder Patrick.

"Wollen oben mitspielen"

Mirco Schuberth übernimmt den SV Weidach

Mirco Schuberth wird in der kommenden Saison wieder im Seniorenbereich als Trainer tätig sein. Sein Weg führt ihm von der U-19 der SPVG Eicha zum SV Weidach in die A-Klasse. Wie es zum Wechsel kam, wo er die Unterschiede zwischen Junioren- und Senioren-Fußball sieht und viel mehr verriet er im Gespräch mit FuPa Oberfranken.

Nach der Saison wechselst du als Trainer von der U19 der SpVG Eicha nach Weidach. Wie kam der Wechsel zu Stande?

Mirco Schuberth: Schon Ende letzten Jahres hat mich der 1. Vorsitzende Ronald Bock mal gefragt, ob ich mir grundsätzlich vorstellen könnte, Trainer beim SV Weidach zu machen. Konkret wurde es dann erst Ende März, als wir uns zu einem Gespräch zusammensetzten, bei dem auch Hubertus Nützel dabei war. Für mich lag es natürlich auf der Hand Trainer in Weidach zu machen, da ich seit drei Jahren auch dort wohne. Letztendlich haben wir uns dann relativ schnell geeinigt. Wichtig war mir aber auch, dass die Mannschaft und der Verein oben mitspielen wollen, wäre diese Voraussetzung nicht gegeben, hätte ich wohl nicht zugesagt, denn ein gewisser sportlicher Reiz sollte auch gegeben sein. Jetzt freue ich mich auf die neue Aufgabe und hoffe das Mannschaft, Verein und Trainer schnell zusammenwachsen.


In Eicha warst du zuletzt als Trainer im Jugendbereich engagiert. Was unterscheidet das Trainergeschäft im Senioren- vom Juniorenbereich ?

Mirco Schuberth: Ich war schon mit 18 Jahren Jugendtrainer in Eicha, habe dort die D-Junioren und die B-Junioren trainiert, von denen heute auch einige in der Seniorenmannschaft in Eicha spielen, u.a. Johannes Hanff oder auch Marc Bohlein. Danach war ich auch bei den A Junioren der JFG Itzgrund als Trainer tätig. Nach einigen Jahren im Seniorenbereich kam dann die Anfrage aus Eicha und nach einigen Überlegungen habe ich mich dann entschieden, diese Aufgabe anzunehmen. Der größte Unterschied dürfte sein, dass bei den Senioren wesentlich Körperbetonter gespielt wird, als bei den Junioren, wobei es auch hier zur Sache geht. Viele Juniorenspieler sind sehr wissbegierig, hier kann man den Jungs noch etwas vermitteln, was mir in dieser Saison sehr viel Freude bereitet hat, auch wenn mir die Jungs manchmal den letzten Nerv geraubt haben. Trotz aller personeller Schwierigkeiten war und ist es ein sehr schönes Jahr in Eicha, dass ich nicht missen möchte.

Was für einen Coach können deine zukünftigen Spieler in Weidach erwarten?

Mirco Schuberth: Einen Coach der viel Wert auf Disziplin legt, ich kann es einfach nicht leiden, wenn Spieler sich erst kurz vor dem Training oder gar nicht entschuldigen. Genauso muss der Respekt gegenüber dem Trainer vorhanden sein und die Jungs müssen voll mitziehen. Sind diese Komponenten gegeben, dann werden wir zusammen viel Spaß haben und dann sollte auch der Erfolg dazukommen. Natürlich lege ich aber auch viel Wert auf die Kameradschaft Abseits vom Platz, hier werden wir das eine oder andere zusammen unternehmen, denn letztendlich bei allem sportlichen Ehrgeiz, spielen wir "nur" in der A-Klasse.

Auch dein Bruder Patrick hat für die kommende Saison eine Trainerstelle inne. Welche Tipps kannst du ihm mit auf den Weg geben?

Mirco Schuberth: Ich glaube, dass ich meinem Bruder gar nicht so viele Tipps geben muss, denn er hat ja lang genug Landesliga gespielt und hat dort bestimmt von den guten Trainern die er hatte, viel mitgenommen. Letztendlich muss er sein Ding durchziehen, da werden bestimmt dann auch Fehler dabei sein, aber das ist seine erste Trainerstation und daraus kann er nur lernen. Ich habe den einen oder anderen Fehler gemacht und daraus viel gelernt und ich denke so wird es Patrick auch gehen. Aber natürlich stehe ich ihm mit Rat zur Seite, wenn er diesen benötigt. Die einer oder andere Frage kam ja jetzt schon auf und da bin ich gerne bereit zu helfen. Ich bin aber davon überzeugt, dass er seinen Weg als Trainer gehen wird.

Welche Trainerphilosophie vertrittst du?

Mirco Schuberth: Mir ist wichtig, dass die Jungs das umsetzen, was ich vorgebe und was wir im Training trainieren. Bei den Junioren war das sehr häufig der Fall, was mich natürlich ganz besonders gefreut hat. Letztendlich möchte ich eine gesunde Mischung zwischen Defensive und Offensive finden, um hinten gut und kompakt zu stehen, gleichzeitig aber schnell und zielorientiert nach vorne zu spielen. Auf jeden Fall möchte ich einen recht modernen und erfolgsorientierten Fußball spielen, soweit dies in der A-Klasse eben möglich ist.

Hast du Vorbilder, an deren Arbeit du dich orientierst?

Mirco Schuberth: Letztendlich habe ich mittlerweile selbst genug Erfahrungen als Trainer gesammelt, sowohl positiv, als auch negativ. Natürlich gibt es Trainer, an den man sich orientieren kann. Ich hatte ja als Spieler auch einige sehr gute Trainer, von denen ich heute noch Übungen mit in mein Training einbaue. In Sachen Viererkette konnte ich in der laufenden Saison relativ viel von Werner Gückel abschauen, er hat das wirklich sehr gut rübergebracht und da werde ich mich mit Sicherheit ein bisschen orientieren. Grundsätzlich bin ich wie angesprochen mittlerweile erfahren genug, um mein eigenes Training zu gestalten und ich glaube, dass kam bei den meisten auch immer ganz gut an.

Hast du dir Ziele gesetzt, welche du mit dem SV Weidach erreichen willst?

Mirco Schuberth: Wie gesagt, die Mannschaft möchte endlich mal ganz oben mitspielen, ob uns das gelingt, da muss man abwarten, was uns letztendlich für ein Kader zur Verfügung steht. Hier bin ich natürlich bemüht, den einen oder anderen nach Weidach zu locken, was uns, damit meine ich Hubertus Nützel und Ronald Bock, auch schon zum Teil gelungen ist. Wenn wir schnell zusammenwachsen, wovon ich überzeugt bin, möchte ich versuchen, die Viererkette in Weidach einzuführen und natürlich oben mitzuspielen, gar keine Frage. Das hängt aber dann nicht nur von mir ab, sondern auch von der Mannschaft, die versuchen muss, so oft wie es geht zum Training zu kommen. Nach den ersten Eindrücken bin ich aber davon überzeugt, dass die Jungs gewillt sind und wir eine gute Runde spielen werden.

Aufrufe: 020.5.2015, 09:00 Uhr
bdAutor