2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Die SG Igstadt/Breckenheim peilt den Durchmarsch in die Kreisoberliga an. Archivfoto: Henz.
Die SG Igstadt/Breckenheim peilt den Durchmarsch in die Kreisoberliga an. Archivfoto: Henz.

"Wollen nach den Sternen greifen"

Aufstiegscheck Kreisliga A Wiesbaden: Teil 5 - SG Igstadt/Breckenheim +++ Eingespieltes Aufsteiger-Team rockt auch die Kreisliga A +++ 1. Mai Tag der Vorentscheidung

WIESBADEN. Selten war der Aufstiegskampf in der Kreisliga A Wiesbaden so spannend wie in dieser Saison. Gleich sechs Mannschaften haben noch die Chance, den Aufstieg unter sich auszumachen, spielen obendrein fast alle noch gegeneinander. Wir nehmen die Aufstiegskandidaten nach und nach einzeln unter die Lupe. Wie lief die Saison, auf welche Stärken und Schlüsselspieler kann das Team im Aufstiegsrennen bauen? Und wie sehen die Trainer die Aufstiegschancen? Heute im Fokus: Die SG Igstadt/Breckenheim.

So lief die Saison: Das der Aufsteiger aus der Kreisliga B direkt so durch die Liga marschiert, hatten wohl die wenigsten auf dem Zettel. Nichtmal die SG selbst. "Wir haben uns am Anfang selbst unterschätzt – das hat uns viele Punkte gekostet", trauert der Trainer, Martin Gallion einigen Punkten hinterher. Man habe zu oft auf Unentschieden gespielt und zu spät erkannt, welch Potenzial in dieser Mannschaft schlummert. So ist auch die einzige Schwächephase der Saison zu erklären, als die SG von Ende September bis Ende Oktober sechs Spiele in Folge nicht mehr gewinnen konnte. Doch seitdem läufts: Zehn Siege aus den letzten zwölf Spielen haben das Team aus dem Ländchen bis auf den Relegationsplatz gehievt.

Stärken: Die SG ist ein eingespieltes Team, das in den letzten zwei Jahren fast komplett so zusammengeblieben ist. Gallion beziffert die Kadergröße auf 22 Mann, Ausfälle können quasi ohne Qualitätsverlust kompensiert werden. "Unsere Bank kann oft in den letzten 30 Minuten den Unterschied ausmachen", weiß Gallion. Hinzu kommt noch die Heimstärke: Kein Team ist auf heimischem Geläuf besser als die Igstadter.

Schlüsselspieler: Turm in der Schlacht ist hinten Abwehrcenter Eldin Avdija. "Er hält den Laden zusammen", findet Gallion. Seit November weiß die SG in Sergio Manzanero Suarez einen überragenden Sechser in seinen Reihen. Der Spanier, der bei der EZB in Frankfurt arbeitet, wurde von Teamkollege und Landsmann Joan Paredes an den Wasserturm gelotst. Manzanero spricht zwar kein Wort Deutsch, drückt dem Spiel aber jetzt schon seinen Stempel auf. Vorne ist die SG dank dem pfeilschnellen Daniel "Turtle" Krause und Goalgetter Berat Bilalli (28 Tore) unberechenbar.

Restprogramm: Zwei knackige Auswärtsspiele auf dem Gräselberger Hartplatz und bei der aufstrebenden Germania hat die SG noch vor sich. Hinzu kommt am nächsten Spieltag das Heimspiel-Derby gegen Nordenstadt II. Aufstiegsfinale dürfte am 1. Mai dann das Duell gegen den FSV Schierstein sein. Denn danach muss die SG drei Wochen (zuerst spielfrei und dann das kampflose Spiel gegen den Türkischen SV) warten, ehe das allerletzte Spiel zuhause gegen Klarenthal steigt. "Da entscheidet sich dann, ob wir uns drei Wochen intensiv auf das Klarenthal-Spiel vorbereiten oder unsere Abschlussfahrt quasi schon vorziehen können", orakelt Gallion.

Fazit: "Jetzt braucht man nicht mehr viel taktieren. Jedes Spiel ist ein Endspiel und nur wer gewinnt, kommt weiter", ruft Gallion ein Saisonfinale mit "offenem Visier" aus. Auch im Verein setzt man sich seit einiger Zeit durchaus offensiv mit dem Thema Kreisoberliga auseinander. "Wenn ich jetzt nicht vom Aufstieg reden würde, hätten sie mich doch schon längst vom Wasserturm gejagt", muss Gallion schmunzeln. "Wir wollen jetzt nach den Sternen greifen!"

FuPa-Aufstiegsprognose: 50%. Als Aufsteiger momentan auf Rang zwei - die SG ist längst nicht mehr der Underdog, den man unterschätzen darf. Der ausgeglichene und breite Kader ist Trumpf. Zudem kommen die drei Top-Teams Klarenthal, Schierstein und Nordenstadt II noch an den Wasserturm. Wer aufsteigen will, der muss Igstadt/Breckenheim schlagen!

Aufrufe: 030.3.2016, 13:00 Uhr
Philipp DurilloAutor