Wird Lingen wieder auf dem Sofa Meister?

Um 16 Uhr erwartet der Spitzenreiter am Samstag den SC Türkgücü Osnabrück zum Aufsteigerduell. Bei einem Lingener Sieg und einer Niederlage von Oythe am Sonntag in Brake ist die Meisterschaft unter Dach und Fach. „Darüber mache ich mir aber keinen Kopf, weil es mir zuviel ‚hätte‘ dabei ist“, sagt Trainer Wolfgang Schütte. „Wir müssen unser Spiel gewinnen, und alles andere wird sich zeigen.“ Was sich am Sonntag abspielt, stehe nicht in seiner Macht. Schütte beschäftigt sich eher damit, erst Türkgücü zu schlagen, um danach in Wilhelmshaven die Meisterschaft klarzumachen.
Theoretisch können die Lingener wie im Vorjahr auf dem Sofa den Titel feiern. Zur Erinnerung: In der letzten Saison siegte Union Lohne bei Lingens damaligen Konkurrent BW Papenburg und verhalf dem TuS somit vorzeitig zum Titel – ausgerechnet durch das Siegtor von Christopher Kliemt, der im Sommer nach Lingen wechselte und inzwischen wieder in Lohne kickt. „Wir haben an dem Abend trainiert und dann nach dem Training erfahren, dass wir Meister sind“, erinnert sich Schütte schmunzelnd. Es sei nicht geplant, nach einem möglichen Erfolg gegen Türkgücü am Sonntag zum Oythe-Spiel zu fahren. „Wenn sie in der Nähe spielen würden, dann vielleicht. Aber so nicht.“
Schütte will am Samstag gewinnen und ein gutes Spiel absolvieren, „damit wir unserem Ziel ganz, ganz nah sind.“ Zusätzlich Motivation ziehen die Lingener aus dem Hinspiel, welches mit 2:3 verloren ging. Lingen ließ sich auswärts von der dortigen Hektik anstecken.
Diesmal fordert der Lingens Trainer eine abgeklärte und disziplinierte Spielweise. „Entscheidender Mann bei ihnen ist Güraslan“, warnt Schütte vor dem 16-fachen Torschützen und Türkgücüs zweiten Bällen. Güraslan sei ein überragender Fußball, entscheide Spiele, und verfüge über ein überragendes Tempodribbling. Allerdings steht hinter dem Einsatz des Stürmers in Lingen ein Fragezeichen, weil ihn eine Muskelverletzung plagt. „Wenn er dabei ist, macht er jedem Gegner das Leben schwer.“
Fehlen wird Nils Moggert, der privat verhindert ist. Torben Rattelsdorfers Muskelfaserriss ist noch nicht ganz abgeklungen. Für ihn wird vermutlich erneut Marcel Fock auflaufen.