2024-05-10T08:19:16.237Z

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Jürgen Steib ist als Trainer beim TSV Rain im Gespräch.  F: Traub
Jürgen Steib ist als Trainer beim TSV Rain im Gespräch. F: Traub

Wirbel um neuen Trainer

Jürgen Steib ist bei Bayernligist TSV Rain im Gespräch +++ Beide Seiten dementieren eine Einigung, doch bei Steibs aktuellem Verein VfB Eichstätt ist man sauer

Wenn es um den TSV Rain und seine Trainer geht, dann geht das scheinbar selten ohne Wirbel. Dabei ist der neueste Coach noch nicht einmal an Bord beim derzeitigen Tabellendritten der Bayernliga Süd. So jedenfalls die offiziellen Versionen von Sepp Meier, sportlicher Leiter des TSV, und Jürgen Steib. Das ist der Name, der in diesen Tagen brandheiß als neuer Rainer Coach gehandelt wird – obwohl er eigentlich noch für Ligakonkurrent VfB Eichstätt tätig ist. Und genau dort gibt es auch den Wirbel.

Vergangene Woche wurde öffentlich gemacht, dass Jürgen Steib seinen Heimatverein VfB Eichstätt, den er zuletzt viereinhalb Jahre trainierte, in der Winterpause verlassen wird. Das kam überraschend, weil der 46-jährige Coach eigentlich versprochen hatte, bis Saisonende beim VfB bleiben zu wollen. Differenzen zwischen Trainer und Vereinsführung gab es aber wohl schon länger. Den plötzlichen Gesinnungswandel erklärte Steib gegenüber dem Eichstätter Kurier mit zwei Situationen, in denen er jüngst von VfB-Abteilungsleiter Klaus Benz enttäuscht worden sei. Benz habe keine finanzielle Kalkulation für ein geplantes Trainingslager am Gardasee vorgelegt und außerdem keine Rückmeldung auf eine Art „Stimmungspapier“ der Mannschaft gegeben, in dem die Spieler zum Ausdruck gebracht haben, was ihnen beim VfB gut oder weniger gut gefallen würde. Die Verantwortlichen des VfB werfen Steib allerdings vor, nicht mit offenen Karten gespielt zu haben.

„Er hat seit dem Rauswurf von Herbert Zanker in Rain hinter unserem Rücken mit dem TSV verhandelt“, sagte Sepp Schiebel, VfB-Pressesprecher, gegenüber dem Eichstätter Kurier. Sowohl Meier als auch Steib weisen den Vorwurf auf Nachfrage der Donauwörther Zeitung von sich. Fakt ist jedoch: „Es haben Gespräche stattgefunden“, so Meier. Steib sagt: „Rain ist eine interessante Adresse und ein renommierter Verein mit einer guten Infrastruktur.“ Im Gespräch mit dem TSV habe er bisher nur seine Sichtweise dargestellt, was er sich erwarten würde, und der Verein die seinige. „Es ist bisher nichts konkret“, stellt Steib klar. Das gilt im Übrigen auch für Steibs bisherigen Co-Trainer (und Spieler) Markus Jörg, der dann gleich im Paket mit seinem Chef nach Rain wechseln soll. Meier: „Es entscheidet sich erst in den nächsten Tagen, ob wir mit Markus Jörg Verhandlungen aufnehmen.“

Ein in verschiedenen Kanälen kolportiertes Problem bei den Verhandlungen zwischen Rain und Steib soll eine mögliche Abstandszahlung sein, die der Verein bei einer Verpflichtung des neuen Trainers an den VfB Eichstätt zu zahlen habe. „Das ist überhaupt kein Thema“, macht Meier klar. Steib hat nämlich keinen schriftlichen Vertrag beim VfB, wo die ausgehandelten Bedingungen bisher nur per Handschlag abgesegnet wurden.

Steib bedrückt die momentan Lage jedenfalls: „Das ist ja mein Heimatverein, für uns alle ist das eine schwierige Situation. Ich will sehen, dass ich die letzten Spiele vor der Winterpause möglichst gut über die Bühne bringe.“ Steib habe Sepp Meier deshalb auch um ein wenig Zeit gebeten, „damit ein paar Tage Ruhe einkehrt“.

Aufrufe: 018.11.2014, 11:04 Uhr
Donauwörther Zeitung / blaAutor