2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines

„Wir wollen keinen Streit im Dorf“

Fußball-Oberligist FSV Salmrohr ist in die Wintervorbereitung gestartet – Tauziehen um Stürmer Daniel Mehrfeld

Der FSV Salmrohr hat die „Mission Klassenerhalt“ eingeläutet: Zum ersten Training der Wintervorbereitung begrüßte Paul-Linz-Nachfolger Michael Schmitt am Montag Abend auch Daniel Mehrfeld, der aber zumindest vorläufig noch nicht spielberechtigt ist: Der Salmtaler Ortsnachbar SV Eintracht 66 Dörbach pocht auf eine Ablöse. „Was die Höhe angeht, sind wir noch sehr weit auseinander“, ließ der Zweite Vorsitzende Christian Rauen am Rande der ersten 2017er Übungseinheit durchblicken.

Offensiv will und soll der FSV in den restlichen 15 Spielen der Fußball-Oberliga-Rheinland-Pfalz/Saar-Saison zulegen, um möglichst den wackligen 15. Tabellenplatz zu verlassen und in sichere Gefilde vorzurücken. Deshalb sind gleich drei torhungrige Akteure neu in Salmrohr: Vom klassentieferen Rheinlandligisten SV Leiwen-Köwerich wurde neben Rückkehrer Marco Unnerstall (23) auch Walid Hammou (25) verpflichtet (FuPa berichtete).

Marco Unnerstall:

Außerdem will Daniel Mehrfeld (24) nach zuletzt dreieinhalb sehr erfolgreichen Jahren beim Bezirksligisten SV Eintracht 66 Dörbach (mit 53 Toren in 57 Spielen) wieder beim FSV angreifen: „Ich fühle mich absolut fit, habe im Fußball noch was vor und sehe auch aus beruflichen und familiären Aspekten heraus jetzt einen guten Zeitpunkt, zu wechseln.“

Verständnis für Dörbach

„Wenig erfreut“ zeigt sich Dörbachs Vorsitzender Peter Stoffel – besonders über den inmitten der Saison anvisierten Wechsel. Näher will sich Stoffel dazu nicht äußern und auch nicht zur aufgerufenen (im Winter übrigens im Gegensatz zum Sommer laut Verbandsstatuten frei verhandelbaren) Ablösesumme. Auch nur wenige hundert Meter entfernt nennt man keine Zahlen. Eines steht für Christian Rauen aber fest: „Wir wollen keinen Streit hier im Dorf. Ich kann ja sogar verstehen, dass Dörbach solch einen Spieler nicht gerne gehen lässt.“ Im Sinne von Mehrfeld hofft der Salmrohrer Verantwortliche aber „unterm Strich doch noch auf eine einvernehmliche Lösung“. Finden beide Klubs indes keinen gemeinsamen Nenner, müsste Mehrfeld bis Mitte des Jahres eine Wechselsperre absitzen.

Schäfers Leidenszeit

Den Aufgalopp auf dem schneebedeckten Kunstrasenplatz – nach intensivem Warmmachen und Gymnastik stand ein ausgedehntes, mit viel Leidenschaft geführtes Trainingsspiel im Mittelpunkt – machten die langzeitverletzten Pascal Meschak (soll nach ausgeheiltem langsam wieder herangeführt werden) und Lars Schäfer nicht mit. Der 34-Jährige plagt sich seit rund zehn Monaten mit Patellasehnenbeschwerden, die von einem Teilriss herrühren, herum. Auch der Besuch beim Spezialisten Professor Rainer Siebold in Heidelberg brachte keine Klarheit. „Er sagte mir, dass so etwas durchaus noch ein Jahr brauchen kann, um endgültig zu verheilen. Eine Operation bringt nichts. Das wurde mir dort nochmal bestätigt“, so Schäfer, der den Trainingsauftakt als Zuschauer verfolgte. Untätig auf der Tribüne zu sitzen, habe ihn mit Fortdauer des vergangenen Jahres „fast verrückt gemacht – deshalb war ich zuletzt auch nicht mehr bei den Spielen dabei“, so Schäfer weiter. Um auch in der kommenden Spielzeit Oberligafußball im Salmtalstadion anzubieten, sind nach Ansicht von Coach Schmitt „mehr Konstanz und Konsequenz in unseren Leistungen vonnöten“.

"Es gibt keine Ausreden mehr"

„Unsere Mannschaft hat gegenüber der vergangenen Saison ja kaum Leute verloren. Dass die Jungs es können, weiß ich genau“, bekennt Christian Rauen. Mit Schmitt, „der hier in Salmrohr schon lange wohnt, bei uns gespielt hat, zuletzt als Trainer der zweiten Mannschaft und als Co-Trainer von Paul Linz hier sehr gute Arbeit geleistet hat und der ein echter FSVer ist“ sieht er die Trainerposition nach der freiwilligen Demission von Paul Linz (FuPa berichtete) gut besetzt. Nach dem Abgang des langjährigen Zweitligatrainers, der zuletzt immer häufiger die fehlende Mentalität in der Mannschaft kritisiert hatte, „sind die Spieler jetzt mehr denn je in der Pflicht. Es gibt keine Ausreden mehr“, stellt der Sportliche Leiter Karl-Heinz Kieren unmissverständlich klar. Wer in den Trainerstab aufrückt und sich künftig anstelle von Schmitt schwerpunktmäßig um die in der A-Klasse Mosel angesiedelte zweite Mannschaft kümmert, soll laut Rauen („Wir streben eine interne Lösung an.“) bis Mitte/Ende kommender Woche geklärt sein. Der aktualisierte Testspielplan des FSV: Samstag, 21. Januar, 14.30 Uhr, gegen den SV Morbach, 29. Januar, 14 Uhr, beim FC Bitburg, 4./5. Februar, Turnier in Ralingen (erstes Spiel: Samstag, 4. Februar, 13 Uhr, gegen F91 Düdelingen/Luxemburg), Freitag, 10. Februar, 20 Uhr, gegen die SG Schneifel Auw, Sonntag, 12. Februar, gegen den CS Grevenmacher (Uhrzeiten noch offen). Das erste Pflichtspiel findet am Samstag, 18. Februar, 14 Uhr, im Viertelfinale des Rheinlandpokals bei Rheinlandligist SG 2000 Mülheim-Kärlich statt.
Im Bild: Der neue, hauptverantwortliche Salmrohrer Trainer Michael Schmitt (links) und der Zweite Vorsitzende Christian Rauen (r.) begrüßen (v.l.) Daniel Mehrfeld, Walid Hammou und Marco Unnerstall. Foto: Andreas Arens
Aufrufe: 017.1.2017, 00:35 Uhr
Andreas Arens Autor